Deutsches Schulsystem=Scheiße?

13 Antworten

Ich finde das Schulsystem gleichsam nicht gut.

Die alte Einteilung,

  • Hauptschule für handwerklich begabte Menschen,
  • Realschule für Menschendie eine angestellten Laufbahn anstreben,
  • Gymnasium für Akademiker,

war wesentlich besser. Ich kann auch nicht begreifen was die Lehrer ihren Schülern vermitteln. Ich habe über mehrere Jahre Auszubildende betreut. Ein(e) Abiturient(in) ist nicht in der Lage das kleine 1x1 zu beherrschen, geschweige denn die Prozentrechnung. Dies ist ein Armutszeugnis. Ich musste immer (!!!) bei jedem/jeder im ersten Ausbildungsjahr Matheunterricht abhalten. Was fange ich mit einem Angestellten an der keine Grundrechenarten beherrscht? Bei jedem Einstellungsgespräch erlaubte ich mir die Frage, ein Produkt kostet 1.190,-- €, wie ist der Nettopreis? Alle Bewerber haben mich nur fragend angeschaut. Heute bilde ich keine Menschen mehr aus. Ich habe einfach die Lust verloren. Nach meiner Ansicht dient das deutsche Schulsystem nur noch der Verblödung des Volkes.

....ach....nur zum Abschluss. Diejenigen die behaupten, man könne auf den Hauptschulen nicht mehr lehren, da die Schüler mangelnden Respekt dem Lehrkörper gegenüber zeigen, sei gesagt, unbelehrbare Schüler kann man der Schule verweisen.

Respekt wird nicht verliehen, Respekt muss man sich verdienen!

Also....verdient Euch den Respekt und räumt auf.


CrazyRaccoon  25.12.2020, 09:29

Hatte auch die Ehre und den Aufwand ein Gymnasium besuchen zu dürfen. Wenn ich höre, die kann als Abiturienten nicht mal das kleine 1x1? An welchem Gymnasium war sie denn dann??? 🙄 Bei uns war es anstrengend und mit Schweiß und Fleiß verbunden... Und solche basics nicht zu können, da frag ich mich wie die die 13 Jahre gepackt hat!?! Bin auch danach nicht zum Studieren, sondern hab eine Kaufmannslehre abgeschlossen, dann parallel im dualen Studium Marketing und bin jetzt seit 20 Jahren im Internationalen Sales für Bauchemie. Ohne 1x1 wäre das wohl eher nicht gegangen... 😂

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Wechselfreund  25.12.2020, 12:33

Also....verdient Euch den Respekt und räumt auf.

Wie soll das konkret aussehen, welche Erziehungsmittel gibt es, bei denen nicht umgehend der Rechtsweg beschritten wird.

Der Drang zum Abitur, der bei überforderter Schülerschaft zum Senken des Niveaus führt, ist wohl auch den geforderten Schulabschlüssen als Ausbildungsvoraussetzung zu verdanken?

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Wow, bei Deiner Frage zeigt sich ziemlich deutlich, warum es Sinn macht all das zu lernen. Vorbereitung auf späteres Leben, Erweiterung des Horizonts, Findung und Förderung von Stärken und Schwächen. Wenn man Geometrie und Biologie, wichtiges Allgemeinwissen als Sch... bezeichnet und Schule nur zum Treffen von Freunden bezeichnet, sich nur mit Spicken und Schummeln durchmogelt, dann lässt das tief blicken und zeigt, warum es Schule genau in der Form braucht... vielleicht weniger meckern und einfach mal über den eigenen faulen Schatten springen?!

Das Problem ist doch, dass du jetzt noch nicht weißt, was du später mal brauchen wirst oder was dich mal interessieren wird. Die Schule ist aber dafür da, dir ein möglichst breites Allgemeinwissen mitzugeben, damit du Entscheidungsfreiheit hast, wenn es mal an die Wahl eines Berufs oder eines Studiums geht.

Das ist genau das, was du selbst mit "wenn wir älter sind suchen wir uns ein Bereich aus und konzentrieren uns nur darauf" beschreibst. Denn diese Konzentration auf eine Sache läuft über die weiterführende Ausbildung, für die du aber eine fundierte Entscheidungsgrundlage brauchst.

Übrigens ist das alles auch eine Haltungsfrage: Man kann sich beklagen, dass die Schule doof ist oder man kann froh sein, dass man Unmengen von Wissen bereitgestellt und strukturiert vermittelt bekommt.

Beste Grüße!


DoctorInge  25.12.2020, 07:24

Würde ich auch sagen, da brauche ich gar nicht mehr zu antworten, steht eh schon alles in deiner. 😆

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Hey,

ich bin selber noch Schülerin und weil ich so etwas schon häufig gelesen habe, antworte ich jetzt einfach drauf.

Wenn du mich fragst ist Schule definitiv nicht unnötig und das deutsch Schulsystem kann man zwar kritisieren, aber es ist im Vergleich zu vielen anderen gar nicht mal so schlecht.

Ich verstehe auch nicht, wieso alle immer sagen, dass das gelernte unnötig ist. Viele Dinge wirst du später noch brauchen und so ein gewisses Allgemeinwissen sollte schon jeder besitzen. Dieses wird uns eben in der Schule beigebracht und ja, sowohl Zellenbestandteile, als auch Geometrie gehören dazu.

Du erinnerst mich an meine ehemalige beste Freundin. Die hat sich auch immer beschwert, dass Schule keinen Sinn macht und während ich in der Schule Spaß und Nachmittags dafür Freizeit hatte, musste sie den ganzen Tag mit lernen zubringen, weil sie in der Schule zu trotzig dafür war. Mittlerweile hat sie auf ein privates Gymnasium gewechselt, eine Klasse wiederholt und Schule ist ihr immer noch scheiß egal.

Ich weiß es klingt nervig, aber ich zitiere an dieser Stelle jetzt einfach mal meinen Dad: Du machst dir die Kindheit kaputt, wenn du den Ort an dem du die meiste Zeit verbringst hasst.

Sei froh das du was lernst und halte dir vor Augen, dass es ein Privileg ist in die Schule gehen zu können.


An0nym2487 
Fragesteller
 25.12.2020, 05:16

Würde aber gerne meine Kindheit richtig aus leben und Spaß haben und nicht so viel Zeit mit Schule verbringen.

Und ja Allgemeinwissen ist gut und wichtig da stimmt ich dir zu aber einige Sachen kann man echt gegen Wichtigeres ersetzten.

Ich weiß zum Beispiel nicht wie man Steuern zahlt dafür aber die wichtigsten Berufe im alten Ägypten.

Ich muss ehrlich sagen das Thema war interessant da will nicht lügen aber trotzdem ist das System mehr auf die Vergangenheit als auf die Zukunft fixiert.

Alles rund ums alte Ägypten brauche ich später nicht.
Ja es ist interessant aber trotzdem bringt es mir nichts solange ich nicht weiß wie man Steuern zahlt.

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Sandkorn  25.12.2020, 09:00
@An0nym2487

Wie man Steuern zahlt bringt Dir der Staat noch früh genug bei, darum brauchst Du dir wirklich keine Sorgen zu machen. Da kommst Du eh nicht drumrum.

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LillyEvans242  25.12.2020, 12:07
@An0nym2487

In welcher Klasse bist du denn, dass du wegen der Schule deine Kindheit nicht ausleben kannst? Und die Zeit in der Schule ist eben Pflicht, also mach es doch nicht schlimmer in dem du immer nur das schlechte siehst!

Wie Sandkorn schon sagte, dass mit den Steuern lernst du schon noch schnell genug. Jeder andere erwachsene Bürger hat es doch auch geschafft, obwohl es in der Schule kein Thema war. Genieß doch einfach deine Kindheit und lern eben ein paar angeblich unnötige Dinge, denn Steuern kommen nocch früh genug.

So und was ist jetzt so schlimm daran? Wie du schon gesagt hast: Das Thema war interessant und übrigens um Dinge, die in kürzester Vergangenheit geschehen sind zu verstehen, musst du nunmal bei den Steinzeitmenschen anfangen.

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In einem verwahrlosten Minihäuschen inmitten vieler schattiger Bäume ganz oben an der Berghangstraße, an der wir weiter unten wohnen, lebt Jakob allein, ein schlanker, freundlicher 26-jähriger Mann. Da ich ihn mehrmals bei jedem Wetter früh morgens auf der Straße spazieren sah, sprach ich ihn eines Tages an, wer er denn sei - und bohrte weiter:

So wie du schimpfte er noch immer über das Gymnasium. Seine Eltern mussten ihren kleinen Bauernhof verkaufen, von dem Rest für ihn kauften sie ihm dieses Häuschen (- diese abrissnötige Bruchbude mit Kleinstgrundstück). Darauf ist er offenbar stolz.

Er hat einst das Gymnasium besucht, weil er intelligent ist, meinte er, und seine Eltern es wollten, dass es ihm einmal besser erginge als ihnen. Aber das Gymnasium ist "nur Scheiße, weil man dort nichts fürs Leben lernt!" Er brach ab, wechselte die Schule, erzielte eine miserable Mittlere Reife von einer "guten 3", meinte er. Darauf ist er offenbar stolz.

Weil er in der Natur arbeiten wollte, wurde er Landschaftsgärtner. Der Verdienst ist gut, glaubt er, aber nach wenigen Jahren ist er in die Klinik gekommen - mit mehreren plötzlichen Bandscheibenvorfällen. Er wurde operiert und das ständige schwere Lasten heben, aber auch das stundenlange Sitzen wurden ihm nun ärztlich verboten, zu gefährlich, es könne eine Querschnittslähmung passieren, sagte er. Die Arbeitsagentur bot ihm die Finanzierung des Lkw-Führerscheins an. "Lastwagen fahren", das war nämlich sein anderer Berufswunsch. Geht aber eben nicht!

Er hat nun einen Job als Kassierer bei einem Getränkemarkt, darf nur leichte körperliche Arbeit ausüben. Seinem Chef macht das aber nichts aus, weil er "perfekt, schnell und freundlich", sagt sein Chef, fast nur an der Kasse arbeitet. Das Geld ist wenig, ein neues Auto kann er damit nicht kaufen, weil er für nötige Reparaturen an seinem Haus Geld braucht, aber er spart erst auf ein E-Bike.

Ich fragte ihn, weshalb er das ABI nicht nachholen würde, er sei doch intelligent! Jetzt ist er erwachsen, vielleicht nicht mehr der pubertäre Trotzkopf mit jenen Anpassungsschwierigkeiten. "Was er damit soll?", antwortete er nur.

Da knallte ich es ihm an den Kopf: "Willst du noch 40 Jahre an deiner Kasse stehen, damit du volle Rente erhältst oder stirbst du glücklicherweise vorher gleichzeitig, wenn so ein Arbeitsplatz auch durch einen PC ersetzt wird? Es gibt so viele Studiengänge mit Berufsmöglichkeiten aber erst nach einem Abitur. All die verbietest du dir absichtlich selbst! Mach´ jetzt wenigstens die Ausbildung zum Einzelhändler. Kämpfe darum!"

"Wozu?", fragte er, "Da lernt man sicher wieder nur mehr Sachen, die man nicht fürs Leben braucht!"

"Na dann, weiterhin viel Glück!", sagte ich und dachte: "Welcher Idiot hat ihm eigentlich damals gesagt, dass er intelligent ist!? Wahrscheinlich hat er es sich immer selbst eingeredet!"

Warum erinnert der arme Jakob mich leider sehr an dich?