DC in AC Spannungsfestigkeit umrechnen bei einem Kondensator?
Bin ich mit meiner Annahme richtig, dass ich bei einem Kondensator die AC Spannungsfestigkeit einfach mit geteilt durch 1.414 ausrechen kann. Also ich habe einen Kondensator der eine Spannungsfestigkeit von 2kV/DC hat und ich würde gerne die V/AC Spannungsfestigkeit ausrechen. Ist das also richtig einfach die 2000V geteilt durch 1.414 zu rechen und das Ergebnis ist dann die Wechselspannungsfestigkeit? Also in dem Fall 1414V/AC?
3 Antworten
Wenn du die 2kV durch Wurzel(2) teilst bekommst du die maximale AC RMS Spannung die du an diesen Kondensator anlegen darfst.
Wie CatsEyes bereits angemerkt hat muss das aber nicht immer stimmen. Einen gepolten Kondensator wie zB einen Aluminiumelektrolytkondensator kannst du an AC gar nicht betreiben.
Bei anderen Kondensatoren kommt es auf das Dielektrikum an und wie groß die jeweiligen Verluste dann im genannten Frequenzbereich sind. Es verändert sich dann eben die Effektive Kapazität oder der Piezoelektrische Effekt beginnt Probleme zu bereiten. Das ist insbesondere bei Kerkos der Fall.
Bei Folienkondensatoren bzw Papierkondensatoren hab ich da eher weniger bedenken, aber hier gibts auch welche die zB für AC speziell bemessen sind wobei du dir hier sicher sein kannst, dass es passt.
Genereller Rat du solltest Kondensatoren nie am absoluten Maximum betreiben. 10% mehr Spannungsfestigkeit als Notwendig sollte man immer einhalten.
So einfach ist das nicht in jedem Fall: Das Dielektrikum eines Kondensators spielt da auch noch eine Rolle: Viele Materialien verhalten sich nicht gleich bei Wechsel- bzw. Gleichstrom. Wenn Du auf manche Kondensatoren schaust, findest Du Angaben zu Wechsel- und Gleichspannung, die Deiner Rechnung nicht entsprechen.
Bei den berechneten 1414V RMS würd es sich bei einem Sinusförmigen Eingang mit den 2kV ausgehn, also der Spitzenwert ist in der Frage schon eingerechnet. Natürlich muss man aber, wie du richtig gesagt hast, auf den Typ des Kondensators achten.
Für jeden Kondensator gibt es ein Datenblatt. Und da hat der Hersteller die Spannungsfestigkeit für AC und DC reingeschrieben. Und nur diese Angaben sind tauglich. Die Angaben haben auch schon die nötigen Sicherheits-Berechnungen/Zuschläge berücksichtigt.
Zumal die Spannungsfestigkeit weniger mit dem Effektivwert als mit dem Spitzenwert zusammenhängt. Effektivwert 220V beinhalten kurzzeitig auch 380V, was das Ende des Dielektrikums bedeuten kann.