Darf man seine Schwester (ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung) kritisieren?
Meine Eltern sind der Meinung, weil sie bei einem Psychologen mal nachgefragt haben, man darf sie auf keinen Fall kritisieren. Meine Eltern folgen dem Rat, sodass ständig Grenzen bei meinen Eltern und mir überschritten werden und meine Eltern ihre Akzeptanzgrenzen immer weiter ausweiten. Ich bin der Meinung, dass man das Verhalten nicht immer tolerieren kann. Da ich dann aber der einzige bin, der ihr ehrlich zu ihr ist, distanziert sie sich von mir (verständlich weil Menschen mit einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung durch ihr geringes Selbstbewusstsein noch schlechter mit Kritik umgehen können, als Menschen ohne diese Persönlichkeitsstörung). Das meine Schwester sich von meinen Eltern auch distanziert wollen meine Eltern verständlicherweise nicht. Hm, was sagt ihr? Wie ist der richtige Umgang mit einem Menschen, der an einer ängst-vermeidenden Persönlichkeitsstörung leidet und Grenzen überschreitet (z.B. sowas wie ich halte auf deiner Hochzeit extra eine peinliche Rede, in der ich dich blamiere= extremstes Beispiel). Es gibt noch mehrere kleineren Beispiele.
2 Antworten
Die weiterführende Antwort kann nur lauten: Deine Schwester sollte in einer ambulanten Therapie sein und mit den therapeutischen Fachkräften sollte dein/ euer Umgang mit dem Familienmitglied besprochen und vereinbart werden .
So wie du es beschreibst, werden alle noch mehr Leid erfahren. Es hört sich viel zu sehr nach Schwarz/Weiß bzw. nach emotional nicht überlegtem Verhalten an.
Du solltest als problembewusster Mann auf eine o..g. Lösung hinarbeiten.
Alles Gute
Es kann nach deiner Beschreibung gggfs. so sein, dass die Therapie nicht systemisch angelegt ist. Das wäre allerdings heute ein Defizit. Denn in Familien-Angelegenheiten sollte heute von Beginn an "systemisch" gearbeitet, diagnostiziert und therapiert werden. In diesem Modell werden alle Fam. -Mitglieder als "Beteiligte" wahrgenommen und nicht länger nur an einem Mitglied "rumgedoktert".
Kannst du mal mit FamilientherapeutInnen darüber sprechen ?
Und: Ein Therapeut wird keine HandlungsANWEISUNGEN geben, nur Anregungen.
Ok, danke für den Tipp! Weißt du ob man danach noch verbeamtet werden kann, wenn man mal so eine Therapie in Anspruch genommen hat?
Ja, selbstverständlich, mit ganz, ganz wenigen Ausnahmen bestimmer Arb.plätze
Das ist ungewöhnlich. Denn eigentlich haben Schüchterne Menschen ein sehr gutes Taktgefühl und wollen erst Recht keine anderen blamieren.
Vielen Dank flunra39 für den Tipp! In Zukunft werde ich meine Eltern darauf hinweisen, dass sie meine Schwester darum bitten können, dass der Therapeut ihr auch Tipps zum Umgang mit ihr geben kann, um uns eine Hilfe im Umgang zu sein. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass der diese Handlungsanweisungen nur im Interesse meiner Schwester stehen (und nach meinem Empfinden ist ja eh schon alles sehr stark auf meine Schwester ausgerichtet, da meine Eltern ihre Akzeptanzgrenzen immer weiter ausweiten). Meine Schwester ist zur Zeit seit einem Jahr in Therapie, aber ich habe nicht im Gefühl, dass sich etwas verbessert. Ihre Therapie läuft zur Zeit nach ihren Erzählungen so ab, dass sie sich da einfach über andere Leute auskotzen kann. Aber es geht doch eigentlich um ihr Verhalten was nicht normal ist und geändert werden sollte.