Darf man die ältesten Bibelmanuskripte durchlesen?

6 Antworten

Die Originale darf man lesen, aber nicht berühren, das würde sie nämlich beschädigen. Manche Rollen sind deshalb noch zusammengerollt. An de Text kommt man dann mit 3D-Röntgenaufnahmen.

Natürlich musst du dazu hebräisch können, denn eine Übersetzung würde den Inhalt bereits verfälschen. Der Sprachstil ist auch sehr alt und unterscheidet sich von modernem Hebräisch deutlich. Viel der damals verwendeten Sprachbilder kann man nicht 1-zu-1 übernehmen. Du brauchst also auch eine umfassende Sprachausbildung.

Dann darfst du das lesen - wer hätte denn Interessse daran und die Macht dazu, das zu verbieten?

Darf man die ältesten Bibelmanuskripte durchlesen?

Selbstverständlich.

Sind die ältesten Bibelmanuskripte nicht verfälscht wie die Bibel?

Viele moderne Bibelübersetzungen orientieren sich an den ältesten Bibelmanuskripten, insbesondere am Codex Sinaiticus und dem Codex Vaticanus Graecus 1209, den ältesten erhaltenen christlichen Vollbibeln.

Falls ja, darf man sich die originalen unveränderten Bibelmanuskripte selber durchlesen, wo muss man hingehen ?

Auf Wikipedia kann man die ganz gut einsehen oder man findet Links zu hochauflösenden Scans.

Hier zB eine Liste von Schriften des Neuen Testaments und hier eine Liste der Bibelhandschriften vom Toten Meer.

Sind die ältesten Bibel Manuskrypte nicht verfälscht wie die Bibel ?

Es gibt Schriftrollen, die Texte der Bibel überliefern. Diese Schriftrollen sind schon über 2000 Jahre alt. Diese Funde zeigen, dass die Bibel gut und zuverlässig überliefert wurde. Einen Beweis, dass sie verfälscht wurde, gibt es jedoch nicht. Hier ist ein Link dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Jesajarolle


Frey77 
Beitragsersteller
 16.07.2022, 19:04

Ja ne ist klar

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Natürlich kann man sich die Rollen der Qumran-Funde durchlesen. Sie sind veröffentlich und die Originalrolle kann im Museum besichtigt werden.

Man würde feststellen, dass das Alte Testament nicht verfälscht wurde, sondern sehr genau und präzise überliefert wurde. Das gilt auch für das Neue Testament, was über 5000 Textfunde belegen.

Die Bibel wurde definitiv nicht verfälscht! Es gibt kein antikes Buch, das auch nur annähernd so gut überliefert ist wie die Bibel. Zweifelt man die Bibel an, muss man erst recht daran zweifeln, ob es Cäsar, Kleopatra, Alexander den Großen usw. überhaupt gegeben hat.

Deshalb: Die Bibel ist das bestbelegte historische Dokument überhaupt. Die heute vorliegenden Übersetzungen in den großen Verkehrssprachen sind praktisch fehlerfrei und sinngemäß identisch.

Das AT (Alte Testament) wurde von Manuskript zu Manuskript mit äußerster Sorgfalt abgeschrieben. Es gibt zahlreiche gut erhaltene Handschriften, die bis auf winzige unwesentliche Abweichungen genau übereinstimmen. Sie reichen bis ins Jahr 900 n. Chr. zurück. Das liegt u.a. daran, dass das Volk Israel das AT sehr genau abgeschrieben hat. Beim Abschreiben wurden die Worte aller Manuskripte auf unterschiedlicheWeise gezählt. Sie zählten z. B. bei einem ihrer verschiedenen Tests die Zahl aller Wörter in einer neu angefertigten Abschrift. Wenn die Kopie nicht die richtige Zahl hatte, war das Manuskript unbrauchbar und wurde vergraben. Eine neue Abschrift musste angefertigt werden. Solche Maßnahmen sollten verhindern, daß nicht ein einziges Wort der Heiligen Schrift hinzugefügt bzw. weggelassen werden konnte. Auf diese Weise wurden die Schriftrollen der hebräischen Bibel von einem Jahrhundert zumnächsten sorgfältig und genau überliefert.

Auch der Vorwurf, bestimmte Prophetien seien erst nach den Ereignissen geschrieben, also gefälscht, erwies sich selbst als falsch: Vor wenigen Jahren wurden in Qumran am Toten Meer Jesajaschriften gefunden, die aus der Zeit 200-100 v. Chr. stammen. Es war nahezu eine Sensation, dass sie, obwohl 1000 Jahre älter als die bis dahin vorliegenden Manuskripte aus dem Jahr 900 n. Chr., mit diesen völlig übereinstimmen! Alle auf Jesus weisenden Prophetien sind bereits in ihnen enthalten.

Vom NT (Neuen Testament) liegen etwa 5000 Manuskripte vor, die z.T. bis in die Zeit 350 n. Chr., Auszüge gar bis 150 n. Chr. zurückgehen. Sie weichen nur äußerst geringfügig in einem Tausendstel des Textes untereinander ab!

Zum Vergleich die Daten einiger nichtbiblisch – historischer Werke: Julius Cäsar, „Der Gallische Krieg“: nur 10 guterhaltene Manuskripte aus der Zeit 900 Jahre nach Cäsars Tod! Die „Geschichte“ und die „Annalen“ des Tacitus: nur 2 Manuskripte aus der Zeit 1000 Jahre nach seinem Tod usw. Beides sind allgemein anerkannte geschichtliche Werke, die weitaus weniger gut belegt sind als die Bibel (vgl. Josh McDowel, Bibel im Test, Hänssler-Verlag 1988).

Älteste Abschriften biblischer Texte, die in der Regel nur fragmentarisch und nicht in der Gänze auf uns gekommen sind, müssen ob ihres Alters konserviert und entsprechend gelagert werden. Zu finden sind diese in verschiedenen wissenschaftlichen Instituten und Museen, wie das Papyrusmuseum in Wien, der Schrein des Buches in Jerusalem, im Archeologischen und Biblischen Institut in Rom uvw. Nachdem es alleine 5700 alte Abschriften aus dem NT gibt, wird es auch entsprechend viele Orte geben, wo man Fragmente findet. Allen wird aber gemeinsam sein, dass sie nur Fachleute ranlassen, die ein wissenschaftliches Interesse hegen, um das Material weitgehend zu schonen. Es gibt jedoch mittlerweile Projekte, da die Abschriften hochqualitativ eingescannt werden und über wissenschaftliche Webportale zugänglich sind. Zudem hat es nur einen Sinn, wenn Du mehrere folgender Sprachen kennst: Hebräisch, Aramäisch, Syrisch, Altgriechisch, Koptisch, Latein - mit Hebräisch und Altgriechisch kommst Du am weitesten, wenngleich nicht an alles.