Darf man an den ersten Arbeitstagen alleine an der Maschine stehen?
Ist das etwas, was grundsätzlich firmenintern geregelt wird?
Oder ist das etwas, wofür sich unter Umständen die Berufsgenossenschaft interessieren könnte? Oder muss erst was passieren?
Ich hab bei einem Produktionsbetrieb angefangen. Der Betriebsleiter erklärte mir, dass ich in den ersten 2 bis 3 Wochen auf keinen Fall alleine an einer Maschine stehen werde.
Aber schon am nächsten Tag stand ich allein an der Maschine. Und das ging auch ordentlich schief. Nur ein Unfall ist nicht passiert. Aber massig Schrott produziert. Die anderen Arbeitskollegen sagten mir, dass sie es nicht verstehen konnten, dass ich da eingesetzt wurde. Die Arbeit wäre nur was für Erfahrene.
Wie reagiert man darauf?
Wem soll man es Recht machen?
Den Arbeitskollegen, dem Schichtführer oder dem Produktionsleiter?
4 Antworten
Das ist definitiv nicht in Ordnung.
Ich weiß nicht genau, wie das bei euch organisiert ist. Aber der Betriebsleiter scheint ja die höchste Fürhungskraft zu sein. Darunter kommt dann der Produktionsleiter und darunter der Schichtleiter? Gibt es auch eine Personalabteilung / einen hauptamtlichen Ausbilder, der nicht im Betrieb mitarbeitet, sondern nur die Azubis betreut? Gibt es einen Betriebsrat?
Also der Schichtleiter hat eine falsche Entscheidung getroffem, dich damit in Gefahr gebracht und für das Unternehmen einen Schaden verursacht (du bist da raus, denn du kannst es ja noch nicht besser). Außerdem hat er dich in eine blöde Situation gebracht, weil du gegen eine anders lautende Anweisung des Betriebsleiters handeln solltest. Und es gibt bestimmt auch offizielle Unfallverhütungsvorschriften, gegen die er verstoßen hat.
Wende dich an deinen Ausbilder (wenn es einen gibt). Wenn es keinen Ausbilder gibt, dann wendest du dich an den Produktionsleiter (Chef vom Schichtleiter) oder an den Betriebsleiter (Chef von allen) und berichtest ihm von der Situation. Diesse übergeordneten Führungskräfte sollen dann enscheiden, wie es gemacht wird. Wenn ihr einen Betriebsrat habt, kannst du dich auch an ihn wenden.
Im Zweifelsfall fragst du deine Kollegen, wer der richtige Ansprechpartner ist und wie sie vorgehen würden.
Wenn es wieder zu einer Situation kommt, in der du unsicher bist, weil du etwas noch nicht gelernt hast oder du anders lautende Anweisungen hast, dann sag das dem Schichtleiter direkt in der Situation. Damit widersetzt du dich nicht, sondern du klärst es. Immerhin hat der Betriebsleiter ja gesagt, dass es anders gehandhabt werden sollte. Dann muss sich der Schichtleiter einer Anweisung des Betriebsleiters widersetzen und gegen Unfallverhütungsvorschriften verstoßen und das wird er sich genau überlegen bzw. dir lieber eine andere Arbeit geben.
Tut mir leid, die Antwort ist ja ganz gut. Aber, es ist für mich alles schwer erträglich sowas zu lesen.
Mit Ausbildung habe ich nichts zu tun. Ich wüsste auch nicht wer das is.
Einen Betriebsrat gibt es. Aber Mitarbeiter erzählen, dass der nichts bringt. Ich glaube sogar, dass die der Geschäftsführung sehr nahe stehen.
Der Produktionsleiter weiß von all' dem angeblich nichts. Mitarbeiter erzählten, der sei ganz selten mal kurz in der Werkshalle.
Andererseits heißt es auch, dass man dem nicht vertrauen kann. Und vertrauensbildendes Verhalten hat der auch wirklich noch nicht an den Tag gelegt. Und selbst wenn er das gerne hören und annehmen wollen würde... Es liefe doch so oder so auf einen Konflikt hinaus, den ich dann mit irgendwem habe. Ob mit Abteilungsleiter oder Schichtführung. Irgendeiner wird versuchen mir das Leben zur Hölle zu machen.
In dem Betrieb herrscht ein Klima der Angst und da tanzt keiner aus der Reihe.
Sämtliche Kollegen sagen mir immer nur, dass sie auch nicht wissen was sie machen sollen und dass sie am liebsten da weg wollen. Man könne sich dort auf Niemanden verlassen!
Den letzten Absatz hab ich verstanden. Aber, das scheitert vermutlich sogar schon daran, dass keine andere Arbeit da ist.
Auweia, das klingt ja wirklich schlimm. Sorry, ich hatte das mit der Ausbildung aus dem Kontext falsch interpretiert. Aber auch bei der Einarbeitung müssten sie sorgfältiger vorgehen. Ich glaube mein Arbeitgeber wäre das auf Dauer nicht: NIcht nur, dass sie dich nicht korrekt einarbeiten, zusätzlich bringen sie dich auch noch körperlich in Gefahr und das Klima ist psychisch belastend. Ziemlich brisantes Gesamtpaket... Bei der aktuellen Arbeitsmarktlage sollte sich hoffentlich etwas Besseres finden lassen.
Wünsche dir in jedem Fall viel Erfolg und alles Gute.
Hab meine Entscheidung eigentlich schon getroffen. Ich werde irgendwann zum Geschäftsführer gehen und mich vor seinen Augen umbringen. Durch Kopfschuss. Sodass das Bild nicht so schnell vergessen wird.
Da misst du ihm aber ganz schön viel Bedeutung bei
Hallo,
wenn Dich die Situation so sehr belastet, dass Du daran denkst, Dir etwas anzutun, solltest Du Dir unbedingt Hilfe suchen! Bitte sprich mit jemandem darüber, dem Du vertraust, etwa einem guten Freund oder Familienmitglied.
Du kannst Dich zudem jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).
Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/
Das Wichtigste ist jetzt: Überstürze nichts! Tu nichts, was Dich in Gefahr bringt und was Du nicht rückgängig machen kannst!
An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!
Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktion/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.
Zögere im Notfall bitte auch nicht, den Notruf 112 zu wählen!
Viele Grüße
Jenny vom gutefrage Support
Ich vertraue Niemandem mehr. Wurde von allen am Ende immer verarscht.
Telefonseelsorge hat mich auch nicht weiter gebracht. Manche Gespräche waren eine bodenlose Frechheit.
Davon abgesehen; Es macht keinen Sinn dort anzurufen, weil die Verbindung immer schon nach wenigen Minuten abreisst.
112 wähle ich sicher auch nicht, weil ich die Konsequenzen kenne, die das hat.
Zuständig ist der Schichtleiter für die Einteilung der Leute an den Anlagen.
Der sollte eigentlich wissen wer wo am besten Arbeiten kann/sollte.
Wenn der Betriebsleiter sagt, dass Du nicht alleine an der Maschine stehen sollst, dann solltest Du das auch befolgen. Er sagt das sicher nicht nur zum Spaß.
Eh... Ja. Aber der Schichtführer hat es anders entschieden. Und der Betriebsleiter war nicht zugegen.
Ich will nicht wissen was los gewesen wäre, wenn ich mich der Anweisung des Schichtführers widersetzt hätte.
Bist Du direkt in diesem Betrieb eingestellt, oder nur indirekt als Leihkeule?
Grundlegend scheint in diesem Betrieb aber irgend etwas nicht so ganz zu stimmen, wenn die eine Stimme der Hirarchie nicht weiss was die andere Stimme sagt. Zumal dann laut Deiner Aussage viel Ausschus raus kommt in Deiner eigenen Arbeit.
Ist diese Maschine denn an sich hantierunsicher mit erhöhter Unfallgefahr für den Bediener?
Weiß ich nicht. Ich hatte mitunter Todesangst.
Hahahahahaaaaaaa! :D