darf man als buddhist jemanden nicht mögen?

5 Antworten

Du darfst alles, was Du willst. Willst Du jemanden nicht mögen? Woran liegt das? Was könntest Du für Dich tun, um glücklich zu werden? Und was für den anderen?

Wir wollen die Wunden heilen und den Schleier zerschneiden. Auf diesem Weg sind wir ständig mit Gefühlen konfrontiert, die zunächst "gut" oder "schlecht" sind. Wenn wir tiefer sehen, lösen sich solche Kategorien auf und wir können bedingungslos lieben. Das bedeutet nicht, dass wir nicht in Zorn geraten könnten oder andere verurteilen. Wir sind uns dieser Tendenzen bewusst und versuchen damit zu arbeiten. Um allen Wesen Leid zu ersparen.


Tanjaundmeik 
Beitragsersteller
 07.02.2020, 15:08

danke:)

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Im Buddhismus geht es nicht um "Dürfen" oder "Müssen". Oder, anders gesagt, um Gebote und Verbote.

Die buddhistische Praxis ist ein Übungsweg, quasi ein Training des Geistes und des "Herzens". Dazu hat der Buddha natürlich viele Tipps und Ratschläge gegeben. Aber sicher keine Verbote ausgesprochen.

Welchen Sinn sollte es auch haben, jemanden Gefühle zu verbieten ? Oder, zu "befehlen", dass man bestimmte Gefühlen haben muss ?

Jemanden nicht zu mögen, ist eine ganz normale menschliche ( eben "nicht-erleuchtete" ) Reaktion.

Dieses automatische Reagieren auf etwas, was du siehst, hörst, erlebst... ( positiv, negativ, oder neutral ) nennt man im Buddhismus "Vedana". Es ist "Bestandteil des Egos". Und eben auch ein Grund für "Leiden" ( entweder bei/in dir selbst, oder auch für Andere ).

Dieses Vedana gilt es 1. erst mal wahrzunehmen ( z.B. in der Meditation ), 2. zu verstehen ( wie es zustande kommt ), und 3. "aufzulösen", indem du dir Ursachen bewusst machst und an diesen "arbeitest"...

Das ist aber ein weiter Weg der ständigen Übung ! Doch, genau deshalb ist man ja als "Buddhist" auf dem Weg: um an sich zu arbeiten. Und nicht, um so zu tun, als sei man bereits perfekt und hätte nie irgendwelche negativen Gefühle oder Gedanken !

Ich füge dir mal zwei Videos/Audios zum Thema "Gefühle" und "Vedana" ein ( sie dauern jeweils ca. 15 Minuten ):

https://www.youtube.com/watch?v=MpF2RTl8WhU

https://www.youtube.com/watch?v=sKXzvgoBju0

Liebe Grüße: Manu

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Tanjaundmeik 
Beitragsersteller
 03.02.2020, 17:59

die zwei videos werde ich mir anschauen:), danke

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Hahahahhahah du bist lustig :D

Diese Menschen sind so auf frieden und Hilfsbereitschaft fokussiert, sie glauben kaum mehr an das böse im Menschen, es ist ihnen bewusst aber das denken an diese Dinge bringt Disharmonie.

Deswegen behandeln sie alles und jeden mit liebe. Das sind so dankbare Menschen, sie segnen dich sofort wenn du ihnen bei etwas hilfst.

Ich habe einen Shaolin geholfen seine Kette aus einem Fluss zu fischen, er hat mir eine andere Kette Geschenkt und mich gesegnet

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Buddhismus  01.02.2020, 09:59

Hmmm... Ich bin seit mehr als 40 Jahren Buddhist, und ich kenne dementsprechend auch viele andere Buddhisten ( verschiedener Traditionen ). Aber, so wie du "diese Menschen" beschreibst: "sie glauben kaum mehr an das böse im Menschen, es ist ihnen bewusst aber das denken an diese Dinge bringt Disharmonie", würde ich weder mich, noch einen anderen charakterisieren 😎.

"Buddhisten" sind ja in erster Linie Menschen, Individuen, und keine "homogene Masse", in der allesamt ein und das selbe glauben, fühlen oder tun...

"Frieden" ( ein etwas schwammiger Begriff ) und Hilfsbereitschaft sind natürlich "Ziele" im Buddhismus. Vor allem das letztere ist eine wichtige ÜBUNG. Abe: sie muss ehrlich gemeint sein, aus "Güte, Mitgefühl und Mitfreude" erwachsen.

Und, nicht alle Buddhisten sind ( nur, weil sie Buddhisten sind, oder sich so nennen ) automatisch dankbar, oder "behandeln alles und jeden mit Liebe". Viele müssen eben noch üben, sind alles andere als perfekt...

Was der Shaolin-Mönch da getan hat, ist ein schönes Beispiel von Dankbarkeit und auch Mitfreude. Das wäre auch meine, aus tiefstem Herzen kommende, Reaktion auf deine Hilfe gewesen 😄.

Also: nicht verallgemeinern ! Es gibt unter "Buddhisten" solche und solche - je nach Motivation oder auch "Fortschritt auf dem Übungs-Weg".

ANDERES gilt aber für Mönche und Nonnen. Weil immer wieder mal "Myanmar" als "Beispiel dafür, wie gewalttätig de Buddhismus doch sei" aufgeführt wird: Diese Mönche, die dort hetzen und verletzen, sind laut den Regeln, die Buddha für seinen Orden festlegte ( und diese Regeln waren sehr streng ) KEINE Mönche mehr ! Sie können sich nennen, wie sie wollen, ihre Roben tragen, im Kloster leben... WER andere Wesen verletzt ( oder gar tötet ), ist KEIN Mönch mehr !

Liebe Grüße: Manu☺️

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Ich kann nur jedem empfehlen allen zu vergeben. Vergessen nicht, aber wer nicht vergibt, der schadet sich selbst damit. Klingt Philosophisch, dachte vor Ayahuasca auch anders. Aber man erreicht nur eine höhere Stufe des Bewusstseins wenn man das negative loslässt und sich für reine Liebe öffnet

Woher ich das weiß:Hobby – seit 12/2018 meditiere ich und lebe bewusst (s.mein Profil)

Buddhisten sind nicht alle schon erleuchtet. Und selbst Erleuchtete haben noch Vorlieben. Buddhisten sind Leute, die sich weiterentwickeln wollen. Wenn deine Frage mit "nein" beantwortet werden müsste, dann könnte man erst Buddhist werden wenn man Jeden mag. Dann gäbe es keine Buddhisten!