Darf einem Kind im Kindergarten die Vesperbox verwehrt werden?

5 Antworten

Ist leider erlaubt. Hatten bei unserer Tochter einen ähnlichen Fall. Katholischer Kindergarten und unsere Tochter hatte sich geweigert zu beten vorm essen. Also hat sie nichts bekommen. Rechtlich sieht es so aus, dass es auf das Konzept des Kindergartens ankommt und sowas als erzieherische Maßnahme ggf zulässig ist.

Ich bin damals recht deutlich geworden als ich das mitbekommen habe. Hab direkt meine Tochter vom Kindergarten abgemeldet und den Fall in die lokale Zeitung gebracht und mit Freunden täglich für etwa 3 Wochen vor der Kita demonstriert. Ende von der Geschichte die Kita musste schließen ^^


October2011  13.04.2023, 19:03

Gut gemacht, mein Respekt.

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verreisterNutzer  13.04.2023, 18:19

Und dann sich wundern warum es so viel Hass gegen Religionen gibt xDD

Erzieher in den Kindergarten stellen die wahrscheinlich nie die bibel gelesen haben lol

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Wenn du deinem Sohn immer eine Vesperbox mit seinem Lieblingsessen mitgibst, lernt er ja nie, etwas anderes zu essen. Er probiert nicht mal, weil er immer eine (deiner Meinung nach, bessere) Alternative bekommt.

Die anderen Kinder oder auch die Eltern sehen das oder bekommen es mit und fühlen sich natürlich benachteiligt. Dein Sohn ist eine Extrawurst. Das ist einfach den anderen gegenüber nicht fair.

Es ist tatsächlich so, dass Kinder im Kindergarten sehr darauf achten, was die anderen tun und dürfen. Sie haben ein sehr ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl und sehen sich schnell benachteiligt, wenn einer etwas darf, was sie nicht dürfen. Deswegen laufen sie auch sofort zur Erzieherin und petzen.

Deinem Sohn wurde nicht das Mittagesessen entzogen, er muss nicht hungern! Er hat die Möglichkeit das warme Essen zu essen. Dein Sohn hat sich entschlossen, davon nichts zu essen, weil er schnaikig ist. Nicht die Erzieher haben die Schuld! Es liegt an deinem Sohn. In solche einer Einrichtung kann man nicht bei jedem Kind Extrawürste machen, es gibt Regelungen und Vorschriften.

Wieso war die Vesperbox leer? Hat er das Vesper doch gegessen oder haben es die Erzieher weggeworfen? Ist eigentlich auch egal. Aber wenn er es doch gegessen hat, ob später oder früher, das ist eigentlich egal, dann hat sich die Frage doch erübrigt.

Legal ist auf alle Fälle, dass du dich an die Regelungen halten solltest.

Bei uns ist es z.B. so, dass nichts Süßes in der Vesperbox sein darf und dass die Kinder bei uns nur ungesüßten Tee und Mineralwasser zu trinken bekommen. Und wenn wir Kochtag haben, wird keine Vesperbox mit in den Kindi gegeben. Wir zwingen die Kinder aber auch nicht, etwas zu essen, was sie nicht wollen und dabei verhungern sie nicht, wenn sie mal 4 Stunden nichts essen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein erfahrener und vielseitiger Sozialpädagoge

Ob das rechtlich erlaubt ist, weiß ich nicht.

Ich würde es erst mal mit einem Gespräch probieren:
Kann er sich zu den Halbtagskindern setzen, so dass dort halt die Brotboxkinder dann zusammensitzen?

Was gibt es für Essen? Kann man dort Zutaten einzeln geben, also bspw. Kartoffeln, Nudeln, Würstchen etc. ohne Sauce? Denn oft würden Kinder so etwas essen und mögen nur die Sauce oder bestimmte andere Zutaten nicht. Vielleicht wäre es möglich, dass das Essen so geliefert wird, dass man das, was man nicht mag, an die Seite legen kann und das andere isst, ohne, dass es mit den abgelehnten Zutaten in Berührung kam.

Die Argumentation der Erzieher sagt im Prinzip aus, dass das Essen dort so schlecht ist, dass sie vermuten, alles, was man von zu Hause aus mitgeben könnte, würde besser schmecken! 😳 Diese Aussage würde mir zu denken geben und damit würde ich die Erzieher mal konfrontieren. Wie ist das Essen? Würden sie das persönlich essen? Kann man den Eltern Vorgaben für die Brotboxen machen (keine Süßigkeiten, kein Fastfood oder so), so dass die Kinder von zu Hause bei Bedarf einfache, nahrhafte Mahlzeiten bzw. Snacks mitbekommen können?

Anders gesagt: Alle essen Gulasch und er isst ein Käsebrot. Wäre da jemand neidisch? Alle essen Nudeln mit Tomatensauce und er isst Kartoffelsalat. Wäre da jemand neidisch?

Wie gesagt, diese Aussage würde mir sehr, sehr stark zu denken geben und das würde ich unbedingt den Erziehern vermitteln. Wenn sie Angst haben, dass die Kinder das Essen ablehnen, weil jemand etwas von zu Hause Mitgebrachtes isst, ist das Essen dann überhaupt das Geld und den Aufwand (bestellen, Tisch decken, Geschirr spülen etc.) wert?


Isabella33790 
Beitragsersteller
 13.04.2023, 18:52

Hallo Tasha, ich werde auf jedenfall nochmal das Gespräch suchen. Es lässt mir einfach keine Ruhe.

Ich weiß dass die Erzieherinnen auch mal nur Nudeln auf den Tellern getan haben ohne Soße aber da wollte er auch nichts. Es gibt aber auch oft Eintopf und da ist es schwierig etwas wegzulassen.

Dein Argument ist aber sehr schlüssig dass das Essen wohl auch nicht so toll sein kann wenn alle Kinder sonst lieber ein Brot essen würden… Ich werde mal bei den Erzieherinnen nachfragen wie das Essen schmeckt, ob sie auch mitessen. Vielleicht bekomme ich mal ein was zu probieren ;-)

Es gibt im Kindergarten die Regel das 1x in der Woche was Süßes in Form von z.B. Joghurt oder Müsliriegel oder Butterkekse mitgegeben werden darf. Daran halten sich auch meiner Meinung die meisten Eltern. Zumindest war es nie ein großes Thema bei den Elternabenden.

Grüße

Isabella

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Dein Sohn muss nicht hungern, er hat ja sein warmes Essen vor sich zu stehen. Die Kitas betreuen teilweise über 100 Kinder. Wenn da jede Mutti ihre eigenen Essenswünsche und Vorgaben einbringt, wann und wie dem Kind das Essen präsentiert werden soll, geht gar nichts mehr. Wenn dir die Regeln dort nicht passen, dann musst du dir halt eine individuelle Tagesmutti suchen. Die Kita wird nicht böse sein.


Isabella33790 
Beitragsersteller
 13.04.2023, 18:38

Hallo, ich könnte Dein Argument teilweise verstehen wenn es sich um eine großen Kindergarten handelt und alle gleich behandelt werden würden.

Hier sind aber 20 Kinder in der Gruppe, davon bekommen 16 Halbtageskinder eine Box von Zuhause und 4 GT-Kinder das warme Essen.

Mein Sohn ist nicht grundsätzlich pingelig sondern derzeit. Diese Phase ist nicht ungewöhnlich. Keine Ahnung was Du in die Box Deiner Kinder packst aber bei mir gibts keine Süßigkeiten.

Ich muss auch kein teures Bio-Obst kaufen, denn das wächst bei uns das ganze Jahr im Garten. Ergo bekommt mein Sohn auch immer selbst gebackenes Brot mit Belag (Käse, Wurst, Frischkäse, …) mit und dazu Obst bzw. Gemüse der Saison pflückfisch aus vom Apfelbaum aus dem Garten oder von der Paprika aus dem Gemüsebeet.

Hab übrigens noch nie vergessen dem Kind ne Box zu packen und kenne auch keine Fälle im Kindergarten wo so etwas vorgekommen ist…

Grüße

Isabella

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Tasha  13.04.2023, 18:17

Übrigens: In deutschen Krankenhäusern soll es zunehmend üblich sein, dass Patienten den Lieferdienst bestellen, weil sie das Krankenhausessen ablehnen. So etwas passiert also auch Erwachsene und zwar wohl nicht zu selten!

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Wiesel  13.04.2023, 18:16

Das Essen wird für das Kind MITGEBRACHT = Arbeitserleichterung für die Mitarbeiter.

Was schadet dabei der Einrichtung?

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SlightlyAnnoyed  13.04.2023, 18:22
@Wiesel

Das ist keine Arbeitserleichterung, sondern totales Chaos. Eltern meckern zwar gerne, wenn es die Pflicht zum bestellten Mittagessen gibt (ist in der Kita, die wir bei uns als SW betreiben auch so), aber versagen dann völlig, wenn sie den Kindern was mitgeben sollen: es ist zu viel, es ist zu wenig, teilweise nur Süßigkeiten (die anderen heulen dann, wenn sie nichts bekommen) weil das Kind ja pingelig ist, mal wird die Lunchbox auch vergessen, dann hat das Kind gar nichts, dann nur eingeschweißtes Fertigzeug, wo die Erzieher 100 Kindern die Tüten öffnen müssen. Ja, ist natürlich völlig stressfrei…

Die Erfahrung zeigt im übrigen, dass bei den Müttern, die am lautesten schreien, dass ihr Kind dies und das nicht esse und ganz pingelig beim Essen wäre, genau diese Kinder nach ein paar Tagen ordentlich reinhauen ins gesunde Essen (während die Eltern immer noch behaupten, das Kind würde keinerlei Gemüse essen).

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Wiesel  13.04.2023, 18:40
@SlightlyAnnoyed

Das sind Annahmen, die mglw auf Deiner Erfahrung beruhen. Aber wenn 80% das so handhaben, bleiben immer noch 20% über.

Ich kenne weder das Essen der KiTa, noch den hauptsächlichen Inhalt der Lunch Box.

Daher beschränke ich mich auf die mir vorliegenden Fakten.

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Tasha  13.04.2023, 18:15

Es geht aber doch darum, dass die Mutter dem Sohn eine Brotbox mitgeben möchte, etwas, das die Halbtagskinder auch problemlos mitbringen dürfen, die am gleichen Tisch essen!

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Ich denke Gesetzlich wird es alkerhöchstens auf Kindeswohlgefährdung hinauslaufen.

Er hat ja die Möglichkeit zu essen, verweigert diese aber.

Hast Du das Essen, welches Du bezahlt hast, einmal aushändigen lassen? Denn vllt ist es einfach nur ein schlechter Caterer, warum Dein Sohn ablehnt.

Das ihm aber die Box entzogen wird, obwohl andere Kinder diese behalten dürfen, ist meines Erachtens ein Unding.

Wenn die anderen Kinder das auch wollen, hat der Caterer im Gesamten weniger Arbeit und die Preise für das Essen würde sich u.U. erhöhen. Einen anderen Grund sehe ich nicht.

Ich würde das mal dem Jugendamt schildern, wenn sich die Einrichtung stur stellt. Die wissen zumindest, an wen Du Dich dabei wenden musst.


yamat501  13.04.2023, 18:17
Ich denke Gesetzlich wird es alkerhöchstens auf Kindeswohlgefährdung hinauslaufen.

nein wird es nicht, er isst ja später und selbst wenn mal eine Mahlzeit ausfällt wäre das auch zulässig als erzieherische Maßnahme...

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Wiesel  13.04.2023, 18:37
@yamat501

Erzieherische Maßnahme? In welchem Mittelalterlichen Kindergarten bist Du denn groß geworden? Heutzutage sollte man abwägen, welcher Kampf mit dem Kind notwendig ist, bspw bei drohender Gefahr (Kind auf Straße, Auto kommt) ist ein Bitte unnötig. Da muss man bspw auch eingreifen. Ansonsten, wie in diesem Fall, schadet es nicht, dem Kind essen zu geben!

*Kopfschüttel*

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yamat501  13.04.2023, 18:50
@Wiesel

ich hab in der Antwort nicht meine persönlichen Ansichten geteilt sondern dir die juristische Lage erörtert

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