Darf ein Lehrer nach politischen Gesichtspunkten benoten?
Unser Geschichts-LK in der Oberstufe ist recht rechts-konservativ, jedoch gibt es einen Schüler welcher sehr links-gerichtet ist und aus dieser Meinung in seinen Beiträgen zum Unterricht keinen Hehl macht. Jedoch haben wir gemeinsam mit unserem Lehrer beschlossen, dass keine der Aussagen/Beiträge im Unterricht politisiert werden (also ausschließlich Objektiv sein) sollen; die politischen Aussagen des Schülers werden jedoch von unserem Lehrer toleriert, wobei politisierte Aussagen aus dem konservativen "Lager" direkt mit Verweis auf die aufgestellte Regel unterbrochen werden. Nun hat besagter Lehrer dem Schüler 15NP gegeben, obwohl er ihm ggü. gesagt hat, dass dies keinesfalls aufgrund der Qualität seiner Aussagen geschehen ist, sondern weil er seine "politische Meinung gegen die Gruppe und damit die Ideale und Werte des Humanismus" verteidigt. Die "Konservativen" in unserem LK haben obgleich ihrer meiner Meinung nach viel "besseren" und inhaltlich wertvolleren Aussagen mündliche Noten im Bereich der 11NP.
Darf der Lehrer in diesem Maße nach politischer Präferenz bewerten, bzw. ist seine Begründung eurer Meinung überhaupt stichhaltig? Wie kann man dem betreffenden Lehrer seinen Unmut am "schonendsten" zum Ausdruck bringen?
Vielen Dank für alle Antworten!
7 Antworten
Vorausgesetzt das ist so. Ein Lehrer muss werteneutral sein, der Mainstream darf dabei nicht ausschlaggebend sein. Die Qualitaet der Aussage ist massgebend, besonders erst recht, wenn sie der Wahrheit am naechsten kommt.
Duckmaeuser, hatte DE und hat sie noch , reichlich. Das ist allerdings bequemer aber fuehrt frueher oder spaeter dazu, das wussten wir nicht, das so etwas daraus passieren kann!
Wenn das wirklich so stimmt, dann ist es natürlich nicht okay, allerdings ist es gerade bei Epochalnoten schwer, dem Lehrer etwas nachzuweisen.
Zudem ist es in meinen Augen auch schon eine Leistung die eigene Meinung gegen die des ganzen Kurses zu verteidigen, sodass der Lehrer vielleicht nicht in erster Linie die politische Gesinnung, sondern Diskussions- oder Überzeugungsfähigkeit bewertet, was wiederum okay wäre.
Letztlich kann ich mir jedoch kein Urteil erlauben, da die Definition von 'besser und inhaltlich wertvoler' für das betreffende Unterrichtsfach beim Lehrer liegt. Nur weil ein Schüler/mehrere Schüler der Meinung ist sein/ihr Beitrag sei inhaltlich wertvoller gewesen, muss das für den Lehrer noch lange nicht stimmen.
Mein Religionslehrer hat es zum Beispiel sehr gemocht, wenn neue Fragen aufgestellt wurden, über die sich zusätzlich diskutieren ließ. Da hatte ich mit meinem Jesus/Luther-Vergleich zwar wenig mit dem Thema zu tun, aber es war, laut meinem Lehrer, trotzdem ein excellenter Beitrag, insofern...
mündliche Noten sind sache der Lehrer, machen kannst du da nicht wirklich was. Ihr könnt höchstens mit de Lehrer reden, aber auf der Basis 'wir sind der Meinung, dass unsere Aussagen inhaltlich besser waren' ist nicht gerade viel zu gewinnen, sollte der Lehrer (wie du ja denkst) wirklich nach politischer Gesinnung bewerten
LG
Bevi
Geh mal davon aus, dass er seine Noten gut begründet gegeben hat.
Gerade in dem Fach, und wenn es tatsächlich so abgelaufen ist, wie geschildert, muss er damit rechnen, sie evtl. rechtfertigen zu müssen.
In Österreich oder der Schweiz gibt es extra eine Stelle wo man Lehrer für ihre fehlende Objektivität melden kann.
Ein Lehrer ist auch nur ein Mensch und alle Lehrer bewerten naturgemäß subjektiv. Daran wird sich nichts ändern.
Oder ein Mensch ...! Auch Lehrer können keine Roboter werden.
Es studiert, dass er lernt einen Lehrplan einzuhalten und ihn neutral zu vermitteln. Schafft er das nicht, ist er Versager.