Chemie? Warum hat Glucose (146•C) eine höhere Siedetemperatur als Fructose (103•C)?
An den Hydroxygruppen kann es nicht liegen, da beide gleich viel haben. Auch ist es unlogisch, da im Hinblich auf die funkt. Gruppen Fructose eig. die höhere Siedetemperatur haben müsste. Finde dazu leider auch nichts im Internet..
2 Antworten
Hallo HalloSalut
ich bin kein Organiker deshalb hier nur der Link:
www.chemieonline.de/forum/showthread.php?t=110487
Es hat wohl damit zu tun, das unterschiedliche Ringe gebildet werde, 5- und 6-Ringe.
LG
Also zunächst einmal: Du meinst nicht Siedetemperatur sondern Schmelztemperatur. Zucker kann man eher nicht verdampfen, die karamelisieren ja beim Erhitzen und gehen dabei kaputt.
Aber es ist richtig, daß Fructose bei ca. 100°C schmilzt und Glucose bei ca. 150°C. Die Summenformel ist dieselbe, die Anzahl der OH-Gruppen auch, also woran liegt es?
Schmelztemperaturen sind notorisch schlecht vorauszusagen, viel schlechter als Siedetemperaturen. Beim Übergang flüssig↔ gasförmig ist es einfacher, weil die Stärke der Wechselwirkung eigentlich nur von so Zeugs wie Dipolmoment, Polarisierbarkeit und H-Brückenbildung abhängt.
Beim Festkörper kommt aber noch ein fettes Problem dazu: Die räumliche Anordnung der Moleküle im Kristall. Da gibt es buchstäblich hunderte Möglichkeiten (kubisch, orthorhombisch, hexagonal etc, mit vielen weiteren Unterteilungen), und je nachdem wie das fragliche Molekül kristallisieren möchte, kommt es zu unterschiedlichen Wechselwirkungen. Z.B. können die Moleküle im Kristallgitter Kopf an Kopf oder auch Kopf an Schwanz orientiert sein.
Weil es da so viele Möglichkeiten gibt, kann man sie Stabilität von Kristallen (und damit die Schmelztemperaturen) kaum mit irgendwelchen Faustregeln erfassen. Wer nicht wirklich viel rechnen will, der muß die Schmelztemperatur messen und das Resultat hinnehmen.