Chemie-Blausäure?

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3 Antworten

Deine Formel ist kaputt, weil H–N̄=C| am C nur ein Elektronensextett hat. Richtig wäre H–N≡C| (also das freie Elektronenpaar am N zur Bindung benutzen), und wenn man es ganz richtig machen will, dann kommen noch Formalladungen dazu: H–N⁺≡C⁻|

Leider ist das aber immer noch nicht Blausäure, sondern Isoblausäure. Die richtige Blau­­säure hat die Struktur H–C≡N| und Du siehst, daß man hier keine Formalladun­gen braucht. Das läßt vermuten, daß Blausäure die stabilere Form ist.

Isoblausäure kann man nicht als Substanz herstellen, weil es keine Möglichkeit gibt, das H daran zu hindern, vom C zum N zu wandern, da Isoblausäure ja eine Säure ist, al­so ein H⁺ abgeben kann, und das sucht sich dann ein CN⁻ und bindet fast immer an den Kohlenstoff. In realer Blausäure wandeln sich die beiden Formen also stän­dig in­ein­ander um. Man kann Isoblausäure nur als Gas bei sehr geringem Druck sta­bil hal­ten, weil dann mangels Reaktionspartner kein H⁺ abgegeben werden kann. Im Labor schafft man so geringe Drücke kaum, aber Isoblausäure ist schon im inter­stel­la­ren Gas ge­fun­den worden.

Man kann das, was ich im vorigen Absatz erklärt habe, auch äquivalent anders sa­gen: HCN und HNC sind zwei schwache Säuren mit dem Cyanid-Ion als ge­mein­samer kon­ju­gier­ter Base, aber HNC ist die stärkere Säure. Daher nimmt das Cyanid CN⁻ ein H⁺ lie­ber am C als am N an, und das Gleich­gewicht liegt weit auf der Blau­säure­seite.

Wenn man das H durch irgendetwas anderes ersetzt, z.B. einen organischen Rest, dann kann das Zeug nicht mehr wandern. Deshalb gibt es z.B. sowohl Methylcyanid (Aceto­nitrl) CH₃–C≡N als auch das wesentlich exotischere (und giftigere) Methyl­iso­cya­nid CH₃–N≡C.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Das Stickstoffatom hängt am Kohlenstoffatom mit einer Dreifachbindung. Das Wasserstoffatom hängt zusätzlich mit einem Bindungsärmchen am Kohlenstoffatom. Somit ist an der Außenschale des Kohlenstoffatoms alle Bindungen besetzt.

Durch die Dreifachbindung hat das HCN-Molekül die unangenehme Eigenschaft am Hämoglobin anzudocken- die Dreifachbindung wird aufgehoben- es bildet sich Methhämoglobin das am Gasaustausch nicht mehr teilnehmen kann, es kommt zu einer inneren Erstickung.

LA

Zur Namensgebung kann ich leider nicht hilfreich sein.

Aber die Oktettregel ist zumindest bei Kohlenstoff nicht erfüllt.

Durch die Doppelbindung hat es 4 Außenelktronen, plus die zwei als Strich eingezeichneten. Das macht 6, es brauch aber 8.

Du musst noch einen zweiten Strich dazu machen.


ThomasJNewton  25.06.2021, 20:08

Man braucht nur das freie Elektronenpaar des N-Atoms zum bindenden machen. Dann hat man die (lineare) "Iso-Blausäure": H-N≡C. Diese ist aber nicht stabil, denn das N-Atom ist sauerer als das C-Atom, sodass sie sich zu Blausäure umlagert.