Chemie ; Rutherford! Schnelle Hilfe bitte!=)

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Moin,

ich noch mal. Habe gerade entdeckt, dass du auch das Atommodell beschrieben haben wolltest. Okay: Atome bestehen aus einer riesigen Hülle, die nahezu völlig leer ist. Nur die Elektronen eines Atoms befinden sich in der Hülle. Außerdem gibt es einen winzig kleinen Kern, der von den positiv geladenen Protonen gebildet wird und quasi die gesamte Masse eines Atoms in sich vereint. Die Protonen werden durch eine Art "Klebstoff" zusammengehalten, den Neutronen, die selbst ungeladen sind.

Die negativ geladenen Elektronen werden nicht vom positiv geladenen Kern angezogen, weil sie sich auf Kreisbahnen um den Kern bewegen, wobei die Fliehkraft die elektrostatische Anziehungskraft gerade ausgleicht. Diese Vorstellung brachte dem Modell auch die Bezeichnung "Planetenmodell" ein, weil die Elektronen den Kern ähnlich wie Planeten die Sonne auf stabilen Bahnen umkreisen sollten. Das war auch der Grund, warum das Modell von Seiten der Physiker aufs heftigste kritisiert wurde, weil bewegte Strahlung stets Energie abstrahlt. Diese müsste man daher messen können und außerdem würde das Elektron ständig Energie verlieren, dadurch langsamer werden und somit am Ende auf einer spiralartigen Bahn in den Kern stürzen müssen.

Wieso Rutherford auf diese Modellvorstellung kam, hängt wiederum mit seinem Versuch zusammen:

1) Da die allermeisten alpha-Teilchen die Goldatome durchdringen können, dürfen diese keine massiven Kugeln sein (wie es Thomson und vor ihm Dalton noch annahmen).

2) Da ein paar positiv geladene alpha-Teilchen von den Atomen gestreut werden, muss es Stellen im Atom geben, die selbst positiv geladen sind - der Atomkern. Dieser muss klein sein, weil nur wenige Stralen abgelenkt werden. Immer wenn die positiven alpha-Teilchen in die Nähe des gleich geladenen Kerns kommen, stoßen sie sich wegen der gleichen Ladung ab, so dass die alpha-Teilchen letztlich abgelenkt (gestreut) werden.

3) Der Kern muss massiv sein, denn es werden ganz wenige alpha-Teilchen zurückgeworfen. Das kommt einerseits dadurch zustande, dass sich die gleichen Ladungen abstoßen, aber eben auch dadurch, dass sie massiven alpha-Teilchen den ebenfalls massiven Atomkern nicht durchdringen können, sondern von ihm tatsächlich abprallen.

So, nun weißte Bescheid, hoffe ich. LG von der Waterkant.


Kallko5 
Beitragsersteller
 09.11.2010, 21:08

Danke für deine zwei ganz tollen Antworten!=)

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Moin,

Rutherford hat eine hauchdünne Goldfolie mit alpha-Teilchen (positiv geladene radioaktive Strahlung) beschossen.

Bekannt war, dass sowohl die negativ geladene beta-Strahlung von radioaktiven Stoffen eine dünne Aluminiumfolie als auch die ungeladene gamma-Strahlung nahezu die meisten Metallfolien problemlos durchdringen. Darum wollte Rutherford wissen, ob das die alpha-Strahlung auch kann.

Dazu legte er ein radioaktives Präparat in einen Bleiblock mit einer Bohrung. Die austretende Strahlung schickte er durch ein elektrisches Feld zwischen Kondensatorplatten (wobei die positve alpha-Strahlung zum Minuspol, die negative beta-Strahlung zum Pluspol hin abgelenkt wird, während die neutrale gamma-Strahlung das Feld unbeeinflusst passiert). Die abgelenkte alpha-Strahlung wurde dann noch durch eine Blende gebündelt und auf eine Goldfolie gelenkt, die fast völlig rundherum von einem mit Zinksulfid bestrichenen Schirm umgeben war. Dieser Schirm diente dazu, die alpha-Strahlung sichtbar zu machen, denn immer wenn diese Strahlung den Schirm trifft, leuchtet er an dieser Stelle kurz auf.

Rutherford und seine Mitarbeiter erwarteten nun, dass die alpha-Strahlung genau wie die beiden anderen Strahlungsarten die Goldfolie einfach durchdringen würde und sich also nur hinter der Folie auf dem Leuchtschirm Signale ergeben würden.

Es traf die Wissenschaftler wie ein Schock, als sie feststellten, dass zwar tatsächlich die meisten Signale direkt hinter der Goldfolie registriert werden konnten, dass aber andererseits auch Signale links und rechts neben den Haupteinschlägen vorkamen (Streuung!) und dass sogar wenige Strahlen von der Goldfolie zurückgeworfen wurden. Rutherford schrieb dazu später: "Das war so, als würden Sie mit einer 15 Zoll-Granate auf ein Seidenpapier schießen und das Geschoss würde von dem Papier abprallen!"

Das Ergebnis des Streuversuchs hatte eine grundlegende Neuinterpretation des Aufbaus von Atomen zur Folge, dem Rutherfordschen Atommodell.

Alles klar? Kürzer kann ichs nicht erklären. LG von der Waterkant.

Er hat eine Goldtfolie mit Atomkernen beschossen. Er wollte herausfinden wie diese sich verhalten. Ob diese abgelenkt werdenod. durchgehen. Google doch mal Rutherford/ Streuversuch...