Buddhismus, Karma?

5 Antworten

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Ich bin Buddhist und helfe dir gerne weiter. :-)

Ich das Überhaupt mit dem Atheist sein vereinbar?

Der Buddhismus ist im Grunde a-theistisch, da er keine Aussagen über die Existenz eines Gottes, einer Schöpfung oder dergleichen macht.

Buddha sagte, dass es unbeantwortbare Fragen gäbe, über die man sich den Kopf zerbrechen kann, ohne eine Antwort zu erhalten. Dazu gehören Fragen nach der Schöpfung, dem Jenseits usw.

Außerdem gibt es laut der Lehre des Buddhas nichts, das ewig unveränderlich existiert - was im Widerspruch zur Existenz Gottes steht.

aber an eine art von Karma und zwar erlebe ich es so oft das jmd. der böses/schlechtes macht es zurück bekommt.

Das wiederum ist eines der häufigsten Missverständnisse im Bezug auf den Buddhismus - die Lehre vom Karma.

Nach buddhistischem Verständnis heißt "Karma" einfach "Tat" und bedeutet, dass jede unserer Handlungen auch eine Wirkung hat.

Es handelt sich bei Karma nicht um eine "ausgleichende Gerechtigkeit" die gute Taten belohnt und schlechte bestraft.

Im Buddhismus gibt es keinen Gott, keine Sünden und keine Vergebung der Sünden durch einen Gott. Wer soll da also böse Taten bestrafen?

Es ist letztlich ganz einfach;

Wenn ich etwas negatives Denke (Karma der Gedanken) werde ich vermutlich entweder etwas sagen (Karma des Wortes) oder sogar machen (Karma der Tat), was anderen schadet.

Zum Teil mag die Auswirkung meines Handels auf irgendeine Weise wieder mich betreffen, möglicherweise aber auch nicht.

Was hat das mit dem Buddhismus zu tun?

Nichts - dein Eindruck, dass dir bestimmte "Bestrafungsszenarien" besonders auffallen, ist vermutlich einfach das Ergebnis selektiver Wahrnehmungen.

Ein paranoider Verschwörungstheoretiker der glaubt, die Illuminaten würden  schwarze Autos fahren, wird plötzlich überall schwarze Autos entdecken.

Sie sind keine Einbildung - aber es sind auch nicht mehr schwarze Autos als sonst. Lediglich dadurch, dass wir nach ihnen suchen, fallen sie uns auf.,

Bin ich jetzt ein Buddhist

Nur durch den Umstand, dass du an eine ausgleichende Gerechtigkeit glaubst, was wie gesagt nichts mit dem Buddhismus zu tun hat, wirst du kein Buddhist.


JohnGon 
Fragesteller
 22.09.2016, 21:13

Danke für die Gute schnelle Antwort! :) ja das was ich meinte ist das was die leute im westen eher unter karma verstehen^^

Mit freundlichen Grüßen

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Enzylexikon  01.10.2016, 20:37

Vielen Dank für den Stern. :-)

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Ich würde einfach sagen das sind Zufälle. Man merkt sich aber nunmal Ereignisse, die in irgendeiner Hinsicht ungewöhnlich sind, deutlich besser. An all die Erlebnisse die du hattest, wo kein "Karma" direkt hinter her kam erinnerst du dich folglich überhaupt gar nicht mehr (Selektive Erinnerung).

Soweit ich weiß (hier kann mich gerne ein anderer User korrigieren), glaubt Buddhismus das "Leben Schmerz wäre". Und das jeder immer wiedergeboren wird. Wenn man nun ein gutes Leben führt kommt "eine Stufe rauf", wer Schlechtes tut, wird dann dafür im Nächsten Leben bestraft. Wenn ich das richtig verstehe, würde es auch heißen : Eine 4 jährige die vergewaltigt und getötet wird, hat es aufgrund ihres vorherigen Lebens verdient.
Das Ziel ist die Transedenz - den Durchbruch des Zirkels der Wiedergeburt sodass man nicht mehr lebt (denn Leben = Schmerz).

Das wenn ein Mensch sich schlecht verhält, er häufig auch langfristig durch soziale Isolation usw. bestraft wird, wäre ja auch nicht neu, aber der göttliche Wille (immerhin muss die Brieftasche schon von vorherein richtig gelegen haben usw. - sprich, alles muss exakt vorhergesehen sein, außer man glaubt die Brieftasche hat sich aus dem Nichts materialisiert).

Und wenn du eine (wenn auch sehr unfreundliche) Überreaktion eines Schubsers damit vergeltet siehst das er in Krücken daherkommt möchte ich wohl lieber nichts mit dir zu tun haben :P

So oder so, ob das mit "Atheismus" vereinbar ist - ich würde sagen nein (es ist zwar kein Gott, aber göttlich) aber ist das völlig schnurz. Atheismus ist ja keine Religion die dich bestraft und von dir Loyalität fordert. Wenn du an die buddhistischen Lehren glaubst und sie als wahr anerkennst nach reiflicher und ehrlicher Überlegung, dann biste halt einer.
Allerdings gibt es auch den "Hippie-Buddhismus", der so tut als wäre in der Religion alles toll und gut. Dem ist AFAIK mitnichten so.


JohnGon 
Fragesteller
 22.09.2016, 21:14

Danke für die Schenlle und gute Antwort!
:)

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Ich das Überhaupt mit dem Atheist sein vereinbar?

Klar, weil es sich bei den Begebenheiten die du schilderst nicht um den Einfluss einer kosmischen Macht, sondern um Selektive Wahrnehmung und den Bestätigungsfehler handelt.

Sprich anstatt dass da irgendeine Hokuspokus Zauberei irgendjemandem irgendetwas heimzahlt, konzentrierst du dich auf derartige Fälle und prägst sie dir intensiver und länger ein (Selektive Wahrnehmung).

Der Bestätigungsfehler ist dass du nach Bestätigung für deinen Glauben suchst und nicht nach der Wahrheit forschst.

Die Wahrheit ist nämlich dass diese Ereignisse nichts miteinander zu tun hatten.

Wie viele Menschen haben dich jemals beleidigt oder gestoßen und wie viele davon mussten nachher mit Krücken laufen?

Wie viele Menschen werfe anderen das Essen aus der Hand und verlieren daraufhin ihre Brieftaschen?

Du wirst erkennen, dass diese Zufälle derart gering sind, dass man sie getrost ignorieren kann.

Wenn ein Zeitraum nach oben offen ist, wird sich immer irgendein Unglücksfall finden. Dieser hat jedoch nichts mit der Tat zu tun die du als Ursache definierst.

Was hat das mit dem Buddhismus zu tun?

Der Buddhismus sieht Karma als Werteskala an, die entscheidet als was du nach dem Tod wiedergeboren wirst. Sind deine Werte zu schlecht wirst du als Tier wiedergeboren, sind deine Werte gut, wirst du in bessere Verhältnisse als Mensch geboren und kommst dem Nirvana einen Schritt näher.

Dabei werden jedoch einige wichtige Dinge übersehen, wie:

.) Das unfreiwillige Handeln von Tieren, bzw. Die menschliche "gut-böse-Bewertung" ist nicht auf Tiere anwendbar

.) "Bessere Verhältnisse" bedeuten nicht gleich "besseres Leben", somit ist das nächste Leben keine Belohnung für das vorhergehende.

.) Wenn man sich nicht an sein vorheriges Leben erinnert, kann man nicht daraus lernen.

etc.

Bin ich jetzt ein Buddhist

Ich finde das ist "Die beste" Religion

Dann informiere dich mal über den Pastafarismus ;)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

JohnGon 
Fragesteller
 23.09.2016, 12:37

Danke für deine Antwort :)

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Naja Karma passt ja nicht zu dem, was in der Welt geschieht, dazu ist es zu ungerecht. Buddhismus ist eine ganz eigene Religion, nur weil man an Karma glaubt, heisst es nicht, das man Buddhist ist. Ich hab mich für diese Religionen mal ziemlich interessiert gehabt, aber da gibts ja auch zig Schulen und Strömungen, soweit ich weiss gibt es den "offiziellen Buddhismus" garnicht wirklich.

Aber ein Atheist ist halt einfach nur kein Theist. Ein Theist glaubt an Gott, ein Atheist lehnt die Gottesvorstellung aber strickt ab.


JohnGon 
Fragesteller
 22.09.2016, 21:15

Danke für deine schnelle Antwort! :)

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Also die Idee des Karmas ist schon von der Grundidee absoluter schwachsinn.

Was hinter dieser Idee steckt ist , dass jeder das bekommt was er verdient und das es auf der Welt ein gleichgewicht zwischen dem Gutem und dem Bösen gibt.

Allerdings ist diese Idee absolut nicht mit der Realität vereinbar!

Es gibt keine Kraft die zwischen guten Taten und bösartigen Taten ein gleichgewicht herstellt.

Schon bei der definition zwischen Gut und Böse lässt sich keine logische und ernsthafte Aussage treffen.

Was ein Mensch für Gut befindet ist in den Augen eines anderen Menschen etwas Böses.

Manche Menschen lügen , betrügen und nutzen Menschen wo sie können aus und Leben ein schönes Leben weil sie sich im Kopf nur denken : "wenn ich es nicht tuh macht es halt ein anderer".

Und diese Menschen werden nicht von irgendeiner Macht für ihren Lifestyle bestraft.

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Fakt ist allerdings , dass Menschen die schlechtes tun und denen bewusst ist das sie Menschen damit schaden und nicht so gut damit umgehen können sich selbst mit ihren Taten schaden wenn sie anderen schaden.

Oder das es warscheinlich ist , dass wenn man eine Bank ausraubt dafür erwischt wird und eine Strafe bekommt.

Das hat aber nichts mit Karma zu tun weil es nämlich immer Menschen gibt die mit den schlimmsten nur möglichen Taten ungestraft davon kommen !

Nach der Idee des Karmas müssten 100% der Menschen die was schlechtes tun etwas schlechtes zurück bekommen und 100% der Menschen die etwas gutes tun etwas gutes zurück bekommen.

Aber das ist wie oben beschrieben nicht der fall.

Es ist mehr ein Wunsch das man für seine guten Taten belohnt wird aber in der Realität kann man der beste und netteste Mensch sein und dafür einfach nichts bekommen.

Es gibt kein logisches Verhältniss zwischen dem aufdecken von Straftaten und der Idee des Karmas.

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Um ehrlich zu sein , ist es find ich absolute Zeitverschwendung sich mit etwas wie Karma zu beschäftigen weil es zwar anfangs intressant und mystisch wirkt aber am ende des Weges immer die Erkentniss steht das diese Idee so wie alle Spirituellen Theorien mit der Realität nichts zu tun haben.

Diese Ideen sollen Menschen die sich darauf einlassen bloß hoffnung geben aber unter dem Deckmantel das diese Menschen das ganze für absolut wahr halten.

Aber es ist nunmal in der Realität nicht so und es gibt weder beweise noch hinweise darauf das es mal so war oder sein wird.


JohnGon 
Fragesteller
 23.09.2016, 12:38

Danke für deine Antwort :)

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