Bringt es etwas, Wunden auszubrennen?
In Filmen sieht man ja manchmal, dass Wunden mit glühendem Eisen ausgebrannt werden. Bringt es tatsächlich etwas, wenn man aus irgendeinem Grund keinen Rettungsdienst rufen kann, z.B. in der Wildnis, eine stark blutende Wunde auszubrennen?
9 Antworten
Ja im Notfall bei starker Blutung wenn das normale abdrücken nicht hilft.
Haben die mir auch beim Zahnarzt gemacht, natürlich mit Betäubung.
Das bringt einen mit Sicherheit ins Krankenhaus. Diesen Szenen gehören eindeutig in die Schublade Hollywood-Mythos und haben mit der Realität nichts zu tun. Ausbrennen von Wunden, egal ob mit erhitztem Messer oder Schießpulver, Aussaugen von Schlangenbissen oder Wunddesinfektion mit Whisky sind keine Ertse-Hilfe, sondern verschlimmern das Ganze eher noch.
Trinkbarer Alkohol hat häufig eine zu geringe desinfizierende Wirkung und die anderen Stoffe im Getränk könnten Schaden anrichten. Möglich, dass manche dieser Methoden doch helfen können, aber nur dann, wenn man wirklich Ahnung davon hat, wie es gemacht wird. Das was in Filmen zu sehen ist, ist oft nicht richtig durchgeführt und wenn man das dann nur vom zuschauen her nachmacht, erreicht man eher das Gegenteil von dem was man wollte.
Nein, bitte kein Ausbrennen von Wunden. Überlege doch mal … mit dem Ausbrennen von Wunden fügst Du dem Körper ja nur noch größere Wunden zu, welche sich in der Wildnis unter Garantie ebenfalls wieder entzünden. So ganz viel Körper bleibt da irgendwann nicht mehr übrig, wenn man jede Wunde erneut ausbrennt.
Viel wichtiger ist, dass man für Ausflüge in die Wildnis gut ausgerüstet ist. Darunter sollten u.a. Desinfektionsmittel, Verbandzeug und vor allem ein (möglichst zwei) Kommunikationsmittel enthalten sein. Wenn Handy oder Funkgerät streiken, muss man wissen, wie man sich ansonsten bemerkbar machen kann (z.B. indem man drei Lagerfeuer entfacht und feuchtes Holz darauf legt). Die obere Regel sollte aber sein, dass man nicht alleine auf Wanderschaft geht. Solange sich das irgendwie vermeiden lässt, sollte man sich nicht der Situation aussetzen, im Notfall alleine in der Wildnis auf sich aufmerksam machen zu müssen.
Verletzt man sich, dann ist die richtige Wundversorgung das Ah und Oh. Sind größere Blutgefäße betroffen, sollte man mit Abbinden oder Druckverbänden für Blutungsminderung sorgen. Stecken Fremdkörper im Körper, dann gilt "dort belassen, wo sie sind ... nicht rausziehen".
Ich wünsche Dir alles Gute
Im medizinischen Bereich waren bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Behandlungsmöglichkeiten bei Infektionskrankheiten gering: -Das Ausbrennen der Wunde mit glühenden Eisen war wirksam („physikalische Desinfektionsverfahren sind immer sicherer als chemische“), aber sehr schmerzhaft. -Viele Menschen verstarben an Tetanus (Wundstarrkrampf), bei Neugeborenen bis zu 50 % auf Grund von Nabelschnurinfektionen. -Die Letalität bei Amputationen betrug 80 % im 18. Jahrhundert, 10 % der Frauen verstarben bei der Geburt an Kindbettfieber.
Ja, es versiegelt die Wunde.
Warum sollte es nichts bringen, eine Wunde mit Alkohol zu desinfizieren? Und es bringt einen nicht ins Krankenhaus, denn in der Wildnis gibt es keins ;)