Braucht man als Autor/in wirklich ein Lektorat?

6 Antworten

Kommt darauf an was du mit deinen Schriftstücken machen willst. Wenn du sie über einen Publikumsverlag veröffentlichen willst, brauchst du keines, da solche Verlage selbst Lektor/innen anstellen welche die Bücher korrigieren.

Wenn du es über einen Autorenverlag, also einen Verlag der sich von dir für den Druck bezahlen lässt oder im Eigenverlag veröffentlichst, wäre es an sich nicht schlecht wenn du es vorher Korrekturlesen lässt.

Die Kosten dafür übernimmt der Verlag. Darüber brauch sich der Autor keine Sorgen zu machen.

Es sei denn, man will sein Buch bei einem Bezahlverlag veröffentlichen. Dort verlangt der "Verlag" Geld für die Veröffentlichung der Bücher. Meistens werden die Bücher dann aber gar nicht verkauft.

Das ist abhängig von der Zielgruppe deines Romans.

Ein Verlagslektor weiß, was die spezielle Leserschaft seines Verlages als gut bewertet (mindestens die Erfüllung der Erwartungsqualität und plus) und deshalb kaufen wird. Das bedeutet, dass ein Produkt eines Jungautors meist sehr verändert werden muss, um es tausendfach verkaufen zu können.

Nach dem Korrektorat als Lektorieren zum Beispiel Änderung des Titels, der Figurennamen, der Figurenzahl, der Kapitelzahl, der Kapitelunterteilung, der Handlung und der Orte im Sinne des Spannungsaufbaus und der Vereinfachung der Handlungsstränge bzw. der Gut-und-Böse-Figuren, Einführung eines Dingsymboles und eines deus ex machina, Änderung der überraschenden Brüche, Änderung des Endes für die Erwartung der Leserin, zielgruppenorientierte Gestaltung des Covers und des Buches aus deinem Manuskript in Normseiten (Googlen!).

Am Ende sind die Erstautoren enttäuscht, was von ihren Vorstellungen alles gestrichen wurde, was für ein Buch unter ihrem Namen auf den Markt kommt, aber wenn sie später ihre Tantiemen zählen, vergeht ihnen wenigstens ein bisschen der Schmerz darüber. Ein Verlag will nur möglichst viele Bücher verkaufen, also muss das Produkt marktgerecht und zielgruppenorientiert gestaltet sein, was man als Erstautor meistens noch nicht weiß. So einfach ist das.

Es macht Sinn, da man sich schnell verirren kann, wenn man einen Text schreibt und es für den Leser am Ende vielleicht nicht so verständlich ist. Wir haben in unserem Betrieb selbst für kleinere Artikel einen Lektor. Wenn ichmir vorstelle, dass man einen ganzen Roman schreibt. Es macht schon Sinn, es muss ja nicht zwangsläufig ein richtiger Lektor sein. Man könnte sich auch anders behelfen. :-)

Niemand kann dich dazu zwingen... Aber ich würde es machen. Grundsätzlich sehen ja vier Augen mehr als zwei, außerdem können die auch Sachen, die du gar nicht beachtest oder die du für selbstverständlich hälst bemerken.

Ein lektoriertes Buch ist wahrscheinlich wesentlich korrekter als ein nicht lektoriertes.

Außerdem musst du das nicht unbedingt bezahlen, wenn du das au h beim selben Verlag veröffentlichst...