Bindung zu Pferd bröckelt langsam, was tun?

7 Antworten

Ich vermute mal, Du bist jetzt in der Pubertät, oder Berufsanfänger oder ähnliches und hast zu viele andere Interessen/Pflichten. Da bekommt man so intensives Reiten auch nicht mehr so gut unter, es wird zum Stress. und das merkt Dein Pferd natürlich, gerade, weil Ihr si eine enge Bindung habt. Spätestens mit einem Partner und evtl. Familienplanung wird es dann sehr eng.

Du musst also was ändern, entweder Deine Ansprüche runterschrauben (zumindest vorübergehend). Wäre es nicht auch toll, das Pferd vorwiegend freizeitmäßig zu reiten, zur Entspannung? Könntest Du Dir vorstellen, eine Reitbeteiligung zu haben? Dann teil Ihr Euch die Arbeit (und den Spaß)...


Lillifee1278 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 10:02

Leider ist dem nicht so...ich bin 30 Jahre alt und konstant 7 Jahre lang im selben Job unterwegs.. habe keinen Partner aktuell, nur ein Hund. Hat sich bei mir also privat auch nichts geändert eigentlich..

Eine Reitbeteiligung ist für mich keine Option, da ich bisher alles alleine gemacht habe, bin ich zu pingelich, was das betrifft.

Blindi56  11.07.2024, 12:30
@ThisIsJustMeDE

Dann bist Du vielleicht allgemein zu pingelig und überforderst dein Pferd. 11 ist zwar noch nicht alt, aber es ist eben kein junger Hüpfer mehr. Da muss auf Jeden fall mal ein Profi direkt gucken.

Komm doch einfach mal runter von deiner Erwartungshaltung! Toll, was du alles für dein Pferd machst - aber hat das Pferd darum gebeten? Und ist es jz verpflichtet Leistung zu bringen und "Danke" zu sagen für ein Leben, welches es sich nicht mal selbst ausgesucht hat? Sind es pferdegerechte Sachen, die du machst, zB artgerechte Haltung, genug soziale Kontakte, genug freie Bewegung, etc. oder sind es Dinge wie 3x in der Woche Schweif waschen, Putzzeug aufräumen und 28 Decken drauf- und wieder runter packen?

A) hast du dein Pferd einfach über die Uhr gedreht, wie es sich anhört. B) vllt muss man manche Wege nicht gehen und Pferde zu etwas zwingen, wenn es mit diesem Pferd dafür einfach nicht passt. C) wenn dein Pferd nicht mehr für dich kämpft dann solltest du dich fragen, was du falsch gemacht hast - es liegt nicht am Pferd.

Sorry, aber Menschen die erwarten, dass Tiere "etwas zurückgeben" oder nur aus diesem Grund etwas für das Tier tun, haben es echt nicht verstanden! Ich kann ein Tier bitten, aber ich kann es nicht zwingen. Und wenn ich das tue, dann machen freundliche, höfliche Tiere das ein Zeit lang mit - und dann ist Ende. Ausgebrannt. Wie bei deinem Pferd. Du kannst es auch noch 5x in der Klinik durch checken lassen und es wird keinen körperlichen Befund geben. Die Seele leidet und du hörst nicht hin. Machst ihm weiterhin Stress, bist wütend, machst es für Dinge verantwortlich für die es nichts kann.

Ein Pferd ist in erste Linie ein Pferd! Und erst dann ein Reitpferd oder ein Turnierpferd. Wer das verstanden hat und entsprechend agiert ist ein Pferdemensch - im Gegensatz zu Menschen mit Pferden. Schraub deinen Ehrgeiz zurück und lass es gut sein oder gib das Tier ab. So wie du das handhabst, kann das nichts mehr werden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Lillifee1278 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 11:16

Hab ja extra deshalb betitelt, dass mein Pferd nicht verpflichtet ist, Leistungen oder Platzierungen mit zu bringen, es geht mir nur darum, dass es sich komplett verändert hat, ihr Wesen und ihre Art wie sie mal war. Ich hätte ein 5 Jähriges Kind sie pflegen lassen können ohne einen Funken an Bedenken zu haben, aber jetzt, nicht mal mehr möglich. Sie geht auch nicht jedes Wochenende von Freitags bis Montags durch Turniere, ganz und gar nicht, sie wurde zu keinem Zeitpunkt "über die Uhr gedreht"'oder ähnliches. Und mit pflegen oder art gerechte Haltung meinte ich nicht, putzen oder schweif waschen. Sie kommt jeden Tag auf die Wiese, täglich, Sommer wie Winter. Sie stehen in Gruppen draußen, haben also auch Kontakt. Geritten wird und wurde sie noch nie täglich, macht also auch Bodenarbeit, wird laufen gelassen und und und. Habe auch zu keinem Zeitpunkt gesagt es würde am Pferd liegen, es liegt an meiner Einstellung, meiner Motivation oder ? Ich weiss es auch nicht, deshalb mein Post. Es ging mir nur darum, dass man als Reiter und Besitzer wirklich alles versucht um dem Pferd eine artgerechte Haltung zu ermöglichen und trotzdem immer wieder einen Schlag ins Gesicht bekommt und es dann langsam so an einem selber nagt, dass der ganze Reitsport und alles drum herum nur noch ermüdent ist.

lynnmary1987  11.07.2024, 11:16
@Lillifee1278
Hab ja extra deshalb betitelt, dass mein Pferd nicht verpflichtet ist, Leistungen oder Platzierungen mit zu bringen,

Ja, aber du erwartest, dass es "funktioniert". Es ist aber ein Pferd und kein Fahrrad.

Lillifee1278 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 11:28
@lynnmary1987

es geht mir in erste Linie nicht um das Turnierreiten oder ähnliches, klar ist es ein Faktor, aber nicht vorrangig. Ich habe auch davon gesprochen, dass sie schwer händelbar ist, nicht in ihrer Weider stehen bleibt, wenn du auf der arbeit sitzt un der Stallbesitzer wieder schreibt die ganzen Zäune wären wieder kaputt weil sie immer wieder durch läuft, oder die würden die nicht rausgestellt bekommen, nicht mal mit Hengstkette und und und, und JA das verlange ich dass das wenigstens funktionniert bei einem 11 jährigen pferd wo es 10 jahre lang davor reibungslos klappte .....und ich glaube das hat nichts mit egoismus zu tun, oder ?

Hjalti  11.07.2024, 12:39
@Lillifee1278

Verlangen kannst du natürlich, was du willst. Was du bekommst ist eine andere Sache. Dein Pferd zeigt dir mehr als deutlich, dass es an einem "weiter so" kein Interesse hat. Richte dich danach oder lass es bleiben. Wenn es dir um's Pferd geht, Stall wechseln, Pause. Wenn es dir um dich geht, Pferd abgeben.

du schadest deinem Tier anscheinend, denn ansonsten würde ein Pferd nicht auf einmal? derartige Verhaltensweisen zeigen. Da muss schon gehörig was im Umgang schief laufen.


Lillifee1278 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 15:18

Ja genau😂

spikecoco  11.07.2024, 17:39
@Lillifee1278

jal findet dein Pferd bestimmt auch lustig. Ist halt das Problem, das mancher Halter nicht hinter schaut, was sein Anteil daran ist. Und auch was du hier so betonst, was du alles für dein Pferd getan hast, alles nichts besonderes.

Ich glaube, ihr braucht beide ein „Sabatical“. Mal eine Saison einfach auf eine Koppel stellen, und zwar richtig, so wie in einer Aufzuchtherde. So, dass du dich wirklich ein paar Monate überhaupt nicht drum kümmern brauchst, und das Pferd keinen mit keinem Menschen großartig was zu tun hat. In der Zeit kannst du dann deine Ambivalenz analysieren, und vielleicht in manchen Punkten umdenken.

Vor allem denkst du vielleicht mal darüber nach, dass es nicht gut ist, das Pferd mit deiner Eifersucht zu erdrücken - ich weiß, das hört sich jetzt blöd an, aber was andere# ist es ja eigentlich nicht, wenn du das Pferd nicht mal mit jemandem teilen, geschweige denn abgeben kannst, weil dir niemand anderes etwas recht machen könnte.

„Lieben heißt Loslassen können“. Wenn du und das Pferd euch zur Zeit gegenseitig nicht gut tut, wäre eine große Pause die beste , bzw wie ich meine, einzig mögliche Therapie.

Du glorifizierst so eine Pferde-Mensch Beziehung ziemlich wendymäßig und kommst jetzt langsam in der Realität an.

Jetzt wäre der Punkt an dem du nicht egoistisch sein solltest und die Bedürfnisse des Pferdes wichtiger nehmen solltest als dein "mein Pferd ist mein ein und alles" gelaber.

Kümmere dich vernünftig um das Tier oder sorgt dafür, dass es jemand anders tut (verkaufen, vermieten, Reitbeteiligung, was auch immer). A oder B. Nichts dazwischen.

Außerdem solltest du dir einen guten Trainer an die Hand holen. Auch wenn du meinst, alles an Erfahrung selbst zu haben was man nur haben kann - man sieht ja, dass es so nicht läuft!


Lillifee1278 
Beitragsersteller
 11.07.2024, 11:20

Wenn ich sage, dass mir die Lust fehlt um in den Stall zu gehen, meine ich nicht, dass ich es nicht mehr tue. Es wird trotzdem vernünftig versorgt. Jeden Tag geht es auf die Wiese, tag täglich, und abends nach der Arbeit bin dann ich da, die sie versorgt, mit ihr und Hund an der Hand in den Wald spatzieren geht, sie pflegt und hegt. Laufen lässt, nochmal raus lässt, longiert oder ihr einfach nur gutes Tue mit Hofmag oder ähnlichem. Wir haben jede Woche, 2x die Woche reitunterricht bei einem Trainer der uns unterstützt seit wir das Pferd eingeritten haben, mit selber machen, meinte ich halt nur, selber drauf sitzen und nicht profis es machen lassen und es selber aber nicht nach machen können.