Bin ungewollt patzig zu meiner Mutter?
Also, ich lebe mit meiner Mutter zusammen, und wir verstehen uns eigentlich super, eigentlich ist sie sogar meine beste Freundin und wir können uns alles erzählen. Nur habe ich (oder eher sie) oft das Problem, dass ich ohne jeglichen Grund von jetzt auf gleich genervt bin und ihr freche bzw patzige antworten auf ganz normale Fragen gebe. Das möchte ich eigentlich nicht, denn ich respektiere meine Mutter, aber entweder bemerke ich meinen Tonfall garnicht oder merke es erst hinterher, wenn alles schon raus aus der Luke ist. Erst denken, dann reden scheitert bei mir auf praktischer Ebene. Komischerweise habe ich das bei niemandem anders, auf Arbeit und bei meinen Freunden kann ich irgendwie drauf achten was und wie ich es sage. Ich bin 20, die Pubertätshormone können es also nicht sein, was kann ich bloß machen?
3 Antworten
Du steckst mit deiner Mutter sehr eng zusammen. Was auf der einen Seite toll ist, führt auf der anderen Seiten zu Problemen, denn sie ist ja in erster Linie nicht deine Freundin, sondern deine Mutter. Sie wird also gelegentlich auch mal einen mütterlich-autoritären Ton anschlagen, der dich dann ziemlich schnell reizt.
Sprich mit ihr darüber, dass sie es dir rechtzeitig sagen soll, wenn dein Ton entgleist. Da reicht manchmal schon ein auf den Tisch gelegtes Stoppschild aus Karton, das sie dir zeigen kann, wenn du wieder mal die Contenance verlierst.
Male dir also ein Stoppschild. mach einen Stecken dran und schenke es ihr, damit sie es bei euren Unterhaltungen auf den Tisch legen und im Ernstfall herzeigen kann.
Vielleicht diszipliniert dich ja allein das Vorhandensein des Schildes, so dass du nicht mehr so oft etwas falsches sagst, das du hinterher gleich bereust.
Das solltet ihr gemeinsam besprechen. Evt. sind es nur bestimmte Themen, wo die Hirn-Mund Verbindung nicht funktioniert? Einfach mal die Situationen aufschreiben und analysieren. Vielleicht kann deine Mutter auch mal bestimmte Fragen aufschreiben anstatt verbal zu fragen, dir zeigen und du antwortest dann. Trainiert evt. den Lospolter-reflex.
PS: Inhaltlich toll formuliert. Liest man nicht so oft.
Unsere Impulsivität wird bei Eltern in der Phase der Abnabelung häufig stärker. Entweder, weil wir uns in der Defensive sehen und am liebsten erwachsen wirken wollen oder weil wir möchten, dass die Eltern unsere Ideen unterstützen und nicht abwürgen. Wenn es zu einem solchen Konflikt kommt, dann helfen Ich-Sätze. Ich empfinde das so und so oder deine Worte wirken auf mich so und so. Das wirkt wie eine Deeskalation.