bin ich zu doof für mathe? wieso denke ich einfach viel zu weit und kompliziert?
guten abend zsm :)
Ich (16) merke irgendwie, dass ich in der Mathe ein Problem habe. Wenn ich etwas ausrechnen will, kommen 100 Gedanken in meinem Kopf, wieso man es nicht so rechnet, wie ich es finde es sei logisch. Bin ja nicht grad die schlechteste in der Mathe aber auch nicht die Beste. Ich muss für diesen Fach schon genug lernen um es zu begreifen. Ich weiss nicht, ob es in der Familie liegt. Meine Familie ist sehr gut in der Mathe, naja meine Mum nicht unbedingt so.. Weiss irgendwie jemand ob das jetzt eine grosse Schwäche ist oder so, wenn ich immer an etwa 100 Wege denke.. den einfachsten Weg, find ich nie raus .. immer denke ich viel zu kompliziert, wurde mir auch genug gesagt.. naja
3 Antworten
Nein, das ist keine Schwäche. Eine Schwäche wäre es, wenn Du auf überhaupt keinen Lösungsweg kommst - oder den, den Dir schließlich jemand zeigt, nicht verstehst. Dann hättest Du kein Talent für Mathe.
Aber in der Mathematik ist es eben durchaus so, dass es mehrere Lösungswege geben kann. Natürlich ist es perfekt, wenn man den einfachsten oder den elegantesten findet. Aber für die meisten konkreten Probleme ist es entscheident, ob man einen findet.
Als Tipp: Wenn Du eine Aufgabe vor Dir hast und Du bist auf einen Lösungsweg gekommen, dann kannst Du noch kurz darüber nachdenken, ob es auch einfacher geht. Wenn Dir nichts einfällt, dann ziehe konsequent Deine Lösung durch, sonst kannst Du in Prüfungen ja in ein Zeitproblem laufen.
Bei Hausaufgaben kannst Du aber durchaus nachdem die Aufgabe fertig ist, noch weiter darüber nachdenken, wie man das Problem auch lösen könnte - und das dann auch durchführen. Dann siehst Du schon, ob Du mehrere echte Wege gefunden hattest und welcher der kürzeste ist. (Das hilft dann mit der Zeit auch dabei, einen eleganten Rechenweg schneller zu erkennen.)
Eigentlich bist Du dann ja an dem Punkt, an dem Mathe erst so richtig interessant wird, weil Du anfängst, mit dem Erlernten herumzuspielen, Möglichkeiten auszutesten. Betrachte die sich anbietende Vielfalt an Wegen also nicht als Problem, sondern als faszinierende Vielfalt, als Herausforderung und Möglichkeit, mehr zu entdecken!
Eine Schwäche würde ich sowas nicht nennen. Meine Erfahrung bei Freunden ist, dass Mathe auch oft was mit Selbstvertrauen zu tun hat, sofern man ein "gewisses Talent" besitzt.
Sehe es also positiv, dass du nicht eingeschränkt bist in deinem Denken. Ich studiere Mathematik und ich kann dir sagen, dass ich froh bin, dass ich nicht in gewisse Richtungen denke, sondern offen an ein Problem ran gehe. Was nützt dir der einfachste Weg, wenn man ihn in anderen Situationen nicht anwenden kann. In der Schule will man aber, dass die Schüler den einfachsten weg verstehen. Oft verstehen sie ihn aber nicht, sondern lernen ihn nur auswendig. Besser finde ich wenn man das Thema versteht, selbst frei auf Ideen / Wege kommt, die zum Ziel führen, denn diese Tatsache bedeutet, dass du es verstanden hast und auch gewisse Probleme lösen kannst.
Also Kopf hoch, wenn du mal nicht den einfachsten Weg gefunden hast. Ein Beispiel zum Abschluss aus meinem Leben. Ich habe mal einen Satz in 3 Seiten bewiesen. Als ich dann gesehen habe, dass der kürzeste Weg von einem Freund in 3 Zeilen war, war ich zuerst traurig. Im nachhinein war ich aber stolz, dass ich es geschafft habe, auch wenn es kompliziert war.
Gruß Mokinid
Keine Sorge, das selbe Problem hab ich auch... Anstatt einfach das zu rechnen, was zu rechnen wäre, wird dann schön der richtig falsche Weg gewählt, dann wird hier was gekürzt... Ich verstehs relativ gut, wenn jemand in Ruhe mit mir eine Aufgabe durchgeht und mir genau erklärt, warum man was jetzt so macht und nicht anders. Das ist einfach, weil du so darauf vorbereitet bist, dass etwas total schweres kommt, dass du einfach übersiehst wie leicht es eigentlich ist. Das ist aber nicht schlimm, das kann man sich durch Formeltraining abgewöhnen.
VLG
BlackButlerfan