Bin ich unnormal (extrem schüchtern?
Hallo,
Ich bin 20 Jahre alt und Studentin im ersten Semester. Jeder hat schon so seine Gruppen und Freunde gefunden nur ich habe seit Beginn an mit niemandem geredet was zu extremer einsamkeit führt. Auch wenn mein freund sich mit anderen leuten trifft schaffe ich es nie etwas zu sagen oder zu einer Konversation irgendwas bei zutragen. Wenn ich mich mit Leuten unterhalten die ich kenne bin ich ganz normal und auch überhaupt nicht schüchtern. Ich werde sehr oft auf mein verhalten angesprochen und frage mich langsam ob mein Verhalten unnormal ist. Geht es manchen Menschen hier vielleicht auch so das sie nicht mit fremden reden können und sich unwohl fühlen?
4 Antworten
Mir geht es genauso, damit bist du nicht allein. Ich bin auch sehr zurückhaltend und brauche oft viel Anlaufzeit um mit neuen Menschen warm zu werden. Ich werde oft super nervös, außer ich habe mal einen echt guten Tag erwischt. Ich verknüpfe es mit meiner mangelnden Selbstbewusstsein. Bin äußerst kritisch mit mir und projiziere es auf andere, sprich: so wie ich über mich in dem Moment denke, müssen die anderen sicherlich auch denken. Fühle mich schnell zudem kritisiert, bewertet usw. Ich bislang keinen Weg gefunden damit umzugehen und vermute allmählich, auch durch weitere Verhaltensweisen, dass ich eine soziale Phobie entwickelt habe. Vielleicht ist es noch erwähnenswert, dass ich ohnehin sehr sensibel bin.
Hallo, ich war auch immer so wie du.
Du bist schüchtern, ja und zwar mehr als andere. Du musst dich einfach überwinden, einen anderen Weg gibt es da nicht.
Fang am besten bei fremden Menschen an, die du eh niemals wiedersehen wirst (z.B. jemanden nach dem Weg/ der Urzeit fragen). Dann versuchst du auch in Gesprächen mit Freunden einfach kurz mal was einzubringen, dabei ist es gar nicht so wichtig was und du kannst eigentlich gar nichts dummes sagen, weil du dir wahrscheinlich eh schon super viele Gedanken darüber machst was du sagen sollst. Am Anfang wirst du wahrscheinlich nicht so spontan sein dabei, aber versuch es einfach immer wieder, ohne dir dabei selbst Druck zu machen. Es ist nur wichtig, dass du dich immer wieder selbst ein bisschen überwindest einen kleinen Schritt weiter zu gehen und doch irgendwas zu sagen.
Aus der Angst vor dem Reden kommt man eben leider nur dann raus wenn man das macht, von dem man denkt, dass man es gar nicht kann: drauf los reden.
Und denk daran: Mut ist nicht, dass man keine Angst hat. Mut ist etwas zu tun, obwohl man Angst hat.
Also jeder ist anders die anderen wollen nicht mit anderen Leuten reden die einen sind ganz offen oder es gibt welche die sich nicht trauen mit Leuten zu reden ich würde dir raten erst klein anzufangen zum beispiel mit kurzen Sätzen deine mit Menschen anzusprechen oder auch einfach mal hallo zu sagen ein Schritt nach dem anderen ich weiß nicht ob ich scheiße Laber aber denke mal so in der Art wirst du das schaffen
Wenn du dich unwohl dabei fühlst hast du ggf. eine (milde) Form einer Sozialphobie.
Wobei man da dann eben gucken und abgrenzen muss. Schüchternheit ist an sich nichts krankhaftes. Spricht v.a. im Kontakt zu anderen aber für ein schwaches Selbstbewusstsein, was wiederum problematisch in vielerlei Hinsicht ist.
Schüchternheit ist auch von Introversion insofern abzugrenzen als dass letzteres willentlich passiert, während Schüchternheit eher aus einem Unvermögen und einer Überforderung in sozialen Interaktionen resultiert, damit also unwillentlich auftritt.
Du könntest ja mal versuchen aktiver auf Menschen zuzugehen, gucken, ob du dich an den Umgang mit auch weniger dir bekannten Menschen gewöhnen kannst.
Falls das nicht klappt oder dir auch nach einiger Zeit immer noch unangenehm ist, Kraft, Nerven und Überwindung kostet oder dich sogar aktiv in irgendeiner Form schlecht fühlen lässt, dann wäre wohl der Gang zu einem Psychologen sinnvoll.
Viel Erfolg!