Bibel Widerlegung?
In 1. Mose 5 AT steht ja dass da viele so um die 800-1000 Jahre lebten und sich dazu noch untereinander vermehrten also Geschwister. Sind das nicht 2 Aspekte die wissenschaftlich widerlegt sind oder verstehe ich da was falsch?
10 Antworten
Manche versuchen das mit unterschiedlichen Kalendersystemen zu erklären. Statt Sonnenjahre, sollen es Monate sein: das widerspricht aber Gen 11,10 (" Sem zeugte im Alter von hundert Jahren Arpachschad"). Sem wäre dann ein Kind gewesen ...
... ursprünglich Monate eines Mondkalenders angegeben waren.
Sein wirkliches Lebensalter würde sich bei einem Umrechnungsfaktor von etwa 0,08 für Sonnenjahre dann zu etwa 78 Jahren ergeben.
Das wirft aber Probleme auf:
Demgegenüber stehen jedoch andere Altersangaben wie Gen 11,10–12 EU.
Demnach hätte Arpachschad dieser Deutung zufolge mit knapp drei Lebensjahren Schelach gezeugt, und auch bei den anderen Vorvätern, denen die Bibel ein solches Alter zubilligt, beträgt das Alter, bei dem sie ihren jeweiligen Erstgeborenen gezeugt haben sollen, in der Regel 30–36 Jahre.
https://de.wikipedia.org/wiki/Biblisches_Alter
So hohe Altersangaben waren auch in anderen Kulturen beliebt. ZB in der Sumerischen Königsliste: Alulim herrschte 28 000 Jahre:
"After the kingship descended from heaven, the kingship was in Eridug. In Eridug, Alulim became king; he ruled for 28 800 years."
Wikipedia: Sumerian King List#Antediluvian rulers
Das sind wahrlich königliche Angaben und dienen wohl dazu, Macht und Ansehen zu beschreiben:
Gemeint sei vielmehr, dass man Achtung vor diesen Personen haben solle. Somit seien die Zahlen nicht wörtlich zu nehmen.
Du solltest das wirklich besser durchdenken und keine falschen Schlüsse ziehen.
Tatsache ist:
Unter den ersten Menschen im Paradies, als noch keinen Sündenfall war, gab es keine Gen-Defekte und daher keine Inzucht mit ihren Folgen.
Der Alterungsprozess nahm durch die vermehrten Fehler beim Duplizieren der Zellen und durch das Abregnen des Wasserdampfgürtels bei der Sintflut zu. Die dadurch verursachte Verringerung des Schutzschirms gegen Einstrahlung der Radioaktivität aus dem Weltall hat das Alter der Menschen auf 70 -80 Jahre, maximal auf 120 Jahre reduziert. Jeder Mensch hat nach 7Jahren alle Zellen des Körpers erneuert und die durch Radioaktivität verursachten DNA- Fehler der Mrd. Zellen führen zur Alterung des Menschen.
Gott hat daher die Lebenszeit des Menschen begrenzt, damit wir in dieser gefallenen Schöpfung nicht ewig gefangen sind.
Wir haben jetzt durch Annahme des Erlösungswerkes Jesu Christi die Chance durch Neugeburt unseres Geistes das ewige göttliche Leben wieder geschenkt zu bekommen. Wir sind dadurch vom geistigen Tod in das Leben hinübergegangen.
Röm 3,23 Alle haben ja gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.
Joh 3,16 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Joh 10,10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich (Jesus Christus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben (göttliches Leben).
Joh 5,24 Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.
Kor 2.9 Nein, wir verkünden, wie es in der Schrift steht, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen Herz gedrungen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.
Natürlich ist die Bibel voller Widersprüche, insbesondere das Alte Testament.
Dies berührt aber den Glauben an Gott nicht.
Der Grund findet sich einfach darin, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde, die den Wissenstand ihrer jeweiligen Zeit und Epoche wiedergegeben haben.
In der Wirtschaft sagt man:
Das Wissen eines Menschen ist nach spätestens 10 Jahren überholt.
Diese Faustregel entspricht der Realität. Das beste Beispiel ist dafür das Handy. Wenn Du einem Menschen in den 90iger Jahren die heutigen Funktionen und Möglichkeiten dargestellt hättest, dann hätte man Dich wahrscheinlich als Phantast bezeichnet.
Man könnte jetzt meinen die Bibel sollte mal dringend überarbeitet werden. Dem ist aber nicht so.
- Gerade im Alten Testament finden sich die einzigen Worte die Gott tatsächlich geschrieben hat. Dies sind die 10 Gebote, die bis Heute Gültigkeit haben.
- Das Alte Testament schildert eindrucksvoll das Verhältnis der Juden zu ihrem Glauben und Gottverständnis.
- Für Christen ist das Alte Testament wichtig, da im Alten Testament die Prophezeihungen und der Weg zu Jesus Christus zu finden sind.
Damit dürfte der Sinn und die Widerspüche der Bibel im Groben erklärt sein.
In 1. Mose 5 AT steht ja dass da viele so um die 800-1000 Jahre lebten
Richtig. Eine im Orient übliche Übertreibung wenn es um legendarische Vorväter/Ahnen/Könige ging. Ganz ähnlich findet sich das zB in der sumerischen Königsliste, wo Gilgamesch genau auf der Grenze zwischen Legende und historisch eher greifbar sitzt.
und sich dazu noch untereinander vermehrten also Geschwister.
Dass sich die Menschheit auch durch Inzest unter Geschwistern entwickelte, lässt sich genetisch nachweisen. zB anhand des sog. Adam des Y-Chromosoms und der mitochondrialen Eva (die aber nicht mit den legendarischen Adam und Eva der Bibel identisch sind).
Sind das nicht 2 Aspekte die wissenschaftlich widerlegt sind
Einer, ja. Aber die Bibel ist eben auch kein wissenschaftliches Buch, sondern die Textsammlung eines kleinen, unbedeutenden Volks eines bergigen Randgebiets des Orients.
Dass sich die Menschheit auch durch Inzest unter Geschwistern entwickelte, lässt sich genetisch nachweisen. zB anhand des sog. Adam des Y-Chromosoms und der mitochondrialen Eva (die aber nicht mit den legendarischen Adam und Eva der Bibel identisch sind).
Wie kommst du darauf, die mitochondriale Eva und der Adam des Y-Chromosoms belegen Inzest unter Geschwistern?
Weder waren die beiden die einzigen Menschen ihrer Zeit, noch waren sie Geschwister. Sie haben sogar zu ganz unterschiedlichen Zeiten gelebt und sind einander nie begegnet.
Die Menschen der sechsten Schöpfungsperiode (auch als ,,Präadamiten" bekannt) treten als Kollektiv, als Gesamtheit auf. Sie bilden eine geschlossene Einheit, ohne dass Namen fallen oder bestimmte Handlungen einzelner Personen erwähnt werden. Adam ist bibelgeschichtlich der erste Mensch, der persönlich und namentlich erwähnt wird. Dazu kommt, dass er mit seiner Frau eher isoliert lebte, und nicht in einer Stammes- oder Dorfgemeinschaft. So kamen die mittelalterlichen Auslegungsgelehrten - getreu spätbabylonischer Deutungsschablonen - zu dem falschen Schluss, Adam und Eva wären die ersten und einzigen Menschen im Sinne von Gen. 1.27 gewesen. Das individuelle Paar ist aber nicht nur nicht identisch mit den ,,ersten" Menschen; Es liegt auch zeitlich weit von diesen entfernt, in der Frühphase der bis heute währenden, siebten Schöpfungsperiode (dazu gleich mehr). Die Welt war zu Adams und Evas Zeiten nicht einfach nur bevölkert. Die Erwähnung mehrerer Länder bzw. Stadtstaaten in der Nachbarschaft Edens lässt sogar die Existenz staatlicher Ordnung erkennen, noch vor Nod und Kains Stadt.
Was die angeblichen Lebensalter der biblischen Persönlichkeiten angeht, sieht die Tradition wieder nur das, was sie sehen will, eine Parallele zur babylonischen Königsideologie und einen Lohn für ,,gottgefälligen" Lebenswandel. Aber das ist ja nicht ihr einziger Fehler, sie hat mitunter sogar die biblische Zeitrechnung mit dem Alter der Erde (!) gleichgesetzt. Die Lebensalter der babylonischen Urkönige betragen fünfstellige Zahlen, die weit in die menschliche Vorgeschichte zurückreichen, lange, lange vor der Sintflut. Dagegen sind die biblischen nicht nur niedlich klein, sondern vor allem goldrichtig: Sie münden mitten in die Jungsteinzeit, die Blütezeit der Neolithischen Revolution. Der Garten Eden lag in Südmesopotamien, einem der wichtigsten Zivilisationsherde der Welt. Ebenso harmonisch fügt sich die Sintflut in dieses Bild, auch sie gehört noch in die (fortgeschrittene) mesopotamische Jungsteinzeit.
Wir haben uns im Laufe der Jahrhunderte daran gewöhnt, in jedem einzelnen Bibelwort einen ,,tieferen" Sinn zu suchen. Aber oft ist die Motivation der Autoren schlicht pragmatischer Natur. Von einem Stammbaum, der von der Jungsteinzeit (Adam) bis in die fortgeschrittene Antike (Jesus) reicht, kann man natürlich keine Vollständigkeit erwarten. Deshalb passten spätere Überlieferer oder Übersetzer die Zeiträume und Jahreszahlen in Form ausgedehnter Lebensalter ein. Dies ermöglichte eine mehr oder weniger elegante Überbrückung etwaiger Lücken. Besonders deutlich wird das vor der Sintflut, wo gerade mal zehn ,,Urväter" über einen beachtlichen Zeitraum von fast 1700 Jahren einzuordnen waren. Das widerspricht zudem der kreationistischen These, die vorsintflutliche Fortpflanzungsrate wäre sagenhaft hoch gewesen. An einigen Stellen erkennt man auch ganz eindeutig, wie ganze Generationen übersprungen, oder besser gesagt, zusammengerafft werden. Nicht die gelebten Lebensjahre der biblischen Persönlichkeiten sind entscheidend, sondern vielmehr deren Platz an der Zeitskala. Erstere dürften sowieso - bei allem Respekt - kaum der Rede wert gewesen sein. In der Jungsteinzeit war die menschliche Lebenserwartung so niedrig wie weder davor noch danach.
Jedenfalls wird nur ein ungefährer zeitlicher Rahmen vorgegeben. Es gibt nämlich mehrere biblische Chronologien, die masoretische und die septuagintische. Zusammen mit dem samaritanischen Pentateuch sind es sogar drei. Erst ab Abraham vereinheitlicht sich die Zeitrechnung, denn der Turmbau zu Babel direkt davor ist nach der Paradiesgeschichte der zweite einschneidende, zeitgeschichtliche Wendepunkt in der Bibel. Spätestens dort geht die Jungsteinzeit ins frühe Altertum über.