Bewerben trotz (noch) fehlenden Bachelorabschluss (207 ECTS)?
Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem: ich habe im Februar diesen Jahres meine Bachelorarbeit erfolgreich mit einer 1,9 bestanden und bisher auch alle weiteren Klausuren sowie Teilleistungen absolviert. Nun habe ich letzte Woche mein Ergebnis der Letzten ausstehenden Klausur (3 ECTS) bekommen und bin dort leider durchgefallen. Habe auf die letzte Seite der Klausur geschrieben, dass es meine Letzte Klausur sei und ich die Bachelorarbeit bereits geschrieben und bestandne habe, da ich von Anfang an kein gutes Gefühl hatte. Mein Gefühl hat nicht ich getäuscht. Ein Gespräch mit der Professorin, mit der Bitte eine mündliche Prüfung machen zu können oder einen zeitnahen Nachholtermin führte zu nichts. Sie meinte nur ich wäre ja noch jung hätte noch Versuche.... Nun bin ich sehr geknickt und weiß nicht so recht wie ich die Zeit bis Juni überbrücken soll. Ich würde mich gerne auf eine Volllzeitstelle bewerben wo aber natürlich ein abgeschlossenes Studium vorausgesetzt (210 ECTS) wird. "Berufserfahrung" bringe ich inform vieler Praktika in der Vorlesungfreien Zeit mit. Des Weiteren habe ich die Bachelorarbeit in einem angesehen Unternehmen geschrieben, bei welchem ich 6 Monate als studentische Aushilfskraft angestellt war.
Meint ihr es ergibt viel Sinn sich in meiner Situation auf eine Stelle zu bewerben? Und wenn ja wie formuliere ich das am besten in meiner Bewerbung?
War jemand hier in einer ähnlichen Situation wie ich?
Freue mich über jegliche Art von Feedback :)
4 Antworten
Einfach bewerben..
In einem Anschreiben muss man nichts rechtfertigen oder irgendwas begründen... Es geht hier nicht um dich.. nur um diesen job und um diese Stelle
Begründen, Erklärungen oder rechtfertigzngen kommen erst im Vorstellungsgespräch... wenn er danach fragt.
Vergiss Mustervorlagen, Mustertexte oder nichtssagende und verstaubte Floskeln, typisches Bewerbungsdeutsch und verstecke dich auch nicht dahinter.
Eine Bewerbung ist nicht jobabhängig, sondern ganz individuell und persönlich auf das Unternehmen und dem Bewerber zugeschnitten..
ICH schreibe DIESE Firma persönlich an, um MICH DORT vorzustellen..
Daher schreibt man immer eine Firma persönlich an.. gehe auf die Firma ein.
Schreibe nicht irgendetwas
Lese,verstehe, deute die Stellenausschreibung und Firmen-Webseite und antworte auch genau darauf..
Nutze die Schlüsselwörter zur Hilfe und zu deinem Vorteil..
Keine Romane schreiben, sondern kurz, knapp und knackig auf dem Punkt gebracht. Mit deinem Charme und Deiner Persönlichkeit.
Mache Dich interessant und neugierig..
Bewerbung kommt von beWERBUNG / beWERBEN ;-)
Zeige Deine Motivation, mach dich interessant und neugierig..
Ein Anschreiben ist nur ein postalischer Begleitbrief (nach der Norm Din5008), für Deine Bewerbungsmappe, das salopp sagt:
"Hallo, hier bin ich, ich will für dich arbeiten und schicke dir meine Bewerbungsmappe"
Eigentlich nicht mehr und nicht weniger.
Ein Anschreiben ist auch keine Wiederholung deines Lebenslaufs. Es geht nicht um dich, was du alles kannst, machst, tust oder getan hast.
Es geht nur um diese eine Stelle in dieser einen Firma..
- Warum in dieser Firma
- Warum dieser Job
- Warum sollte er dich einstellen
- Was bringst du für Qualifikstionen für diesen job mit
- nenne nur 3 relevante Stärken
Versuchen kannst du es natürlich. Das Problem wird aber sein, dass du ohne ein abgeschlossenes Hochschulstudium und mit dem fortlaufenden Studentenstatus zu völlig anderen Konditionen eingestellt wirst, als wenn du ein fertiger Absolvent wärst - zumal hier wahrscheinlich sogar Studentenstatus und Vollzeitarbeit kollidieren.
Das Unternehmen halst sich also einen Haufen Papierkram auf, indem es nach einem halben Jahr nochmal eine geänderten Arbeitsvertrag aufsetzen müsste und es trägt das Risiko, dass du eben doch nicht fertig wirst.
Das Unternehmen wird sich im Zweifel für die eigene Planungssicherheit entscheiden.
Dass es bei dir jetzt an einer Prüfung hängt, ist natürlich ärgerlich. Aber die wenigen Monate machen den Kohl auch nicht fett. Nutze die Zeit hauptsächlich, um dich bestmöglich auf die anstehende Prüfung vorzubereiten.
Und noch ein abschließender Tipp: Den Hinweis darauf direkt in der Klausur unterzubringen, dass du dies deine letzte Klausur ist, ist keine gute Idee. Mach' das besser nicht nochmal. Denn unter Umständen wird das im weitesten Sinne als Versuch der Beeinflussung bewertet - weshalb die Korrektur der Arbeit unter Umständen abgelehnt werden kann - und mit viel Pech als Betrugsversuch.
Viel Erfolg!
Mir unverständlich, wie man seine Abschlußarbeit anfangen kann, wenn man noch nicht alle nötigen Leistungen zusammen hat... aber wenn das nach eurer Prüfungsordnung geht, warum nicht. Aber jammern bringt da nichts, sonst würde es für 100 studenten mindestens 105 Ausnahmen geben ;-)
Bewirb Dich doch um ein Praktikum bei einem Unternehmen, das für deinen Bereich in frage kommt? Je nach dem wie lange der Bewerbungsprozess dauert kannst du Dich auch versuchen auf eine Stelle zu bewerben, aber ohne Zeugnis...
Oder such Dir halt einen Job neben her und bau dir ein finanzielles Polster auf? Je nach dem wo es danach weiter geht steht ja ein Umzug und andere Dinge an die vielleicht viel Geld kosten? Es dürfen halt nicht zu viele Stunden sein, wenn Du noch Student bist.
Das wären so die zwei Sachen die mir einfallen.
Danke für den Hinweis, ich hab es mir schon gedacht. Prüfungsordnungen sind ja nicht mal im gleichen Fach oder Bundesland einheitlich.
Bei mir ging das damals im Diplom nicht und so weit ich weiß geht es in meinem Fach an meiner Uni auch im Bachelor (Bio) nicht.
Ich schrieb auch meine Diplom-Arbeit, obwohl noch eine Prüfungsleistung ausstand.
Erstmal danke für deine rasche Antwort :-)
Voraussetzungen für die Abschlussarbeit sind an unserer Hochschule:
-Abgeschlossenes Grundstudium (endet nach dem 5. Sem.)
-180 ECTS
Ja klar an ein Praktikum habe ich ebenfalls gedacht, aber mit einer Vollzeitstelle würde ich bestimmt mehr Geld verdienen, sofern ich überhaupt eine Zusage bekommen würde. Aber einfach nur zuhause rumsitzen macht sich schlecht im Lebenslauf würde ich meinen oder? Denn Vorlesungen für dieses Modul werden im Sommersemester keine angeboten.
Weitere Vorlesungen besuchen? Oder in einem anderen Fach was lernen? Noch eine weitere Sprache lernen? Irgend wo anders Kurse / Zertifikate machen, die dich später weiter bringen? Dann kannst Du sagen: Ich wollte nicht so durch-hetzen und noch .... lernen? Muß ja keiner (außer uns hier) wissen warum Du länger gemacht hast ;) Du bekommst nie wieder für so wenig Geld so viel Bildung wie an der Uni...
Das Problem bei der Bewerbung auf eine Vollzeitstelle - wieder abhängig von Branche/Unternehmen - ist, daß Du vermutlich mit unvollständigen Unterlagen einfach so in der Ablage "P" wie Papierkorb landest, weil es genug Bewerber geben wird mit Abschlußzeugnis?
Warum sich nicht bewerben, mehr als nein kannst du nicht als Antwort kriegen oder ein feedback, dass du dich nach dem Abschluß nochmals bewerben sollst. Am besten bei dem Unternehmen, bei der du die Bachelorarbeit geschrieben hast und als Aushilfskraft angestellt warst. Natürlich nur, wenn du auch weißt, dass du dann Job und nochmals lernen unter den Hut kriegst.
Viel Erfolg.
Danke für Deine Antwort.
In dem Unternehmen in welchem ich die Bachelorarbeit geschrieben habe, würde ich lieber erst später mal arbeiten wollen, wenn die theoretischen Dinge des Studiums gefestigt sind. Denn in dem halben Jahr als ich dort gearbeitet hatte, fand ich nur selten Parallelen zu meinem Studium was die Theorie angeht. Deshalb habe ich Angst das alles zu vergessen und mich damit zu sehr auf eine Nische zu beschränken.
Kleine Anmerkungen: Die Bachelorarbeit ist ja letztlich auch nur eine weitere Prüfungsleistung. Deswegen sehen viele Prüfungsordnungen vor, dass man nach dem Erwerb einer bestimmten Mindestanzahl von Leistungspunkten auch bereits die Bachelorarbeit anmelden kann.