Bei welchem Gericht verklagt man einen Verkehrsverbund?
Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG will mit zweiwöchiger Vorwarnung ihre App für Mobilgeräte mit OS unterhalb Android 8 und iOS 14 ab 1. April abschalten, was zu einiger Störung im Verkehr führen dürfte, da man keine Fahrkarten mehr online buchen kann.
Die Version davor, Android 7.1 (Nougat) ist jetzt 4 Jahre alt und viele Geräte, wie z.B. Senioren-Smartphones laufen damit und sind je nach Anbieter NICHT Updatefähig. An welches Gericht kann ich mich für eine einstweilige Verfügung wenden?
Ich hatte ihnen, mehreren Verbänden und dem Stadtrat umgehend geschrieben, bisher hat nur der VCD geantwortet.
11 Antworten
Es gibt keinen Anspruch auf bestimmte mobile Vertriebswege, ja nicht einmal auf einen mobilen Vertriebsweg überhaupt. Gewährleistet sein muss nur die Möglichkeit, eine Fahrkarte unmittelbar vor/bei Fahrtantritt durch Personal/Automaten an der Station oder im Fahrzeug (örtlich unterschiedlich geregelt) gegen Bargeld zu erwerben - mag old school klingen, ist aber Rechtslage. Die Online-Buchung ist ebenso wie die bargeldlose Zahlung ein zusätzliches Angebot, welches viele Verkehrsunternehmen sogar bevorzugen, aber eben nicht obligatorisch.
MVV-Tickets sind nicht nur mit der MVG-App, sondern auch mit dem "DB Navigator" oder dem "München Navigator" buchbar. Diese Apps laufen (jedenfalls derzeit noch) ab Android-Version 6.0.
Ich gehe mal davon aus, dass diese App eine freiwillige Dienstleistung ist. Wenn die Verkehrsbetriebe morgen verkünden, dass sie keine App mehr anbieten, muss es dem Kunden auch recht sein.
Seniorenhandys und ÖPNV Tickets über die App? Das wird bestimmt nicht extrem viele Leute tangieren.
Dein Anwalt für Verwaltungsrecht freut sich über diese nutzlose Klage.
Ich habe das als plausibles Beispiel genannt - ich selber nutze die App beruflich mit einem älteren, nicht updatefähigen Samsung Phone, für das es auch keinen Ersatz gibt. Danke für den Zynismus.
Nochmal: Zynismus und Besserwisserei ist bei Gutefrage gerne gesehen! Danke.
Ich bin kein Senior.
Bei einer Millionenstadt wie München betrifft das, auch wenn es 0,5% sind, noch 5000 Leute, die bei Kontrollen möglicherweise bestraft werden, wenn sie es unbedarft doch noch versuchen. Bei oft kaputten Fahrkartenautomaten und langen Schlangen davor rühre ich die seit Jahren nicht mehr an.
Das hat sicherlich seine Gründe, da die alten Versionen Sicherheitslücken oft beinhalten und man das Risiko nicht eingehen will
Ein Verkehrsverbund ist kein Krämerladen. ÖPNV ist eine öffentliche Dienstleistung, bitte unterscheiden.