Baummarkierung "T"?

5 Antworten

Als besonders schützenswert gelten Bäume, die mit einem blauen "T" oder einem blauen Ausrufezeichen markiert sind. Das Ausrufezeichen etwa markiert seltene Baumarten. "Das kann die Kiefer im Fichtenwald sein, oft sind es aber wilde Obstbäume, dabei vor allem Wildapfelbäume", sagt der Förster. Aber auch Birnen und Pflaumen wachsen wild im Wald. Das blaue "T" kennzeichnet stehendes Totholz. Guiard: "Das ist oft die Heimat vieler Insekten, denen wir so einen Platz bewahren und sie schützen."

Quelle: https://www.bergedorfer-zeitung.de/archiv/geesthacht/article112521074/Wir-lueften-das-Geheimnis-um-die-Zeichen-im-Wald.html

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo,

Ich bin Förster. Mir ist keine wirklich verbindliche, einheitliche und allgemeingültige Regelung der Kennzeichnung von Bäumen bekannt. Es gibt in allen Bundesländern unterschiedliche Vorschriften, und jeder Waldbesitzer kann sein eigenes Süppchen kochen, was er wie kennzeichnen möchte.

Es wurde ins Spiel gebracht, dass das "T" für "Totholz" stünde. Damit wären abgestorbene, liegende oder stehende Bäume gemeint. Diese können sehr wertvoller Lebensraum sein, zB für Insekten- oder Vogelarten wie Spechte. Im Wald, abseits von Straßen und ausgewiesenen Wanderwegen, werden diese heute gezielt erhalten, Kennzeichnung ist teilweise noch nötig, damit niemand den kaputten Baum umsägt, den der Förster "übersehen" hat. (Keine einheitliche Bezeichnung: das genannte, mancherorts wohl blaue "T" ist in meinem Bereich unbekannt, ich kennzeichne solche Bäume mit einer farbigen Wellenlinie um den Stamm.) Dein Bild stammt aber nicht aus einem Wald, sondern wohl aus einem Innerortsbereich. Wenn dort ein Grundstückseigentümer solch ökologisch wertvolles Totholz erhalten würde, dann könnte es sehr gefährlich für ihn sein, er wäre haftbar, wenn jemand, zB durch herabfallende Äste zu Schaden käme. Die abgebildete Eiche sieht auch überhaupt nicht nach Totholz aus, nach dem, was auf dem Bild erkennbar ist, wirkt sie sogar äußerst vital.

Was mir nicht ganz klar ist: steht die Eiche wirklich auf eurem Grundstück, gehört sie euch? Oder ist das das Grundstück, das bei euch angrenzt? Im ersten Fall könnte ich mir nicht vorstellen, dass da jemand euren Baum kennzeichnet, und euch das nicht einmal mitteilt, warum, und was das bedeuten soll. Rechtlich wäre das für mich zunächst einmal Sachbeschädigung. Ich ginge einfach zur Polizei, und würde das anzeigen. Oder ist das auf dem angrenzenden Grundstück? Dann würde ich einfach mal bei dem, vermutlich öffentlichen, Grundstückseigentümer nachfragen.

Der Baum steht in einem Wohngebiet und scheint mir ordentlich belaubt zu sein ohne Anzeichen eines Absterbens. Es gibt für mich keinen Sinn diesen als Totholz zu markieren.

Ferner sind solche Markierungen in bewohnten Siedlungen nicht üblich. Wenn dort ein Baum als tot und damit gefährlich eingestuft wird dann wird in der Regel umgehend gehandelt und der Baum nicht erst markiert.

Ich vermute das diese eher ein Gag sein sollte, das jemand das reingesteckt hat oder das jemand z.B. zum Anbringen einer Wäscheleine dies angebracht hat.

also ein Förster hat sicher keinen Baum auf DEINEM Gartengrundstück gekennzeichnet! - und wenn, nimmt er eine Sprühdose und schreibt in großen(!!) Buchstaben "T" drauf (muss man aus 50 m Entfernung erkennen können)

die Eiche lebt aber offensichtlich noch, ist also eh kein Totholz, "T." kann aber alles mögliche heißen...

hier hat einer den Aufwand getrieben, Aluplaketten zu kaufen und mit Filzer "T." draufzuschreiben... = das deutet nicht auf eine baldige Fällung oder so hin, was schon mal gut ist...

Wenn es wirklich sicher Dein Baum ist, erkundige Dich bei Stadt/Grünamt und/oder beim örtlichen Vogelschutzverein, was das ist - erst freundlich fragen, dann bestimmt, aber immer noch freundlich, sagen, ob Du das so haben willst oder nicht...

Wenn die Ecke an der Straße eigentlich schon der Gemeinde gehört (oft so! - schau mal genau nach dem Grenzsteinen/marken!), dann kannst auch bei der Gemeinde fragen interessehalber, aber natürlich nix mitbestimmen :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ergänzend, was mit dem Baum passsiert: gar nichts, denn der steht jetzt unter besonderem Schutz. Da braucht man erst gar nicht anzufragen, ob man den eventuell fällen darf.


Pomophilus  25.06.2019, 00:44

Wo ist das denn so geregelt?

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Hamburger02  25.06.2019, 08:33
@Pomophilus

Zunächst mal muss ich zugebene, davon nur am Rande von einem befreundeten Förster mitgekriegt zu haben, aber in Baden-Württemberg soll es da einen gezielten Plan zum Habitats- und Totholzschutz geben.

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