Bauernstreik?

4 Antworten

Ich persönlich kann das den Bauern absolut nicht übel nehmen. Die Politik fährt unsere Wirtschaft geradewegs an die Wand, nimmt Kürzungen vor, allerdings am komplett falschen Ende. Die Politik streicht den Bauern Subventionen die existenziell von großer Wichtigkeit sind. Die Bauern können sich davon kaum noch über Wasser halten, vielen Bauern geht’s ans eingemachte wenn diese Subventionen eben wegfallen.

Man sollte niemals in die Hand beißen die einen füttert. Man sollte sich niemals mit demjenigen anlegen der dafür sorgt das wir zu essen haben. Genau das tut aber die Politik. Daher kann man es den Bauern überhaupt nicht verdenken das sie auf die Barrikaden gehen und diesem Spuk ein Ende setzen wollen.

Allerdings sind wir Endverbraucher auch nicht ganz so unschuldig an der Situation. Wir wollen alles im Überfluss und hauptsache billig haben. Da ist es natürlich kein Wunder, das der Bauer am Liter Milch oder am Kilogramm Fleisch kaum noch Gewinn macht. Die ganzen Discounter drücken regelrecht die Preise.


xubjan  08.01.2024, 21:00

Dir ist bekannt, dass die Bauern im letzten Wirtschaftsjahr absolute Rekordgewinne eingefahren haben und sich noch vor wenigen Monaten über die hohen Lebensmittelpreise gefreut haben, weil sie endlich mal richtig verdienen können?

Wir reden hier von über 14 Milliarden gegenüber 5-6 Milliarden aus vielen Jahren zuvor. Davon soll nun weniger als eine Milliarde wegfallen.

Kannst du es ihnen immer noch nicht übel nehmen?

Die Politik fährt unsere Wirtschaft geradewegs an die Wand, 

Dann nehmen wir doch mal an, es wäre so. Dann müssten ja Massen an Betrieben pleite gehen. Wo sind diese Massen? Zeige sie mir mal. Wir haben ein extrem niedriges Insolvenzniveau. Seit Ampel-Regierungszeit sind übrigens eine Million neue Jobs entstanden und besetzt worden. Das ist das exakte Gegenteil von "Wirtschaft an die Wand fahren".

Die Politik streicht den Bauern Subventionen die existenziell von großer Wichtigkeit sind. 

Das ist angesichts der Zahlen leider totaler Unsinn. Die Kürzungen sind eben nicht existenzbedrohend.

Die Bauern können sich davon kaum noch über Wasser halten, vielen Bauern geht’s ans eingemachte wenn diese Subventionen eben wegfallen.

Beides angesichts der Zahlen leider total falsch.

Daher kann man es den Bauern überhaupt nicht verdenken das sie auf die Barrikaden gehen und diesem Spuk ein Ende setzen wollen.

Aber wie ist es damit, dass sie die preise hochgetrieben haben und viele Menschen mit niedrigen Löhnen kaum noch ihr Essen bezahlen können? Werden die Lebensmittel etwa plötzlich nur noch halb so viel kosten dieses Jahr?

Allerdings sind wir Endverbraucher auch nicht ganz so unschuldig an der Situation. Wir wollen alles im Überfluss und hauptsache billig haben. Da ist es natürlich kein Wunder, das der Bauer am Liter Milch oder am Kilogramm Fleisch kaum noch Gewinn macht. Die ganzen Discounter drücken regelrecht die Preise.

Du beginnst, das Problem wirklich zu verstehen.

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Dg31one  09.01.2024, 08:23
@xubjan

Ist aber eine ziemliche verallgemeinerte Antwort zu diesem Thema. Das mag ja gut sein das die Bauern im letzten Wirtschaftsjahr Rekordgewinne erzielt haben, allerdings bezieht sich das eher auf die Großbetriebe.

Der Mittelstand und die Kleinbetriebe stehen natürlich außen vor. Gerade für sie bedeuten die Streichungen von den Subventionen der Niedergang ihrer Existenz. Bei den niedrigen Gewinnmargen die sie erhalten von den Händlern ist es kaum noch möglich vernünftig zu wirtschaften und die Auflagen der Regierung zu erfüllen.

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xubjan  09.01.2024, 18:11
@Dg31one
Gerade für sie bedeuten die Streichungen von den Subventionen der Niedergang ihrer Existenz. 

Nein. Eben nicht. Ich habe hier nun 4 Kleinbetriebe vor Ort und Biobauern zu einem Gespräch gebracht. Betriebe mit maximal 10 Mitarbeitern. Keinem von denen fällt das so auf die Füße, dass die Existenz weg ist.

Im Gegenteil: Sie alle versuchen inzwischen verstärkt auf den Märkten zu verkaufen und unterbieten dabei die meisten Supermärkte. Die Preise bzw. geringeren Gewinnmargen für den Großhandel rechnen sich immer weniger und zwei Angestellten zum Wochenmarkt zu schicken, ist deutlich lukrativer.

alle haben mir berichtet, dass das, was wegfällt, maximal 4stellige Euro-Beträge pro Jahr sind, was man gar nicht auf die Produkte umrechnen kann. macht weniger als einen Cent aus, egal wohin man schaut.

Da beteiligt sich auch niemand an den Streiks. Deren Meinung ist, dass es vor allem die geldgierigen Großbetriebe sind, die da diesen Aufstand machen, sowie einige Bauern "am rechten Rand". Näher wollten sie nicht drauf eingehen.

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Streik grundsätzlich positiv. Dieser im besonderen eher kritisch, da von rechten Strömungen durchzogen und da ich die Forderungen nicht teile. Andere hätte ich eher unterstützt (Steigerung des Milchpreises oder dem entsprechenden Produktionsgutes)

Außerdem finde ich den Umgang mit dem Streik merkwürdig. Die LG wurde kriminalisiert und rebellierende Bauern gefeiert. Ob ich nun orangene Farbe oder Gülle versprühe macht doch nicht wirklich einen Unterschied. Zumal das eine auch noch einen gewissen ekelfaktor hat

Ich kann die Bauern durchaus sehr gut verstehen, allerdings sollten die Bauern mal überlegen, ob sie wirklich an den richtigen Orten streiken. Die Aldi, Lidl, Rewe und Edeka Firmenzentralen wären definitiv der bessere Ort. Oder vor der Müller-Milch-Zentrale.

Ich unterstütze die Bauern. Andere EU Staaten Subventionieren Diesel und Steuern. Fällt das weg bei unseren Bauern ist das ein Wettberwerbs Nachteil.