Balkonkraftwerk wieviel Watt erzeugen zwei Module?
Hallo in die Runde,
ich habe nunmehr ein Balkonkraftwerk mit zwei Modulen, die an einen Micro inverter Gleichrichter 600 Watt angeschlossen sind.
Zwei Dinge, die mir auffallen
1.
Wenn ich nur ein Modul anschließe, werden mir in der App als Power 230 Watt angezeigt. Schließe ich beide Module an, werden mir nur 330 Watt angezeigt. Ich hätte erwartet, dass meine Anlage bei zwei Modulen 460 Watt erzeugen.
Ist also die geringere Ausbeute das Ergebnis eines Fehlers oder ist das pysikalisch eben so?
2.
Mein Gleichrichter schaltet sich immer mal wieder einfach aus. Jedenfalls leuchtet plötzlich die LED rot. Nach einiger Zeit blinkt die LED grün und bleibt dann auf Dauergrün. Manchmal bleibt das Gerät so einen ganzen Nachmittag, manchmal schaltet es sich aber auch wieder ab.
Gibt es dafür eine Erklärung, oder ist der Gleichrichtet defekt?
Vielen Dank fürs Durchlesen.
Was können deine 2 Module im Pik erzeugen lt Datenblatt?
Ich hatte die Module schon vor einiger Zeit mal gekauft und finde leider das Datenblatt nicht mehr. Ich meine mich aber erinnern zu können, dass jedes Modul 370 erzeugen soll.
Sind die Module exakt gleich ausgerichtet, in Reihe geschaltet und komplett unverschattet?
Die beiden Module sind exakt gleich ausgerichtet. Auf dem Satteldach genau in Richtung Süden. Es gibt keinen Schatten. Jedes Modul ist gesondert am Gleichrichter angeschlossen.
Btw auf der Rückseite der Module stehen auch die Daten drauf. Welchen WR hast du und ist die Spannung im Rahmen? Wird der WR heiß?
Smart Micro inverter GTB 600, Das Gerät wird warm, aber man kann es anfassen.
1 Antwort
Zu 1)
Wenn die parallel angeschlossen sind, dann hat man ein großes Problem mit dem Wirkungsgrad.
Der Strom den ein Modul erzeugen kann hängt von der Spannung ab die das Modul hat. Je höher die Spannung, desto schwieriger wird es für das Licht Ladungen in dem Kristallgitter heraus zu schlagen. Das erzeugt dann auch das theoretische Limit für den Wirkungsgrad von 50%. Erzeugt es Spannung, verhindert es auch gleichzeitig zum Teil, dass es Strom erzeugen kann. Aber ohne Spannung kein Strom. Daher können Solarzellen 50% Wirkungsgrad aus physikalischen Gründen nicht überschreiten. Reale Zellen liegen derzeit bei um 20% da die nicht "perfekt" sind.
Hängt man jetzt zwei Module parallel, dann hemmt das Modul das "stärker" ist das "schwächere" um so mehr.
Die billigen "Schnäppchen" sind Module die zwar alleine gut funktionieren, aber stark "aus der Reihe Tanzen" und mit anderen Modulen nicht gut zusammen arbeiten. Die kann man für große Anlagen nicht brauchen und die werden dann einzeln billiger verkauft.
Hängt man also zwei davon zusammen in Parallelschaltung, bekommt man nicht die doppelte Leistung, auch wenn die perfekt gleich ausgerichtet sind, also gleich viel Sonne abbekommen.
Und das ist das nächste Problem. Unterschiedliche Verschmutzung und leicht anderer Winkel zur Sonne sorgt dann dafür, dass eines der Module viel weniger leisten kann, auch wenn die Module identisch sind.
Daher schaltet man die immer wenn möglich in Reihe. Hier muss man dann aber aufpassen wie hoch die Maximalspannung ist die der Regler bzw. Inverter aushält. Große Anlagen haben dann X Module in Reihe die so viel Leerlaufspannung erzeugen können wie der Inverter verkraftet und dann werden diese reihen geschalteten Gruppen parallel angeschlossen bis man die Anzahl an Modulen hat die auf das Dach passen.
Also prüfe die Maximalspannung die beide Module in Reihe im Leerlauf erzeugen und schau ob der Inverter das verträgt. Dann kannst Du die in Reihe schalten.
Zu 2)
Das passiert wenn die Leistung der Module zu klein ist um den Inverter betreiben zu können. Das ändert sich ja ständig durch die Tageszeit aber auch durch Wolken oder "Dunst" in der Luft. Liefern die Module nicht mehr genug Spannung, geht der Inverter aus. Auch das verbessert man durch Reihenschaltung da man da die Spannung die geliefert wird verdoppelt. so kann der Inverter morgens früher einsetzen und Abends noch länger laufen, auch Störungen durch Wolken wirken sich dann weniger aus.
kWh sind "Kilowattstunden". Das ist eine Energie die eine Stunde lang 1000W ist oder 1000 Stunden lang ein Watt.
Power in W ist die Momentanleistung. Die wird dann über die Zeit zur Energie. 333W würden dann in drei Stunden zu einer kWh.
Und wie gesagt, die Panels funktionieren nicht effiziennt in Parallelschaltung wenn die unterschiedlich sind, also Fertigungstolleranz , Ausrichtung und Verschmutzungsgrad.
Kann auch sein, dass dem Inverter die Spannung die die liefern können zu wenig ist um volle Leistung zu haben.
Du musst feststellen wie hoch die maximale Leerlaufspannung der Panels ist und ob der Inverter dann das doppelte davon aushält. Dann kannst Du die in Reihe schalten für maximale Leistungsausbeute.
P.S.:
Wenn man sich die Dächer mal anguckt, fällt einem oft auf, dass die da eigentlich ein paar Module mehr drauf gemacht haben könnten, also Platz ist.
Sind die Gruppen z.B. jeweils 4 Module in Reihe, muss man also 4, 8, 12, 16 usw. Module insgesamt haben. Passen dann zum Beispiel 15 auf das Dach, kann man nur 12 anschließen, also bleibt dann auf dem Dach eine Lücke für 3.
Vielen Dank für die ausführlichen Angaben.
Trotzdem bin ich noch sehr unsicher.
Ich habe in meiner App vier Werte stehen. Current (mA)
Power (W)
Voltage (V)
Total (KWh)
und in der Mitte ein stilisierter Kreis mit dem Wert Today(KWh)
Unter Power wird mir, wenn die Sonne scheint, ein bis zu dreistelliger Wert angezeigt und im laufe des Tages unter Today(KWh) ein Wert von 1,45 und 1,87.
Ich gehe mal davon aus, dass es sich hierbei um die Größe meiner erzeugten Kilowattstunden handelt, oder liege ich da falsch?
Komisch ist allerdings, dass ich mit zwei angeschlossenen Panels in der Spitze 1,63 und 1,87 KWh erreiche, mit nur einem angeschlossenen Panel aber an drei Tagen jeweils 1,50 KWh. Das passt doch irgendwie nicht.