Bachelorarbeit über 50% KI obwohl ich keine KI verwendet habe?
Ich habe meine Bachelorarbeit an sich guten Gewissens vor Weihnachten abgegeben und es davor einer Kommilitonen zur Prüfung lesen lassen. Sie hat mir heute gesagt, dass sie meinen Text damals durch einen KI Detektor gejagt hat und dass da über 50% KI rauskam. Vor der Abgabe hat sie mir das nicht erzählt.
Allerdings habe ich während meiner ganzen Bachelorarbeit nicht ein einziges Mal Chat GPT verwendet, damit ich nicht in Versuchung kam. Somit hatte ich auch gar nicht den Gedanken auf KI zu prüfen. Lediglich Grammarly und Deepl habe ich benutzt um das Englisch zu verbessern, was uns vom Lehrstuhl erlaubt wurde.
Nun geben auch andere Programme an, dass über die Hälfte der Arbeit aus KI besteht, obwohl das nicht stimmt.
Wie zuverlässig sind solche Programme und wie wertet die Universität sowas?
1 Antwort
Derartige Detektoren sind sehr unzuverlässig und bewerten auch nur oberflächliche Kriterien.
Wie die Universität damit umgeht ist von Uni zu Uni und von Zuständigem zu Zuständigem unterschiedlich.
Mach dem FS doch keine Angst!
Tue ich auch (hoffentlich) nicht. Eventuell hast du meine Antwort falsch verstanden?
Wenn es Probleme bei der Benotung/dem Bestehen geben sollte, dann nicht wegen einer möglichen KI-Nutzung, sondern weil die Arbeit schlecht ist.
Nun, ich fürchte da gibt es solche und solche Profs, nicht jeder ist da gleichermaßen aufgeschlossen und informiert.
Manch einer wird auch bei einer guten Arbeit die Nutzung von KI unterstellen, eventuell sogar gerade eben weil die Arbeit gut ist.
Das ist dann zwar nicht korrekt, aber es kann eben durchaus vorkommen.
Nun, ich fürchte da gibt es solche und solche Profs, nicht jeder ist da gleichermaßen aufgeschlossen und informiert.
Ich bezweifle, dass ein Prof es drauf ankommen lassen würde. Vor Gericht hätte eine solche Anschuldigung keine Substanz, da nicht nachweisbar.
Bei einer unwichtigen Hausarbeit glaube ich schon, dass sowas vorkommen kann (geschickter wären jedoch die o.g. "Begründungen", egal ob tatsächlich zutreffend oder nicht). Bei einer Abschluss- oder Promotionsarbeit sind die Hürden höher, weshalb alle zu den altbekannten Maßnahmen greifen würden. Ich glaube nicht, dass ein Prof seine Reputation öffentlich so beschädigen würde (Und das Risiko ist hoch, wenn der Student den Klageweg wählt)...
Ich würde es allerdings zumindets nicht ausschließen. Außnahmen gibt es immer.
Mach dem FS doch keine Angst!
Es gibt keine eindeutigen Kriterien, die für einen solchen Nachweis genügend würden. Oft kommen bei solchen KI-Detektoren hohe Werte raus, nur weil die Arbeit auf einem guten sprachlichen Niveau verfasst wurde. Und jedem Prof ist das bewusst. Sie sind also ein netter Spaß, aber eine Prüfung ist nichtssagend.
Indirekte Zeichen für die Nutzung von KI sind z.B. unzusammenhängende Abschnitte/Unterpunkte, die sich nicht als einen flüssigen Text lesen lassen, geschwollen formulierte Oberflächlickeiten, die der Tiefe der Arbeit nicht genügen, usw. Wenn es Probleme bei der Benotung/dem Bestehen geben sollte, dann nicht wegen einer möglichen KI-Nutzung, sondern weil die Arbeit schlecht ist.
Klarere Zeichen sind z.B. Fantasieinhalte, keine korrekten Zitate und Fantasiequellen, die nicht existieren. In dem Fall fällt man ebenfalls nicht wegen KI-Nutzung durch, sondern weil die Arbeit offensichtlich ein Plagiat bzw. der Inhalt einfach nur falsch ist.