Autoverkäufer redet Diesel Autos schlecht?

14 Antworten

Ich würde mich beim Chef beschweren und der Typ würde wohl vor die Tür gesetzt. Eigene Meinungen und Ansichten haben bei einem Beratungs- bzw Verkaufsgespräch nichts zu suchen. Der hat objektiv und neutral zu sein statt dem Betrieb einen Autoverkauf zu versauern!

Im Schnitt spricht gar nichts gegen einen Diesel! denn die sind meist wesentlich langlebiger als Benziner und wesentlich sparsamer. Die neigen nicht so stark zur Ölverdünnung und sind sparsamer...

Und irgend ein Bauteil, was schnell kaputt gehen kann...? So ein Blödsinn! Wahrscheinlich meint der die CR-Hochdruckpumpe. Die Kinderkrankheiten sind bei denen schon vorbei. Und es gibt geeignete Maßnahmen, die man treffen kann um diese Schäden bzw das Risiko zu reduzieren.


HimbeerFanta 
Beitragsersteller
 06.08.2023, 09:12

Meine Oma meinte, dass dort nur Benziner verkauft wurden, vielleicht hat er deswegen so über den Diesel geredet

EddiR  07.08.2023, 07:12
@HimbeerFanta

Es ist nicht gerade vorteilhaft für einen Autoverkäufer oder ein Autohaus, wenn dort nur Benziner oder nur Diesel Elektro... verkauft werden. So was ist nicht gerade ein Aushängeschild für gesundes Marketing!

Der Verkäufer daraufhin hat ihr von den Diesel Autos abgeraten und diese schlecht geredet. Von irgendwas dass da schnell kaputt geht usw. Also nur negatives über diese Autos berichtet.

Je nach Fahrprofil stimmt dies auch mehr oder weniger. Wenn man viel Kurzstrecke fährt, ist ein Diesel anfäller als ein Benziner. Dieselfahrzeuge brauchen deutlich länger um betriebswarm zu werden kurzstrecke belastet auch den Partikelfilter stärker.

Vielleicht können mir die Diesel Fahrer mal von ihren Erfahrungen mit den Autos berichten, und war es bei euch auch so beim Kauf eines Diesel Autos?

Ich fahre privat einen Benziner und habe als Firmenwagen einen Diesel. Diesel macht nur auf der Langstrecke sinn. Ansonsten fällt mir kein grund ein, warum man einen Diesel bevorzugen sollte. Einziger Vorteil sind die niedrigeren Kosten, wenn man viele Kilometer im Jahr fährt. Bei weniger Fahrleistung können sie teurer sein. Ansonsten vom Fahrverhalten sind sie relativ lanweilig. Ein Turbobenziner hat bei niedrigen Drehzahlen genauso viel Drehmoment, aber viel mehr Leistung beim ausdrehen.

Diesel ist nicht besser oder schlechter, als ein Benziner, aber anders.

Finanziell sieht es wie folgt aus:

Ein Diesel ist in der Anschaffung teurer, da auch die Technik aufwendiger ist (Neupreis) und die Wertstabilität meist höher (Gebrauchtwagen). Aufgrund des Fahrprofils typischer Dieselfahrer (Stichwort Firmwenwagen/Außendienstler) ist die Versicherungsklasse meist etwas höher. Zudem ist die KFZ-Steuer deutlich höher, was durch einen günstigeren Literpreis und einen geringeren Verbrauch kompensiert wird. Die Steuer/Literpreis-Nummer ist das, was oft als "Dieselsubvention" verteufelt wird, da auf Dieselkraftstoff eine geringere Steuer erhoben wird, was aber keine Subvention im eigentlichen Sinne ist (der Staat zahlt ja nicht drauf, er zockt nur weniger ab) und ja durch die höhere KFZ-Steuer auch erst ab einer gewissen Kilometeranzahl relevant wird (nämlich dann, wenn durch die gezahlte Kraftstoffsteuer weniger Steuern an den Staat gingen, als er durch die höhere KFZ-Steuer vorausgezahlt wurden) und primär für Güterverkehr (LKW=Diesel weil der bessere Motor für den Zweck), Taxis, Vertreter im Außendienst und andere Vielfahrer eingeführt wurde.

Also finanziell eher ein Vielfahrerfahrzeug.

Technisch sieht es wie folgt aus:

Bei beiden Technologien, Diesel und Benzin, kann kommt im Kaltlauf durch Kondensationsverluste unverbrannter Kraftstoff mit ins Öl, der die Schmierfähigkeit verringert. Bei Benzinern ist der Effekt eigentlich sogar schlimmer, da Diesel schmiert (wenn auch weniger als Öl) und Benzin abwäscht. Aber: Sowohl Mineralöl-Benzin wie auch der Ethanol-Anteil haben eine geringe Verdunstungsgrenze, ein Benziner wird schneller warm und somit verdunstet das Benzin im Öl recht schnell, wenn einmal eine längere Strecke gefahren wird. Bei Diesel sieht es eher so aus: Mineralöl-Diesel hat einen deutlich höheren Verdunstungspunkt, bei dem Bio-Zusatz liegt der sogar noch höher. Heißt das Auto muss wirklich lang gefahren werden, um den Kurzstrecken-Effekt der Ölverdünnung zu kompensieren. Effekt: Der Inhalt der Ölwanne wird mehr, steigt er über Maximum, kann Öl-Diesel-Gemisch verbrannt werden (was wiederum durch den Ölanteil mehr Ruß erzeugt, der den Partikelfilter zusetzt, zumal Ölruß auch größer und klebriger ist) und die Schmierung wird verringert.

Und dann wäre da bei modernen Dieseln noch der Partikelfilter. Der braucht hohe Temperaturen, die man nur auf Langstrecke erreicht, um sich wieder freizubrennen. Fährt man nur Kurzstrecke, kann er nicht richtig regenerieren und setzt sich deutlich früher zu, als er es irgendwann auch auf Langstrecke tun würde.

Technisch also auch ein Langstreckenfahrzeug.

Jetzt ist die Frage, was deine Oma dem Händler erzählt hat - oder nicht erzählt hat, sodass er ein klischeehaftes "Oma-Fahrprofil" angenommen hat.

Für das klischeehafte Oma-Fahrprofil - also alle paar Tage 2km zum Supermarkt - wäre eigentlich sogar ein Elektroauto am Besten. Wenn es ein Verbrenner sein soll, dann Benziner, und die Ölwechselintervalle lieber etwas kürzer fassen und nicht ausreizen oder gar überreizen.

Kommt auf das Klischee-Oma-Fahrprofil die ein oder andere regelmäßige längere Strecke dazu, wäre es ein Benziner und die Inspektionen können regelmäßig (also dieses alle 15000km oder 1 Jahr, je nachdem, was früher eintritt) erfolgen.

Ist deine Oma eine Pistensau, die sich jetzt in der Rente den Traum diverser Europa-Roadtrips erfüllt und nur im Auto sitzt, dann klar ein Diesel.

es kommt immer auf das Fahrprofil drauf an .. und welches Auto ..

Wenn ich 20.000 KM im Jahr fahre ist es was anderes wie 2.000 im Jahr damit tut man dem Diesel kein gefallen und schnell sind die Filter zu. Also nix für mal nur einkaufen Fahren davon kann ich nur abraten Kurzstrecke ist generell nix für Diesel

Da ich viel Auto fahre rund 30.000 KM im Jahr mach ich den Diesel sehr vor allem mit dem Durchzug und dem Spritsparen.. Langlebig sind die sowieso mein Sharan hat 15 Jahre auf dem Buckel mit rund 400.000 KM und läuft und läuft.

Ein Diesel ist ein Langzeitspezialist.

Der braucht länger zum warmwerden und leidet stärker unter kurzsteckenverkehr.

Es wäre unssin sich einen Diesel zu kaufen nur weil man es aus der Fahrschule kennt.

Bei Menschen die lange strecken fahren ist ein Diesel durchaus ok