Auto direkt nach TÜV kaputt, Bremsen funktionieren nicht mehr?
Gestern habe ich mein Auto zum TÜV gebracht. Die ganze Zeit als ich das Auto fuhr war immer alles in Ordnung. Als ich mein Auto abholen wollte, durfte ich mich freuen, denn ich habe meinen TÜV bekommen. Ich setzte mich ins Auto und wollte gerade los fahren, als ich merke das sich die Bremse komisch treten lässt (ich konnte sie irgendwie durchtreten ohne das ein großer Widerstand spürbar war). Plötzlich piepte mein Auto und es kam die Fehlermeldung „Bremsanlage defekt“. Ich bin nur ein kleines Stück gefahren (wirklich wenige Meter), weil ich dachte das aufgrund der Prüfung die gerade gemacht wurde, ich einfach mal ein Stück fahren sollte bevor ich mein Auto wieder abgebe und frage was da los ist. Ich bin einen Berg hinunter gefahren, sehe vor mir vorbeifahrende Autos an der Kreuzung und merke: Bremse funktioniert gar nicht mehr! Keinerlei Bremswirkung! Und ich bin ganz knapp einem Autounfall entwichen. Dazu muss ich sagen, das ich im 8. Monat schwanger bin und eigentlich wieder auf die Autobahn nach Hause fahren wollte. Nicht auszumalen was hätte alles passieren können. Das Auto hat meine Mutter dann die paar Meter wieder zum TÜV gefahren, der natürlich gleich meinte er kann dazu nichts!
Jetzt frage ich mich, warum hat er während der Prüfung nichts davon gemerkt? Scheinbar ist es ja währenddessen kaputt gegangen und er hätte beim umparken meines Autos doch auch merken müssen das es piept, eine Fehlermeldung angezeigt wird und die Bremse nicht mehr funktioniert. Weiß jemand wie sich das jetzt verhält? Kann ich irgendwie Beschwerde einreichen? Kommt der TÜV für irgendetwas auf? Immerhin war mein Leben und das meines ungeborenen Babys aufs Spiel gesetzt!
6 Antworten
Da die Karre bei der Begutachtung auf die Rolle kommt ist das schon relativ ungewöhnlich behaupte ich jetzt mal schlicht. Aber nun, ich schließe mich den anderen in deren Aussage an.
Es ist ja nicht so das der Prüfer oder Prüferin richtig Hand anlegt. In der Regel schaut man bezogen auf die Bremsen ob die Scheiben und Beläge gut sind und es lose oder undichte Stellen gibt.
Wenn da nichts auffälliges zu sehen ist war's das dann. Ist letztlich auch auf dem Bremsenprüfstand (genannt: Rolle) alles in Ordnung und auch sonst nichts zu finden gibt es die Plakette und fertig.
Jetzt frage ich mich, warum hat er während der Prüfung nichts davon gemerkt?
Der Tüv überprüft den Zustand zum Zeitpunkt der Prüfung. Wenn dort nichts festzustellen ist, merkt er auch nichts an.
Weiß jemand wie sich das jetzt verhält?
Kommt drauf an, was du anstrebst. In einer Fachwerkstatt den Schaden dokumentieren und Instandsetzen lassen dürfte das sinnvollste sein.
Kann ich irgendwie Beschwerde einreichen?
Du kannst gegen alles und jeden Beschwerde einreichen, ob es was bringt ist die andere Frage.
Kommt der TÜV für irgendetwas auf?
Falls du einwandfrei vor Gericht nachweisen kannst, dass der Tüv den Schaden verursacht hat ja, praktisch ist es nahezu unmöglich.
Die Belastungen beim Bremsentest sind höher als bei normaler Fahrt. Daher kann es schon sein dass eine unerkannte Schwachstelle dabei nachgeben hat. Dies kann z.B. eine vorgeschädigte Bremsleitung sein die bei dem erhöhten Druck durch die Maximalbremsung aufgerissen ist und dann die Bremsflüssigkeit ausgelaufen ist. Das muss man nicht sofort merken, wenn noch genug drin ist dann funktioniert die Bremse noch.
Allerdings warst du auch recht leichtsinnig den Berg runter zu fahren wenn du schon bemerkt hast dass was mit de Bremse nicht tut. Und wenn du schon selbst testen willst sollte die rechte Hand immer an der Handbremse sein.
Während du gefahren bist, war noch alles O.K. Beim Tüv eben auch, beim Bremsentest auf dem Prüfstand wird die Bremse aber ziemlich beansprucht, da hat vielleicht ein Dichtring an einer Bremszange oder am Geberzylinder nachgegeben. Und dann läuft Bremsflüssigkeit raus, und irgendwann bremst dann nur noch ein Bremskreis.
Wer allerdings nach der Meldung: "Bremsanlage defekt" und der Feststellung des mangelnden Bremsvermögens einen Berg hinunterfährt, der muss keinen anderen Schuldigen suchen.
Jetzt frage ich mich, warum hat er während der Prüfung nichts davon gemerkt?
Weil zum Prüfzeitpunkt wohl alles okay war.
Weiß jemand wie sich das jetzt verhält?
Werkstatt aufsuchen, Ursache rausfinden.
Fahrzeug dorthin schleppen lassen.
Kommt der TÜV für irgendetwas auf?
Wenn der Prüfer nachweislich für den Mangel verantwortlich ist -was ich aber bezweifele- könntest Du Ansprüche stellen.
Aber sowas passiert ja nicht von 10 Minuten stehen.
Ist oft ein schleichender Prozess und tritt dann halt irgendwann auf.
Das müsste dann ja schon während der Prüfung meines Autos passiert sein.
Oder halt erst danach, wenn es während der Prüfung geschah, hätte der Prüfer dies bemängelt, macht für den Prüfer keinen Unterschied ob Du die HU bestehst oder nicht.
Wahrscheinlich ist eine Bremsleitung kaputt gegangen und die Bremsflüssigkeit ist ausgetreten.
Dann schätze dich glücklich, dass es nicht bereits vor der Prüfung aufgetreten ist.
So hast du „nur" ne kaputte Bremsleitung. Andernfalls hättest du ne kaputte Bremsleitung inkl. ´nem 2. TÜV-Termin.
Aber sowas passiert ja nicht von 10 Minuten stehen.
Würde ich so pauschal nicht ausschließen. Wenn das Ding in der Prüfung defekt geworden ist, weil die Leitung seit Jahren zum ersten Mal wieder ne Vollbremsung gesehen hat, dann nen Tag steht, und währenddessen Luft oder Wasser zieht, ist es durchaus denkbar, dass die Schadenssymptome später auftreten.
Btw: Falls dir das nächste Mal die Bremse komplett ausfallen sollte:
- Je nach Geschwindigkeit in den 2. oder 3. Gang schalten
- Wenn es noch drin ist die Handbremse ziehen.
Ist zwar in der Bremswirkung lange nicht mit ner Vollbremsung vergleichbar, aber besser als gar nichts.
Mein Auto wurde eben zur nächsten Werkstatt geschleppt und dort wird nun geschaut was überhaupt los ist. Wahrscheinlich ist eine Bremsleitung kaputt gegangen und die Bremsflüssigkeit ist ausgetreten.
Aber sowas passiert ja nicht von 10 Minuten stehen. Das müsste dann ja schon während der Prüfung meines Autos passiert sein.