Autismus Diagnostik Vorbereitung, Liste?
Ich habe mich nochmals im Netz informiert und hörte, dass eine Diagnostik meistens mit einem Erstgespräch anfängt und man solle sich auch Notizen machen, für alles was einem nicht normal an sich erscheint oder was für autismus spricht.
Ich nehme an, durch die Termine die ich sowieso schon hatte, den bereits festgelegten Diagnostiktermin und der Vermutung meines Pschiaters, werde ich bestimmt nicht nochmal ein extra Erstgespräch dafür bekommen.
Soll ich jetzt trotzdem eine Liste vorbereiten und abgeben? Das Problem ist, dass ich sehr viel geforscht habe und meine Liste daher auch seeehr lang geworden ist 😂 also ein paar Seiten.. und es sind größtenteils schon nur Stichpunkte und es fällt mir schwer zu differenzieren, was jetzt typisch bzw wichtig ist und was nicht.
Ich weiß nicht ob er es ätzend finden würde, aber es gäbe ja durchaus wichtige Informationen..
6 Antworten
Es ist sein Job und mit einer ausführlichen Liste ersparst du euch beiden viel Zeit, da er nicht extra nachfragen muss.
Zudem wird schnell mal der eine oder andere (wichtige?) Punkt vergessen.
Ich würde die Liste auf alle Fälle vorlegen. Nur eben die Punkte streichen, die du bei deinem Psychiater bereits angesprochen hast. Egal, wie lange sie geworden ist und egal, ob schlussendlich alles auf Autismus hindeutet oder nicht.
Es ist für eine (solche) Diagnose sehr wichtig, dass dein Psychiater alles von dir weiß, was dir oder deinen Mitmenschen an dir komisch erscheint usw. Je mehr er weiß, desto genauer ist das Diagnoseergebnis letzten Endes. Also ja, ich wäre dafür, ihm das irgendwie zukommen zu lassen.
Du solltest erst einmal überlegen, was dir die Diagnose 'Autismus' bringen würde.
Autismus ist nicht behandelbar. Es gibt keine Medikamente, die explizit gegen Autismus eingesetzt werden können.
Autismus zählt als Behinderung. Du hättest mit der Diganose die Möglichkeit, eine Schwerbehinderung inkl. Schwerbehindertenausweis mit einem GdB von mindestens 50 zu bekommen.
Ein Schwerbehindertenausweis hat fast nur im Beruf Vorteile. Man bekommt eben eine Steuerermäßigung und mehr Urlaubstage.
Hat man ohnehin keinen beruflichen Erfolg, und ist das Jobcenter für einen zuständig, dann werden Menschen mit Autismus in der Regel ausgemustert und lediglich am 2. Arbeitsmarkt eingegliedert - entweder in einer Ausbildung in einem Berufsbildungswerk, in ein BfZ, oder in einer Werkstatt für behinderte Menschen.
Noch dazu sind Menschen mit Autismus oft zu einer rechtlichen Betreuung verdammt. Es geht schneller als man denkt: Man bekommt eine Betreuung gegen seinen Willen, und wird sie dann nicht mehr los.
Es gibt Fachärzte, die einfach nur geldgeil sind. Man kann sich die Diagnose 'Autismus' sozusagen regelrecht erkaufen. Das sollte bei mir schon einmal gemacht werden. Hätte mehrere Sitzungen bei einer auf Asperger-Autismus spezialisierten Ärztin gehabt, und hätte ca. 250 € pro Sitzung zahlen müssen. Nach ein paar Monaten wäre mir die Diagnose 'Autismus' garantiert gewesen. Ich habe das aber nicht gemacht und habe abgelehnt!
Eine seriöse Diagnosestellung erfordert einen mehrwöchigen Klinikaufenthalt!
Ja, die Diagnose würde dir auch eine Verhaltenstherapie in einem Autismuszentrum ermöglichen, falls du wenig Einkommen hast oder von Sozialgeld lebst, übernimmt der Staat diese Therapie. Ich mache so eine Therapie, da geht es nur in kleinen Schritten voran, aber es hilft sehr, und man hat auch in der Therapie immer jemanden, mit dem man über seine Probleme sprechen kann.
Hol dir einen Termin beim Neurologen, der wird einen Fragebogen mit dir machen und vielleicht noch deine Hirnströme messen, und dann die Diagnose stellen.
Mir steht ja bereits eine Diagnostik bevor und ne Therapie werde ich danach so oder so bekommen, es geht lediglich darum, dass ich jetzt richtig eingeordnet werden kann, damit ich die Hilfe bekomme die ich benötige.
Da wird der Fragebogen helfen, du musst da einfach Fragen beantworten, also über deine Kindheit, Jugend, usw, und deine Beziehungen zu anderen Menschen, deine Interessen und Vorlieben, usw....anhand dessen wird der Neurologe dann einordnen können, ob du Autismus hast oder nicht, und an den Hirnströmen kann er dann noch Genaueres erkennen, die sind bei Autisten etwas anders, so dass der da sehen kann, ob das bei dir zutrifft.
Wo sind die Quellen zu deinen Behauptungen?
Nein, es ist kein mehrwöchiger Klinikaufenthalt zwecks Diagnostik nötig.
Das hat er nicht ätzend zu finden. Gib die Liste einfach ab. Entweder ist er dir sehr dankbar, oder er beachtet die Listen nicht weiter.
Viel Erfolg
An deiner Stelle würde ich die Liste ruhig anfertigen und mitnehmen - selbst wenn du sie am Ende nur als Gedankenstütze nutzen solltest um Nach und Rückfragen zu beantworten, falls der Psychiater sie wirklich nicht haben wollen sollte - meiner Erfahrung nach sind Psychiater u.ä. in der Regel eher dankbar über solche Sachen da sie bei der Diagnostik oft sehr hilfreich sein können.
Das sehe ich aber anders, zudem bin ich nicht aus Spaß beim Psychiater sondern weil ich im Leben Beeinträchtigungen habe und an mir arbeiten will. Diese Diagnose würde mir sehr, sehr viel bringen. Mein Psychiater könnte mir ebenso ganz andere Diagnosen erteilen, die einfach ähnlich sind, wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass er lügen würde und trotzdem wäre ich, dann in Therapie. Ich bin nicht dorthin gegangen um mich auf autismus testen zu lassen, sondern ich bin hingegangen mit psychischen Problemen. Der Rest hatte sich so ergeben. Und das mit dem Klinikaufenthalt höre ich zum ersten mal und ich würde behaupten, dass ich mittlerweile relativ gut informiert bin..