Ausgeschlossen in der WG?
Hallo Leute,
Seit einigen Monaten wohne ich jetzt in einer 3er WG. Als wir die WG neu gegründet haben, haben wir uns super verstanden, haben viele auch viele Gemeinsamkeiten und wir studieren das gleiche. Bei der WG Gründung hatte ich auch betont, dass ich keine Zweck WG möchte und Wert auf Gemeinschaft legen. Jetzt habe ich seit einigen Wochen das Gefühl dass vor allem meine eine Mitbewohnerin mir gegenüber sehr abweisend und kurz angebunden ist. Ich gebe mir wirklich Mühe sie in Gespräche zu verwickeln, aber von ihr kommt einfach nichts. Wir haben sogar eine Uni Veranstaltung zusammen, aber statt mit mir zu Reden ist sie die ganze Zeit am Handy. Auch meine andere Mitbewohnerin und ich leben irgendwie aneinander vorbei, auch wenn sie nicht ganz so abweisend ist. Gleichzeitig habe ich aber mitbekommen dass sich die anderen beiden anscheinend ziemlich gut verstehen und öfter was zusammen machen oder gemeinsam lernen. Gestern Abend haben die beiden dann zusammen gekocht und gegessen, und haben dann noch zusammen gesessen und der Geräuschkulisse nach zu urteilen einen lustigen Abend gehabt. Mich haben sie nicht gefragt ob mich mich anschließen will oder ähnliches. So ausgeschlossen zu werden tut unfassbar weh und belastet mich extrem, vor allem weil ich wirklich nicht weiß was ich falsch gemacht habe und wir eigentlich ja auch viele Gemeinsamkeiten haben. Ich wollte dann gestern auch nicht fragen, ob ich mich anschließen darf, will mich nicht aufdrängen und habe momentan echt das Gefühl, dass die keinen Bock auf mich haben.
Die Situation macht mich wahnsinnig unglücklich und perspektivisch muss sich da auf jeden Fall etwas ändern - nur bin ich absolut ratlos was ich noch tun kann. Da unser Studium noch ein paar Jahre dauert wäre es wirklich toll eine Freundschaft aufzubauen....
Vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich...
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Hallo, seid ihr 3 Frauen, also bist Du auch eine Frau?
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Ja
3 Antworten
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Puh. Einerseits kann ich durchaus verstehen, dass dich das belastet. Andererseits kannst du auch niemanden zwingen, mit dir zusammen Spaß zu haben - Freundschaften ergeben sich nicht unter Zwang und die beiden müssen nichts mit dir unternehmen, wenn sie keine Lust darauf haben. Ich würde wirklich gerne die andere Seite hören, vielleicht haben sie auch das Gefühl, dass du sie ständig mit Gesprächswünschen unter Druck setzt. Wenn sich das nicht organisch ergibt, dann kann das sehr anstrengend sein. WG-Partner müssen keine Freunde sein, es reicht, wenn man sich respektvoll begegnet.
Wenn Du Dich dauerhaft nicht wohlfühlst, dann such dir eine andere Wohnung, auch wenn das schwerfällt.
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Und es ist auch nicht so dass ich denen ständig auf die Nerven gehe, ich merke ja auch wenn die da keinen Bock drauf haben. Aber Frage halt zwischendurch wie es so läuft usw.- in der Hoffnung dass sich mal ein Gespräch ergibt.
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Dass Freundschaften nicht unter Zwang entstehen ist mir auch klar, aber wir haben uns ursprünglich zusammen getan weil wir uns auf Anhieb gut verstanden und viel gemeinsam haben - deshalb verstehe ich auch nicht warum die Situation jetzt so ist. Ich hänge sehr an der Wohnung, bin Hauptmieterin und habe hier mit viel Herzblut renoviert - von daher ist ausziehen keine Option.
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Vielleicht kannst du beide mal an einen Tisch holen und deine Sorgen offen ansprechen. Es muss ja einen Grund dafür geben, dass sie dich Außen vorgelassen haben
Du kannst natürlich niemanden zwingen, mit dir Zeit zu verbringen aber wenn du den Grund kennst, kann sich vielleicht etwas ändern
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Hallo,
das tut mir leid, dass es so läuft, Dein Wunsch war und ist, dass es sich anders entwickelt. Du bist stark verunsichert und auch enttäuscht? Weil Du Anbindung möchtest, so verstehe ich es.
So ausgeschlossen zu werden
Die Frage ist, was genau ist los. "Ausgelossen werden" ist erstmal eine Wertung. Erste Hilfe: Sich einfach entspannt dazu setzen, mal schauen, was dann geschieht. Selbst aktiv werden.
Vielleicht erstmal die Frau ansprechen, mit der deineserachtens etwas unstimmig ist. Sagen, dass Du unsicher bist, ob etwas zwischen euch steht, ob etwas falsch läuft. Das Du gern wissen möchtest, ob warum es sit wie es ist. Dann merkst Du, ob sie interesse daran hat, auf Dich zuzugehen.
In Gruppen kommt man schnell auf die Idee, andere haben was gegen einen. Und wenn man dann total verunsichert versucht, Gespräche aufzubauen, sich anzuschliessen fehlt vielleicht die Lockerheit. Also anstatt es einfach geschehen zu lassen, sich einzulassen auf den Moment versucht man, irgendwas zu beeinflussen. Man sieht mehr, als da ist, im positiven (Hoffnung, Erwartung) wie im negativen (Ablehnung sehen, wo schlicht geringes Interesse dazu führt, dass wenig vom anderen kommt.) Anstatt zu schauen, was ist wirklich, passt es zwischenmenschlich. Ich vermute, das haben viele schon erlebt. Manchmal passt es einfach auch nicht. Und zu viel Erwartung macht dann verkrampft. Eine Atmosphäre ohne Streit ist schon mal besser als eine mit Dauerstreit, Angiften, Mobbing. Wenn man aber deutlich mehr will, dann ist man traurig, enttäuscht. Die Bedürfnisse nach Verbindung, Austausch, Anerkennung werden durch diese Menschen nicht erfüllt. Das anzukennen kann schmerzen. Gerade jetzt im Lockdown. Leicht geschrieben: Es ist wie es ist. Dennoch ist das wahr.
Ich will darauf hinaus, was kannst Du tun, um die Situation zu entspannen, für Dich. Welche Sichtweise hilft dabei.
Wenn 2 sich super verstehen, kann es schwierig sein für eine Dritte. Allerdings scheint mir, dass die beiden auch aus irgendeinem Grund von sich aus nicht versuchen, Dich einzubinden. Wenn man in einer WG lebt, kann es vorkommen, dass es Menschen gibt, mit denen etwas besser klarkommt als mit anderen. Allerdings finde ich es empathisch, dass man dann dennoch auf die anderen, den anderen zugeht. Solange es kein großes Zerwürfnis ist. Das scheint nicht der Fall.
Ihr seid jung, für alle ist es vermutlich das erste mal, dass ihr allein lebt. Vielleicht sind die beiden anderen sich nicht bewußt darüber, dass es mehr gibt als totale Freundschaft und Abgrenzung. Unter Frauen soll es dass öfter geben, dass man so ein "Konkurenzding laufen hat". Und überhaupt, Menschen sind manchmal so, wenn sie sich mit einer Person gut verstehen, grenzen sich ab, weil sie sich abheben wollen. Also man definiert sich selbst darüber, dass man sich gut fühlt, wenn man andere ablehnt. Manchmal ist man sich einfach nicht beuwßt, dass für andere so ein Verhalten schmerzlich sein kann. Oder es ist einem egal. Alles Spekulation, ich schreibe auf, was mir einfällt, was ich so im Laufe des Lebens beobachtet hab, erlebt hab. Die haben sich, solang das gut geht, haben sie ja jemanden. Erinnert mich ein wenig an Schule, die "Prinzessinnen" grenzen sich ab. Da kommt oft niemand zwischen. Aber wenn es dann Streit gibt untereinander, sind plötzlich andere Interessant. Ihr seid jung, und da ist oft noch Schulverhalten prägend.
Eine Gemeinschafts-WG entwickelt sich. Wenn man zu Beginn vorhat, etwas zu machen, kann sich die reale Chemie der Bewohnerinnen im Laufe der Zeit ändern. Und wenn sie so drauf sind, dass sie sich nicht damit auseinandersetzen, wie es für Dich ist, kannst Du das nicht ändern. Leider, das tut mir leid. Weil es normal wäre, gemeinsam zu essen. ABER, da ist eben die Komponente "zwischenmenschliches". Es passt manchmal einfach nicht. ABER, noch hast Du keine Klärung gesucht, es kann sich noch alles weiterentwickeln. Wenn schon nicht dicke Freundschaft, dann vielleicht freundliches miteinanders. Deine Erwartungen genau ansehen, und abgleichen mit den Möglichkeiten. Und vielleicht brauchst Du Menschen ausserhalb der WG,
Vielleicht hilft das Gespräch, ich denke, es lohnt sich, das mal zu versuchen. Ein paar Anläufe starten sollte Klarheit bringen, ob da mehr geht zwischenmenschlich.
Ich wünsche Dir viel, viel Erfolg dabei:-)
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einfach so ausgeschlossen zu werden
Das ist nicht geklärt, wie ich Dich verstehe hast Du es nie angesprochen.
Danke für deine ausführliche Antwort. Ich habe ja auch Freunde außerhalb der WG, aber es schmerzt trotzdem einfach so ausgeschlossen zu werden, und das ohne ersichtlichen Grund.