Wie wirkt sich Hochbegabung auf das Aspergersyndrom aus?
Guten Tag,
ich habe mich neulich aus Interessensgründen über Autismus und speziell das Asperger - Syndrom schlau gemacht. Ich weiß also, was es ist. Im Internet stand aber, dass, wenn ein Mensch, der Asperger hat, hochbegabt ist, viele der Symptome nicht zutreffen und Asperger oft immer oder zumindest lange unentdeckt bleibt.
Welche Symptome finden sich oft noch bei Hochbegabten, die das Asperger-Syndrom haben, wieder?
Danke im Voraus für alle Antworten.
6 Antworten
Die Diagnose wird gestellt, wenn eine bestimmte Anzahl von Syptomen aus der Syndromdefinition zutrifft. Hochbegabte mit Asperger-Syndrom können ihre Symptome im Alltag besser kompensieren, z.B. indem sie "Normale" genau beobachten und dann gut schauspielern, oder indem sie Mimik (die sie selten automatisch verstehen) blitzschnell mit dem Verstand auswerten.
Deshalb fallen intelligente hochfunktionale Autisten oft erst spät oder gar nicht auf. Die Symptome sind aber die gleichen wie bei weniger funktionalen Autisten, nur dass sie allgemein schwächer ausgeprägt sind und dann auch noch geschickt überspielt werden.
Ein Asperger-Autist, der auch noch hochbegabt ist, kann dadurch unauffälliger sein, dass er die Symptome durch einen Lernvorgang ausgleicht.
Einige Asperger-Autisten, die hochbegabt sind, wirken arrogant und stur, was daran liegen kann, dass sie mit ihren geistigen Fähigkeiten andere Menschen zurechtweisen wollen und dabei auf deren Emotionen zu reagieren.
nicht gerne sozial mit anderen. (sprechen nicht oft und gerne) etc.
und es ist ab dem 4. lebensjahr endeckbar sprich es bleibt selten unendekt
Auch das ist so nicht richtig.
Es gibt auch (Asperger-)Autisten, die viel reden. Der Unterschied zum Nicht-Autisten besteht eher darin, in die Extreme zu gehen, da dem Autisten oft der angemessene Mittelweg nicht so wirklich klar ist.
Zudem wird gerade das Asperger-Syndrom immer noch oft spätdiagnostiziert, sprich bei seit diversen Jahren erwachsenen Menschen.
Das liegt auch daran, dass es die Diagnose in der ICD und dem DSM erst seit Anfang/Mitt der 1990er Jahre gibt. Menschen, die jetzt bereits über 25/30 Jahre alt sind, konnten also als Kind gar nicht mit Asperger-Syndrom diagnostiziert werden.
Auch ist es immer noch nicht so einfach, einen Diagnostiker zu finden, der sich damit überhaupt auskennt.
Laut Internet kann Asperger in Verbindung mit Hochbegabung lange unentdeckt bleiben... aber danke. :)
Ja, kann es.
Das muss nicht mal zwingend mit Hochbegabung zusammenhängen, wenn es nicht früh erkannt wird.
Das Asperger-Syndrom wurde bei mir erst mit 35 Jahren diagnostiziert. Mein Psychiater sprach davon, dass ich auf Grund deutlich merkbarer Intelligenz durchaus zurecht käme. Eine Hochbegabung habe ich jedoch nicht explizit testen lassen.
Spätdiagnosen sind immer noch nicht selten. Ich kenne einige Asperger-Autisten, die erst mit Mitte 20 bis Mitte 60 Jahren diagnostiziert wurden. Ob und wie viele davon hochbegabt sind, weiß ich nicht. Jedoch muss man auch bedenken, dass es die Diagnose in deren und meiner Kindheit auch schlicht noch nicht gab.
Allerdings bringt eine reine Hochbegabung ohne Autismus auch durchaus einige Lebensprobleme mit sich. Das kann eine erste Differenzierung schwierig machen.
Das ist so nicht ganz korrekt.
Die Symptome hat ein hochbegabter Asperger-Autist auch, doch oft hilft die Hochbegabung, sie besser zu kompensieren.
Es müssen dennoch X Symtome aus Y Bereichen vorliegen für die Diagnose.
Da fast die gleiche Frage auch von anderen gestellt wurde kopiere ich hier meine Antwort:
Da ich sowohl Asperger-Autist als auch hochbegabt bin möchte ich versuchen, dir diese Frage zu beantworten:
Bitte nicht Hochbegabung mit Einzelbegabung oder gar mit Inselbegabung verwechseln.
Bei Hochbegabungstests wird ein breites Spektrum an Intelligenz abgefragt und nur wer in mehreren Bereichen weit überdurchschnittlich begabt ist, bekommt dann das Gesamtergebnis Hochbegabung.
So liegt zwar mein Schwerpunkt im logisch-analytischem Denken, habe aber auch etwas schwächere Bereiche, wie z. B. das Wortverständnis. Dabei macht mir allerdings wieder der Autismus einen Strich durch die Rechnung, da ich Wörter sehr stark wortwörtlich wahrnehme und so Wortbedeutungen anders interprediere als es in manchen Tests abgefragt wird.
Zudem bewirkt diese autistische Wortwörtlichkeit auch, dass ich bei Test die Fragestellung an sich schon analysiere, statt mich auf die Antworten zu konzentrieren. Dass ich dabei schon mehrmals Schwächen in den Tests feststellen und auch beweisen konnte, ist so ganz nebenbei auch ein interessanter Faktor, den ich aber nicht klar zuordnen kann, ob dafür meine Hochbegabung oder mein Autismus oder villeicht auch die Kombination verantwortlich war.
Diese HB hilt mir auch bei der Reflexion meines Daseins und damit so manche autistische Eigenart zumindest abzuschwächen, zumindest in der Außenwirkung, während ich innerlich immer noch sehr stark autistisch bin.
Menschen mit Inselbegabungen (Savants) können autistisch sein - von den ca. 100 weltweit bekannten Savants sind etwa die Hälfte zusätzlich autistisch.
FAZIT: Besonders im Bereich der Sozialkompetenz haben hochbegabte Autisten sehr oft Schwierigkeiten. Dies heißt, dass sie in diverse Fettnäpfchen treten, weil sie soziale Signale der nonverbalen Art nicht oder nicht ausreichend erkennen und anwenden können.
Weitere Info kannst du auf meiner Website www.as-tt.de lesen, wo du auch meine Kontaktdaten findest, wenn du den Wunsch verspürst, mich direkt zu kontaktieren, denn so manche Details werde ich hier nicht schreiben.
Gruß
Werner
Vielen Dank... Das hat mir geholfen, danke!! :D