Anwärter unterschiedlich behandeln?
Wir haben hier auf der Arbeit eine Ausbildern, die die Anwärter unterschiedlich behandelt. Bei den wirklich guten (die bei der Zwischenprüfung gut abgeschnitten haben schleimt sie sich fast ein. Alle anderen (besonders die unter 8 Punkten) behandelt sie fast schon wie Aussatz, so als ob die hier völlig fehl am Platz sind und sucht ständig nach Fehlern.
Was meint ihr dazu?
2 Antworten
"Einschleimen" und "behandeln wie Aussatz" ist deine Interpretation. Mach dir das bewusst! Und versuch deshalb mal, die Sache etwas objektiver, mehr von außen, zu betrachten.
Wer in der Ausbildung gute Noten in Klausuren und Prüfungen schreibt, zeigt damit, dass der theoretische Teil des Stoffs gut verstanden wurde. Bei Berufen, die stark theorielastig sind, bedeutet das somit, dass diese Person sehr wahrscheinlich das, was sie zu diesem Zeitpunkt können sollte, auch kann.
Bei denen, die eher mittelmäßige bis schlechte Noten schreiben, bedeutet das hingegen, dass hier im Stoff möglicherweise Lücken vorhanden sind - und somit auch im nötigen Fachwissen, um Aufgaben in der Praxis gut und selbstständig erledigen zu können.
Daraus ergibt sich dann nun mal, dass man die mit den guten Noten eher selbstständig arbeiten lässt, ihnen eher vertraut und ihnen eventuell auch mal etwas anspruchsvollere Tätigkeiten übertragen kann. Bei denen mit den eher schlechten Noten hingegen muss man mehr kontrollieren, draufschauen und ggf. korrigieren, eben weil bei ihnen die Gefahr besteht, dass durch Lücken im Fachwissen Aufgaben nicht korrekt erledigt werden.
Ebenfalls bedeuten gute Noten, dass diese Person wahrscheinlich motiviert und aufmerksam bei der Sache ist, dass der Beruf diesem Menschen liegt und dass es dort einfach gut läuft. Bei denen mit schlechten Noten hingegen muss man als Ausbiler genauer hinschauen, ob es dort an Motivation, Fleiß´oder gar den notwendigen Fähigkeiten für den Beruf mangelt.
Daraus ergibt sich also automatisch, dass man bei denen mit schlechteren Noten auch genauer hinschauen muss und dabei somit auch sehr viel wahrscheinlicher Fehler findet - nicht, weil man sie sucht, sondern weil sie einfach passieren.
Dein Umgang damit sollte jetzt der sein, dass du dich umso mehr anstrengst, genauer und gründlicher arbeitest und auch bei der Theorie deine Lücken schließt. So, dass du zukünftig eben auch zu denen mit den guten Noten gehörst. Denn am Ende des Tages geht es doch vor allem um DEINE Ausbildung und somit DEINE berufliche Zukunft. Du machst das nicht für deine Ausbilder, sondern für DICH! Mach dir das bewusst!
Die haben hier im FA aber auch schon Leute nicht übernommen, die in Theorie 12 Punkte hatten. Eben weil sie trotz allem persönlich nicht geeignet waren.
Ist doch klar, dass die schlechten am Ende nicht übernommen werden, sondern nur die guten.
Wenn die schlechten trotz Hinweise auf Fehler nicht besser werden, dann ist das bedauerlich.
Ja, dann beweise doch einfach, dass du was drauf hast und dich verbessern kannst...
Naja, wie gesagt Zwischenprüfung nach einem Semester. Das muss noch gar nichts heißen, dass man auch so schlecht bleibt.