Angst vor Hunden im Zug - Wie viel Recht steht einem zu?
Ich saß gestern im Zug. Neben mir eine mittelalte Dame. Da der Zug völlig überfüllt war, standen auch Leite im Gang und ich saß nicht auf einem Zweier-Sitz sondern quasi ‚horizontal‘ im Zug, also meine Füße in Richtung des Gangs (doofe Beschreibung)
Rein kam ein Mann mit seiner Freundin und beide hatten jeweils einen Pitbull-ähnlichen Hund an der Leine.
Die Hunde standen mit dem Kopf direkt bei mir und der Dame. Ich selbst habe auch minimal Angst bekommen dass was passiert. So kam mir aber schon die Dame neben mir zuvor und sagte, sie habe Angst und ob die beiden ihre Hunde nicht von ihr wegziehen können.
Gesagt getan. Doch war es eben überfüllt und die Menschen suchten ständig Platz und 30 Sekunden später standen die Hunde wieder direkt vor uns.
Die Frau diesmal ziemlich genervt und meinte, dass sie nicht will das die Hunde vor ihr stehen.
Der Mann der beiden Hunde ebenfalls genervt und sagte dann „Der ganze Zug ist überfüllt wir haben hier alle keinen Platz uns so hinzustellen wie wir wollen. Damit müssen sie jetzt leben“
Ich verstehe beide Parteien irgendwie und hatte auch Angst vor den Hunden. Letztendlich haben die Hunde halt nichts gemacht aber ich wollte mal wissen wie es da rechtlich aussieht.
Vielleicht auch wenn der Zug nicht ganz überfüllt gewesen wäre. Wären Hundehalter dazu verpflichtet sich einen anderen Platz zu suchen, wenn sich jemand durch die Hunde bedroht fühlt (unter den Umständen, dass der Hundehalter nach der sich beschwerenden Person Platz nimmt)
7 Antworten
Der Mann und seine Freundin hätten sich zwischen ihren Hunden und der mittelalter Frau mit ihrer Hundeangst stellen können.
Ich weiß, dass es sehr viele Menschen mit einer großen Hundeangst gibt, die schon die Straßenseite wechseln, selbst wenn dort nur der liebste kleine Hund an der Leine Gassi geführt wird.
Aber rein rechtlich greift der Staat erst ein, wenn es Beißvorfälle gibt. Ich hatte mich nämlich auch schon einmal an die Gemeinde gewannt, weil eine alte gehbehinderte Frau einfach ihren giftigen Schäferhund ohne Leine hat hier laufen lassen.
Als Antwort bekam ich nur, dass die Frau das darf, und die pure Angst, dass etwas passieren könnte, nicht ausreicht, dass die Gemeinde einschreitet.
Es muss erst jemand gebissen werden.
Der Schäferhund hatte dann tatsächlich zeitnah jemanden gebissen, und zwar die Halterin selber.
Aber nach diesem Beißvorfall ist sie weggezogen und ich weiß nicht, wie es mit dem Hund weiterging.
Die reine Angst vor Hunden wird keine Auswirkung auf irgendetwas haben.
Man kann sie vielleicht anzeigen, dass sie keinen Maulkorb tragen (wenn sie das dort müssen), aber das würde ja die momentane Lage dann nicht ändern. Und hoch wird das Bußgeld wegen des nicht tragens eines Maulkorbs sicher auch nicht sein.
- Maulkorb vorhanden? Dann ist das erst mal gut, zudem muss für jeden Hund ein Ticket gelöst werden. Der Besitzer hat dafür zu sorgen, dass der Hund niemandem zu nahe kommt oder ihn gar ansabbert. Wenn er das - warum auch immer - nicht kann (Gedränge, Unwillen, Sturheit), heißt es: Aussteigen!
- Kein Maulkorb vorhanden? Dann ist der Bahnhof tabu. Es ist gerade im Gedränge nicht auszuschließen, dass man dem Tier auf den Schwanz steigt - und der Biss wäre auch beim "friedlichsten" Tier unausweichlich. Daher diese strenge Vorschrift.
Pitbulls und andere Kampfhunde dürfen ohnehin nur unter strengen Auflagen gehalten und befördert werden - das käme noch hinzu.
Enge ist kein Grund, sich mit Tier in einen Zug quetschen zu wollen - im Gegenteil!
Alles Gute!
Nenn es wie du willst, Schönreden kannst du es nicht, Die Gerichtsurteile dazu sind einschlägig; die Beförderungsbedingungen auch, wenn Benehmen schon keine Rolle mehr zu spielen scheint.
Wären Hundehalter dazu verpflichtet sich einen anderen Platz zu suchen, wenn sich jemand durch die Hunde bedroht fühlt
Wenn nirgends Platz ist, dann muss man damit leben. Das ist dann Pech.
Die Hunde waren sicherlich angeleint und hatten einen Maulkorb. Sie waren objektiv also nicht gefährlich und vermutlich hatten sie auch eine Fahrkarte.
Leider kann man da nichts tun. Auch wenn ich sie persönlich gut verstehe. Hunde können uU kratzen und sabbern. Sie legen sich gerne auf Füße und schmiegen sich an. Wer das nicht mag, der mag es nicht.
Doch auch bei Menschen kann man sich den Nachbarn im Zug nicht aussuchen. Ich bin sicher, dass bei manchen Typen die Hunde das kleinere Übel sind.
Tipp: Bezahle für eine Reservierung.
Irgendwie greift das ins Leere. Was soll eine Reservierung an dem schlechten Verhalten des Hundehalters ändern? Die Dame hatte einen Platz, der Hundehalter auch, aber er kümmerte sich null um seinen Hund. Dann heißt es eben: Aussteigen! - für Hund und Herrchen oder besser hier: Hund und sein menschlicher Kumpel.
Vor meinem geistigen Auge stehen Züge, die Abteile haben. Abteiltüren kann man verschließen. Da kommen sicher keine Hunde vom Gang, die hineingedrängt werden.
Mein Mitleid gilt übrigens auch den Hunden. Es muss für die schrecklich sein, wenn sie mit Beißkorb und Leine stundenlang zwischen Beinen stehen müssen und sich fragen, wer davon wohl auf ihren Schwanz oder Pfote treten wird.
Übrigens: Wenn bei der ÖBB ein Zug überfüllt ist, wird er eingezogen, wenn niemand freiwillig aussteigt. Dass das eine bessere Lösung ist, sage ich nicht. Ich sage nur, es ist ein Weg. Ob die Alternative froh macht, ist eine andere Frage. uU steht man dann im Regen auf dem Lande statt zwischen Pitbulls.
Auch Hundephobiker sind nicht gezwungen in der Nähe der Hunde zu bleiben. Sie dürfen sich entfernen.
Niemand ist verpflichtet auf die diversen Phobien Anderer zu reagieren. Problem gelöst.
Du machst es dir sehr einfach, aber das stimmt auch so nicht. Es sollte auch in deinem Interesse sein, dass sich Hundehalter vorbildlich verhalten - überall.
So ist es, da stimme ich Dir zu.
Und Hundephobiker ebenfalls indem sie sich still und leise entfernen ohne ihre Phobie zum Anlass für Pöbeleien zu nehmen. Stimmst Du mir da zu. ?
Wem eine Situation nicht passt der wird nicht gehindert sich daraus zu entfernen. Andere haben sich nicht nach dem Phobiker zu richten.
Ja, jetzt wird es konstruktiv. Ich mag es nicht, angesabbert und beschnüffelt zu werden und gehe deshalb Hunden schon mal aus dem Weg, dann habe ich erst gar kein Problem damit. Aber es gibt eben solche und solche - wie immer im Leben. Das Tier möchte sich orientieren und kommuniziert auf seine Weise. Da braucht es einen Hundehalter, der darauf reagiert und das Tier auch beruhigt und ihm die notwendige Aufmerksamkeit gibt.
Wenn ich bei Bekannten einen Hund streichle, dann kann ich mir anschließend die Hände waschen, mit ihm herumtoben, wenn die Kleidung dazu passt. Unterwegs ist das alles sehr eingeschränkt und deshalb geh ich da auf Distanz - wenn man mich lässt.
Statt die Frau zu beruhigen, ist man ihr mit Arroganz und Ignoranz gekommen - das passt mir so, wie es beschrieben wurde, nicht. Eine Pöbelei habe ich aus dem geschilderten Fall seitens der Dame nicht herauslesen können. Du?
Erstens gibt es keine "Kampfhunde" und zweitens in meinem gesamten Bundesland keine "Hundelisten". Das ist dem Verstand sei Dank abgeschafft.