Angst eines Tages nicht mehr da zu sein?
57 Stimmen
23 Antworten
Nein ich habe überhaupt keine Angst davor, weil es eine Nichtexistenz eigentlich gar nicht gibt.
Ich hinterlasse keine Kinder und hoffentlich dann auch keine Tiere, um deren Verbleib ich mich sorgen müsste.
Es sind schon viele gegangen und wenn ich eines Tages gehe, werde ich wohl eine der Letzten meines Lebens sein. Es gibt dann nur noch Materielles, das mich überlebt.
Ich würde gar nicht ewig leben wollen (jedenfalls nicht hier). Irgendwann ist es auch gut und ich nehme es dann so an. Die Natur hat es schon so eingerichtet, dass der Mensch irgendwann müde wird und für immer schlafen möchte. Das ist der Lauf des Lebens.
Ich habe Angst vor einem unnatürlichen, schwierigen Sterbeprozess. Aber ich habe weder Angst davor, nicht mehr hier zu sein, noch habe ich Angst vor dem Tod.
Man sollte sich mit der Endlichkeit des Lebens abfinden und jeden Tag, so gut wie möglich, genießen. Im Leben wird es immer schlechte Zeiten geben, wie schwere Erkrankungen, der Verlust von geliebten Menschen etc. Dann gilt es diese Krisen zu bewältigen.
Post mortem führt der zuständige Arzt die vorgeschriebene Leichenschau durch und stellt den Totenschein aus. Es sind sichere! Todeszeichen vorhanden > Rigor mortis und Livores. Nach etwa 48 Stunden löst sich die Starre wieder und es kommt zur Autolyse, mittels Stickstoffverbindungen, wie Cadaverin und Putrescin. Die Organe verflüssigen sich etc. Ein verstorbener Mensch ist hirntot. Der Hirntod bedeutet der unumkehrbare, irreversible Ausfall der gesamten Hirnfunktionen/Hirnstammreflexe im Groß/Kleinhirn und im Hirnstamm. Bei einer Sargbestattung verwest die Leiche, bei einer Kremation bleibt etwas Asche übrig. Finish!
Vor dem Tod habe ich überhaupt keine Angst. Für meine Kinder ist gesorgt und ein Haustier werde ich mir nicht mehr anschaffen, da dieses mich überleben könnte. Meine geliebte Fellnase verstarb vor 3 Wochen!
Die Erwähnung des Sterbeprozesses ist mehr als wichtig, da nicht jeder Mensch schnell oder friedlich im Schlaf verstirbt. Ich habe das mittels einer PV geregelt. Eine PV gilt ab dem Zeitpunkt, wo eine Kommunikation nicht mehr möglich ist.
Es stellt sich die Frage! Was möchte ich, im Falle einer Erkrankung, die kurativ nicht mehr therapierbar ist, wie z.b. ein Glioblastom oder ein metastasiertes Pankreaskarzinom? Eine Reanimation, eventuell eine Dialyse, eine enterale Ernährung über eine PEG, eine parenterale Ernährung über den Portkatheder etc. oder doch lieber eine exzellente, palliative Begleitung mit Linderung jeglicher Symptomatik, wie Schmerzen, Dyspnoe, Ängste usw., mittels der richtigen Medikation! In ganz seltenen Fällen reichen diese Maßnahmen nicht aus. Dann steht für die Finalphase, als Ultima Ratio, eine tiefe, palliative Sedierung, zur Verfügung. Der Sterbende spürt nichts mehr und schläft ohne jegliche Symptomatik in den Tod hinein. Darüber sollte sich m.M.n. jeder rechtzeitig informieren und Gedanken machen.
Post mortem werde ich kremiert und die Urne wird im Friedwald bestattet. Auf Grund dessen entfällt die Grabpflege.
Angst habe ich vor einer eventuellen Bettlägerigkeit - und Pflegebedürftigkeit. Man ist von anderen Menschen abhängig und verliert seine Autonomie.
Noch nebenbei bemerkt!
Ohne die evidenzbasierte Medizin, insbesonders den hohen Fachkompetenzen renommierter Augenärzte, wäre ich schon lange blind!
Dankeschön für Dein Mitgefühl!
Es ist mehr als schwer, ein geliebtes Tier zu verlieren.
Es handelt sich um ein Normaldruckglaukom.
Mein Bruder hat sich 2018 das Leben genommen. Meine Mutter ist dieses Jahr im Februar plötzlich und völlig unerwartet gestorben. Jetzt sind sie zusammen.
Das Leben ist enden wollend. Auch ich werde mal dazustossen. Ich habe viel darüber nachgedacht.
Ich habe keine Angst davor. Wichtig ist, dass man sagen kann, ich habe mein bestes getan. Ich habe so gelebt, dass ich meinem Herrgott ggü stehen kann. Sofern es den überhaupt gibt.
Und wenn es soweit kommt und ich vorm Herrgott stehe kann ich sagen: Ich habe niemanden was getan außer mir selbst. Und das wird er mir hoffentlich verzeihen!
Das Leben ist enden wollend.
Das kann ich so nicht sehen, das Leben an sich geht doch immer weiter, es will leben - nur die Form ändert sich... wie schön immer wieder neues Leben entstehen und beobachten zu können.
Elisabeth Kübler Ross hat sich mit dem Thema Sterben und Tod beschäftigt. Hospize gegründet und sich für Sterbende eingesetzt, Bücher geschrieben usw.
Als sie selber im Sterbeprozess war, schrieb sie eine E Mail an eine Freundin, „jetzt da ich selber betroffen bin, sehe ich einiges anders als ich es in meinen Büchern schrieb“.
Resümee: keiner kann wissen wie es sein wird oder wie es sich anfühlt. Gedanken und Gefühle in der Gegenwart sind nur wie Vermutungen.
Ich persönlich weiß aus meinen Erfahrungen in der Sterbebegleitung das, das Hinübergehen sehr schlimm oder sehr schön sein kann. Es ist Abhängig davon ob man mit seinem Leben im Reinen ist und die Bereitschaft hat loszulassen.
Somit weiß ich was zu tun ist, ob es gelingt bleibt offen.
Danke, mir ging es eher um das was ist wenn nichts mehr ist also kein Sterbeprozess o.ä. alles gut einfach nur so "durch den Kopf gegangen". Dennoch vielen Dank für Deine Schilderung...
Ein sehr trauriger Einschnitt im Leben - mein Mitgefühl.
Schön das es bei Dir geklappt hat. Vielleicht auch dem Umstand verdankt, dass Du selbst ein Berufsleben als Arzt hinter Dir hast, somit durchaus verstehst was da gemacht wird.