Angst berechtigt, dass Kinder durch "falsche" Erziehung ihrer Klassenkameraden negativ beeinflusst werden?
Ich selbst bin 20 und noch nicht Mutter, würde aber gerne in den nächsten Jahren dem hoffentlich nachgehen können. Großfamilie fände ich schön, wenig Kinder stelle ich mir aber auch toll vor.
Ich würde mich selbst als Öko beschreiben. Also nur Essen aus dem Bio-Markt, Zelten statt All-inclusive-Urlaub, maximal eine Stunde Handy am Tag, sehr ländlicher und natürlicher Lebensstil usw... Außerdem lehne ich viele gesellschaftliche Dinge ab die eben in Richtung "moderner aber schädlicher Lebensstil" gehen. Klingt jetzt sehr nach Querdenker und konservativ. Aber ich denke so "extrem" ist es dann nicht auch wenn ich mich eher zu Querdenkern "hingezogen" fühle als zu den "Normalos" :D
Ich hoffe der Hintergrund bildet jetzt nicht eine allzu schlechte Grundlage meine Frage noch neutral beantworten zu können. Aber ich kriege bei den Gedanken ein Kind in Deutschland aufzuziehen, während ich sehe wie "erwachsen" und "social-media-besessen" manche Kinder schon sind, leichte Angstzustände.
Ich würde gerne diesen ökologischen Lebensstil an meine Kinder weitergeben, meine Kinder lange Kind sein lassen können und sie vor allem hinsichtlich ihrer Individualität leiten lassen und nicht irgendwelchen dämlichen "modernen" Trends.
Da ich das aber selbst nur anhand von eigenen Spekulationen einschätzen kann weiß ich nicht, wie wahrscheinlich es ist, dass die Kinder eben schnell diesen schlechten Einfluss aufgraben.
Selbst wenn och mein Kind auf eine Waldorf-Schule schicke, gib es ja trotzdem noch andere orte wo das Kind mit Dingen sozialisiert wird, die ich als "schädlich" empfinde. Und irgendwie kommt man ja gar nicht drum herum. Was ja per se nicht schlimm ist, aber mir bereitet es Sorgen wie viel ein Kind davon potentiell übernehmen könnte.
4 Antworten
Naja, genau das ist ja auch einer der Zwecke von Kindergarten/Schule. Dass Kinder nicht in irgendwelchen abgeschlossenen Blasen aufwachsen und dort mit der Meinung der Eltern indoktriniert werden - sondern eben auch Kontakt zu "normalen" Leuten, der breiten "normalen" Bevölkerung, aufbauen können. Das ist ja auch einer der Ideen hinter der Schulpflicht.
Insofern, ja klar, dein Kind wird einiges übernehmen was ausserhalb deines Einflussbereichs liegt, sofern du ihm diese Freiheit zugestehst. Und das ist auch nicht unbedingt negativ, auch ein Kind hat wohl das Recht die "normale" bzw. "echte" Welt da draussen kennen lernen zu dürfen. Vielmehr denke ich, ist das auch wichtig. Schließlich soll es sich später einmal darin auch selbstständig zurecht finden.
Ich bin in etwa so aufgewachsen wie du es dir vorstellst. Kein Privat-Fernsehen, kein PC, kein Internet (in Zeiten in denen das schon einigermaßen normal war). Das war nicht positiv. Ich war immer der Aussenseiter, der bei nichts mitreden konnte, der von nichts Ahnung hat, der "hinter dem Mond" lebte und deshalb gemobbt wurde. Der Komische der bei nichts mitreden konnte was auf dem Schulhof so gesprochen wurde und mit dem daher auch keiner was zu tun haben wollte. Kinder sind grausam. Erspar deinem Kind so eine Kindheit.
Deine Sorge ist verständlich, aber Kinder übernehmen nicht alles ungefiltert. Der stärkste Einfluss kommt aus der Familie. Wenn du deinen Lebensstil vorlebst, wird dein Kind ihn als normal empfinden. Natürlich wird es auch andere Dinge kennenlernen, aber das ist nicht nur schlecht. Viel wichtiger ist, dass es lernt, selbst zu denken und Entscheidungen zu treffen. Statt schlechten Einfluss zu vermeiden, hilft es, offen zu bleiben und dein Kind liebevoll zu begleiten. So kann es seinen eigenen Weg finden, ohne sich komplett von Trends mitreißen zu lassen.
Dein problem ist dass du verstehen musst dass deine kinder keine addons in deinem leben sind sondern zu eigenen menschen heranwachsen, je mehr du ihnen deine wenn auch gut gemeinte ideologie aufzwingst desto mehr werden sie sich auch dagegen wehren. Wenn du deine kinder in spezielle schulen steckst um sie möglichst von der normalen welt abzuhalten bringt das viele probleme mit sich.
versuch ihnen deine werte zu vermitteln aber sie ihnen nicht aufzuzwingen, dann entscheiden sie sich evtl sogar bewusst dafür, anstatt von ihrer mutter von klein auf geframed worden zu sein
Befasse dich lieber damit, was Erziehung generell mit Kindern macht, statt irgendwelche Ideen zu haben, die mit Kindern ganz anders aussehen können, als du dir jetzt ausmalst.
https://elternmorphose.de/das-trauma-der-erziehung-ein-offener-brief/