Anglizismus?

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Die verschiedenen Arten von Anglizismen im Deutschen werden bei Wortwuchs und Studyflix gut erklärt:

  • Wortentlehnung: Übernahme eines Wortes aus dem Englischen und Anpassung an die deutsche Grammatik (mit Kasus, Numerus, Genus), z. B.: Baby, Job, online, Selfie, Cocktail, Software, Influencer, Action.
  • Lehnübersetzung: Eins-zu-eins-Übersetzung eines englischen Wortes ins Deutsche, z. B.: Gehirnwäsche (von brainwashing), Lautsprecher (von loudspeaker), Außenseiter (von outsider), Geisterstadt (von ghost town).
  • Lehnübertragung: freiere, nicht exakte Übertragung eines englischen Wortes in Deutsche, z. B.: Wolkenkratzer (zu skyscraper, eigentlich Himmelskratzer).
  • Lehnbedeutung: ein bereits vorhandenes deutsches Wortes erhält zusätzlich die englische Wortbedeutung, z. B.: realisieren (eigentlich „bemerken“, von Englisch auch: „verwirklichen“), Held (eigentlich „Person, die Hervorragendes leistet“, von Englisch: „literarische Hauptfigur“), schneiden (mit der Bedeutung „jemanden absichtlich übersehen“, zu: „to cut a person“).
  • Scheinanglizismus: deutsches Wort, das wie ein englisches Wort aussieht oder klingt, aber im Englischen nicht existiert oder in dieser Bedeutung nicht bekannt ist, z. B.: Handy (eigentlich „praktisch, handlich, bequem“), Beamer, Oldtimer (eigentlich „älterer Mensch“), Mobbing, Public Viewing.

Die Wörter fair, Toaster, Swimmingpool, joggen, Kids, Highlight, Store, Sale, Workshop und Deadline würde ich nach meinem Verständnis alle als Wortentlehnungen bezeichnen, da sie direkt aus dem Englischen übernommen wurden – alles andere trifft nicht zu.

Also wenn sich das von der Begrifflichkeit nicht völlig verändert hätte, seit meiner Schulzeit, sind das fast alles Anglizismen und keine Lehnwörter.

Workshop wäre uU ein Fremdwort.

Allenfalls Toaster ein Lehnwort.

Lehnwort ist etwa Fenster aus Fenistra oder so.

Was "Kids" oder "Sale" betrifft, ist das von meinem Sprachgefühl her nicht Deutsch, sondern Denglisches Gestammel, so häufig / geläufig es auch ist.

Halte für möglich, dass Dein Lehrer das ganz anders sieht als ich und Dir alles durchstreicht. Für viele Lehrer ist nur "richtig", was sie hören wollen.


UserKarina 
Beitragsersteller
 07.05.2024, 19:38

Ne, also es gibt ja verschiedene Arten von Anglizismen und ich wollte wissen, ob ich diese richtig zugeordnet habe. Aber danke!

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Mauritan  07.05.2024, 19:52
@UserKarina

Dann sorry, da bin ich zu wenig am Zahn der Zeit, was gerade wie bewertet wird.

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fair(n.)

"Ein festgelegter Markt in einer Stadt; ein regelmäßiges Treffen zum Kaufen, Verkaufen oder Tauschen," aus dem frühen 14. Jahrhundert, von Anglo-Französisch feyre (spätes 13. Jahrhundert), aus Altfranzösisch feire, faire 'Messe, Markt; Festtag,' von vulgärlateinischem *feria 'Feiertag, Marktmesse,' von Latein feriae 'religiöse Feste, Feiertage,' im Zusammenhang mit festus 'feierlich, festlich, fröhlich

toast

(v.1)

"mit Hitze bräunen", spät 14. Jh., aus dem Altfranzösischen toster "rösten, grillen, braten, brennen" (12. Jh.), aus dem Vulgärlatein *tostare (Quelle des Italienischen tostare, Spanischen tostar), frequentativ von Latein torrere (Partizip Perfekt tostus) "dörren", von PIE-Wurzel *ters- "trocknen". Verwandte: Toasted; toasting.

pool

(n.1)

"Kleiner Körper stehenden Wassers", Altenglisch pol "kleiner Wasserkörper; tiefe, ruhige Stelle in einem Fluss", von Proto-Westgermanisch *pōl- (auch Quelle von Alt-Friesisch und Mittelniederdeutsch pol , Niederländisch poel , Alt-Hochdeutsch pfuol , Deutsch Pfuhl "Pool, Pfütze"), dessen Herkunft ungewiss ist, möglicherweise ein Substratum-Wort [Boutkan]. Als Kurzform von swimming pool ist es seit 1901 belegt. Pool party "Party am Schwimmbecken" entstand 1965.

kid

(n.)

Um das Jahr 1200 herum, "das Junge eines Ziegenbocks", aus einer skandinavischen Quelle wie dem Altnordischen kið "junges Zicklein", aus dem Protogermanischen *kidjom (Quelle auch für das Alt-Hochdeutsche kizzi , Deutsch kitze , Dänisch und Schwedisch kid )

store

(v.)

Um 13. Jahrhundert: "versorgen oder bevorraten", aus dem Altfranzösisch " estorer " errichten, konstruieren, bauen; erneuern, reparieren; ausstatten, ausrüsten, bereitstellen", vom Lateinischen " instaurare " errichten, gründen; erneuern, restaurieren", im Mittellateinischen auch "bereitstellen, aufbewahren", von " in- " in" (aus dem PIE-Stamm " *en " in) + " -staurare ", von PIE " *stau-ro- ", suffigiert erweiterter Form des Stammes " *sta- " stehen, machen oder fest sein" (vergleiche " restore "). Die Bedeutung "für zukünftigen Gebrauch aufbewahren" (1550er Jahre) stammt wahrscheinlich von einer Rückbildung von " store " (n.). Verwandt: " Stored "; " storing ".

sale

(n.)

Mittelenglisch sale , von spätaltenglisch sala "ein Verkauf, Akt des Verkaufens", der laut OED wahrscheinlich aus skandinavischen Quellen wie dem Alt-Nordisch sala "Verkauf" stammt, aber in jedem Fall aus dem urgermanischen *salo (auch Quelle von Alt-Hochdeutsch sala , Schwedisch salu , Dänisch salg ), dem PIE-Wurzel *sal- (3) "ergreifen, nehmen".

Workshop = Werkstatt

Deadline = Frist, Abgabetermin