Andere Meinung als Mainstream = rechtsradikal?
Im RL merke ich davon nichts. Aber im Internet - so habe ich die Erfahrung zumindest gemacht, wird man, wenn man nicht mit der "Mainstreammeinung" zu XY d'accord ist, gleich als rechtsradikal eingestuft.
Hattet ihr ähnliche Erfahrungen?
Ich finde das irgendwie eine gefährliche Bewegung.
Man kann damit ja sämtliche "andersdenkende" Menschen diskriminieren.
9 Antworten
Hi Inkognito,
ersteinmal gibt es einen großen Unterschied zwischen anders denken und Rechtsradikalismus. Ein rechtsradikaler ist ein andersdenkender aber ein "Andersdenkender" muss nicht gleich rechtsradikal sein.
Der Begriff Mainstream ist leider kein guter Ausdruck, da man sich damit klar und deutlich von allem distanziert wo man nicht genau die gleiche Meinung hat und wirkt auch abwertend.
Du willst also damit sagen, dass die Wortwahl einen selbst zum Außenseiter macht? Interpretiere ich das richtig?
Die Fähigkeit verschiedene Weltbilder zu sehen ist leider sehr schlecht ausgebildet. Die meisten interpretieren die Dinge so wie sie sie zum ersten mal gelernt haben ohne sich weitere Interpretationsvarianten anzueignen. Und meistens ist das der Mainstream.
Ein Wechsel des Weltbildes findet erst statt, wenn man die Fehler nicht mehr verdrängen kann, das kann teilweise traumatisch sein. Blöderweise wird aber das neue Weltbild mitsamt seinen Fehlern übernommen, und das Alte komplett fallen gelassen, anstatt sich vom Lagerdenken zu distanzieren.
Ein unabhängiges Denken, wo man von allen Weltbildern die sinnvolle Synthese sucht, entsteht oft erst wenn man mehrere Wechsel hinter sich hat. Wichtig dabei ist, dass man seine Identität nicht mehr für irgendeine Seite festmacht.
Exakt das meine ich, danke :)
Nö, ich werde sogar ziemlich schnell als Woke-Ideologist beschimpft. Das ich rechtsradikal genannt werde, kam noch nicht vor, egal wie kontrovers meine Meinung war.
Gruß
Eragon
Ist mir noch nicht passiert.
Nein, die Erfahrung teile ich nicht.