An Männer/Jungs: habt ihr schon mal Plätzchen gebacken - und bringt euch das Spaß/Freude?
Frauen und Mädels - bitte haltet euch zurück - für euch gibt es die gleiche Frage in ein paar Minuten ;-).
16 Stimmen
8 Antworten
Guten Abend, guitschee!
Frage nicht^^ ;-)
Vor x Jahren habe ich das einmal angefangen und Versuche unternommen. Nicht für mich, sondern für Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen usw. Eben genau vor Weihnachten bzw. während dieser Zeit. Kaufen kann ja jeder. Ich habe mir "gedacht", dass ich einmal schnell nebenbei mit Liebe Backen sollte, damit jede Person ein persönliches handgemachtes Geschenk von mir bekommt. Ich habe zum Glück schon Wochen vorher angefangen, da ich beim ersten Start noch einmal alles neu kaufen und mich dann verbessern musste. Hinsichtlich der Erfahrungen und der Sauerei habe ich mich dann dazu entschlossen, dies nur 1x im Jahr zu tun und auch nur für andere Menschen. Also zwecks Aufwand, Kosten, Theater usw.
Dieses Jahr gibt es nichts, da meine Küche und ich auf Kriegsfuß stehen ;-)
Bitte nicht lachen, aber ich bin das Ganze logisch angegangen. Zuerst habe ich mich einmal als Single informiert, was es denn so alles für Kuchen, PLätzchen usw. gibt und was man für Geräte, Maschinen, Tools etc. braucht, um auch als Mann gut ausgestattet zu sein. Auch wenn ich Dinge nur einmalig umsetze, scheue ich keine Kosten und Mühen. Gutes Arbeitsgerät muss einfach sein. Insofern bin ich nun komplett ausgestattet^^
Sagen wir es einmal so. Ich gehe alles mit Spaß, Neugier, Freude und Engagement/Elan an. Als ich dann aber den Aufwand, die Sauerei, die Kosten und Komplikationen am eigenen Leibe erfahren musste, ist die Stimmung gesunken. So toll und einfach wie das oft in YouTube Videos durch Profis geschönt dargestellt wird, ist es nicht. Das wusste ich schon, aber man war eben motiviert^^
Aber, sagen wir es einmal so: Für Dritte ist mir kein Aufwand zu groß. Solange es den Beschenkten geschmeckt und dies alles auch noch gut ausgeschaut hat, bin ich sehr zufrieden und habe an der Freude anderer Menschen Spaß.
Und, hätte ich Kinder, dann würde man wohl keinen Unterschied in der Küche erkennen, ob da ein Kind Zugange war oder ich ;-)
Jedes Jahr hatte ich mich verbessert und Rezepte verfeinert.
Irgenwann kamen dann auch die Veganer auf mich zu und hatten EXTRAWÜNSCHE. Also hatte ich für die veganen Mädels separat gezaubert. Das ist teuer, kann ich Dir sagen. Eiersatz, Ersatz hier, Ersatz dort, Biovegan, dies und jenes. Auch auf die INhaltsstoffe achten usw.
Ich hatte also Vanillekipferl, Nussmakronen, Kokosmakronen, Zimtsterne und Lebkuchen ohne Mehl gemacht. Lebkuchen ohne und mit unterschiedlichen Glasuren.
Wenn ich mir so die Sauerei, die Kosten und den Aufwand zu Augen führe, dann ist mir das alles für "mich" viel zu viel. 1x im Jahr ginge das und auch nur für Dritte.
Ich würde aber lügen, wenn ich sage, dass ich nicht voller Lust und Spielfreude im Teig herummatsche und diesen kräftig knete. Auch beim Rührgerät und der Maschine mache ich "Brummgeräusche". Einfach Spaß haben. Eier jonglieren usw. Mit Präzision dann die Lebkuchen (Spezialpinsel) glasieren bzw. nach dem "TUNKEN" korrigieren. Zimtsterne auch passend korrigieren, damit alle identisch und verschenkbar ausschauen. Ich kenne nun Geräte und Hilfsmittel, von deren Existenz ich nicht einmal wusste.
Für dieses Jahr wollte ich noch eine Stufe weiter gehen, da ich das Konzept jedes Jahr verbessere und mit der Zeit die eine oder andere Tücke vom Vorjahr ausmerze.
Aber, das war alles auch so teuer gewesen, dass ich dieses Jahr "NEIN" gesagt habe.
Aufkleber hatte ich noch gekauft, Sisalbändchen, Schleifen, Plätzchenbeutel, Schildchen usw. Pergamentpapier, Weihnachtsdosen usw. Muss schon alles passen.
Für die Backzutaten habe ich ca. 280 € ausgegeben. Beim ersten Mal habe ich richtig verkackt, da die Kokosmakronen trotz Anleitung zerfallen sind. Lag wohl an den Eiern oder den Kokosflocken. Beim zweiten Versuch haben die gehalten.
Und, als Mann war es schwer, schöne Häufchen zu formen. Anfangs zu klein/wenig, dann zu viel. Schaut doof aus. Alles muss passen.
Dann hat die Temperatur nicht gepasst, den einen Teig muss man "gehen" lassen und dann irgendwie kühlen, dann schnell verarbeiten. Allmächd!
Und die ganze Sauerei dann aufräumen.
Ich backe jedes Jahr Christstollen (dieses Jahr war es ein großer und sechs Ministollen), Vanillegipfeln, Zimsterne, Kokosmakronen, Mürbteigkekse und Spitzbuben, meine Frau steuert ihre Weihnachtssüßigkeiten (z. B. Brixner Nüsse) bei, so dass wir selbst genug zum Knabbern haben und auch Nachbarn und Freunde beglücken können. Das macht uns große Freude.
Das habe ich gerade während meinen letzten freien Tagen gemacht: 8 Sorten und da ich etwas „Grössenwahn“ hatte, erfreuen sich jetzt nicht nur wir 2, die Familie meiner Partnerin & unsere umliegenden Nachbarn daran, sondern auch die „Jungs & Mädels“ von meinem (Arbeits)Team - letztere futtern eh wie Heuschrecken:))
Das habe ich das letzte mal als Kind gemacht. Ich bin aktuell eher ein parasitärer Plätzchendieb.
Sehen wir es mal faktisch. Die Plätzchenbäcker kaufen Rohstoffe und produzieren daraus eine begrenze Menge an Gütern. Durch die künstliche Verringerung an Plätzchen ohne monetäre Gegenleistung sind die Produzenten gezwungen, die vernichtete Menge zu reproduzieren, wodurch fortlaufend Geld an den Einzelhandel und die Kornmühlen fließt, bis die Produzenten ihr Kapital verbraucht haben. Dies führt zu einem künstlichen Mangel an Geld, der den Arbeitnehmer dazu zwingt, Gehaltsforderungen an den Arbeitgeber zu stellen. Die Streiks und die Gehaltserhöhungen führen zu einer Lohn-Preis-Spirale, da die Aktionäre sich an die Mehreinnahmen gewöhnt haben, und dies führt wiederum zu einer steigenden Unzufriedenheit der Kunden, die sich fälschlicherweise dem Mittelstand zurechnen. Durch den Unmut erstarken rechte Parteien.
Wenn ich also weiterhin Plätzchen klaue, fresse ich die AfD auf 51 Prozent hoch. Dies führt zu einer Verringerung der Einwanderung und zur Verschlimmerung des Fachkräftemangels. Die Kornmühlenräder bleiben stehen und die Preise steigen noch mehr, da Mehl zu einem Luxusgut wird. Irgendwann sind Plätzchen unerschwinglich, sodass kein Mehl und keine Eier mehr verkauft werden. Die Bevölkerung beginnt unter einer neuen kommunistischen Führung zu revoltieren und zu plündern. Die Plätzchenproduktion steigt kurzzeitig, bis die Vorratskammern der Millionäre völlig ausgeraubt sind. Dann besinnt sich die kommunistische Parteispitze und ordnet die Zwangskollektivierung der Felder an. Die Produktion läuft wieder zu normalen Preisen, allerdings auf niedrigem Niveau. Nach dem die Wirtschaft jahrzehntelang auf Sparflamme produziert hat, sehnt sich die Bevölkerung wieder nach dem freien Markt und stürzt die kommunistische Führung. Die Produktion steigt auf das Ursprungsniveau und der Kreislauf beginnt von neuem.
Plätzchen gehen noch.
Selbstgebackene "Kuchen" von mir sehen eher aus, als ob sie einen Verkehrsunfall hinter sich hätten. 😅
Guten Appetit!
Und: du musst es anders sehen, du hilfst anderen dabei ihr Hobby backen durchzuführen, in dem du ein williges Opfer davon darstellst ;-).