An alle Atheisten: Warum seid ihr eigentlich Atheisten?

7 Antworten

Weil ich als Atheist, d.h. frei vom "Glauben" an erfundene Fantasiefreunde im "Himmel", geboren wurde. Genau so, wie alle anderen Menschen vor oder nach mir.

Und da es keiner der diversen "Religionen" gelungen ist, mich von der Existenz der von ihr postulierten Figuren zu überzeugen, bleibe ich auch weiterhin Atheist.

Ich habe von klein auf nie einen Grund gesehen, an Gott zu glauben. Den Samichlaus sah ich zumindest einmal pro Jahr. Der Osterhase brachte einmal pro Jahr Eier. Aber was machte Gott? - Dass Gott die Welt geschaffen haben soll, schien mir immer unrealistisch. Wie sollte er das gemacht haben? Er müsste ja sehr gross sein, um sowas zu schaffen. Weshalb sah man ihn dann nicht, wenn er doch so gross war? Ich fand das nie eine gute Idee.

Die Vorstellung, er würde nach unserem Tod über uns richten, fand ich ebenso absurd. Es war doch klar, dass ich nach dem Tod tot sein würde. Was sollte da noch kommen? Ich dachte, Erwachsene erzählen den Kindern diese Geschichten, weil sie denken, die Kinder erschrecken, wenn man ihnen sagen würde, sie seien nach dem Tod tot.

Ab etwa 7 Jahren machte ich mir Gedanken darüber, wie denn eine Erklärung für das Universum aussehen müsste, um befriedigend zu sein. Es wurde rasch immer klarer, dass die Frage nach dem Ursprung des Universum nicht beantwortet wird, indem man etwas erfindet, das die Ursache oder der Urheber des Universums ist. Denn damit verschiebt man ja nur die Frage auf diese Ursache oder diesen Urheber.

Mein Vater erklärte: Dies sei eben Gott, die erste Ursache, die nicht weiter erklärt werden könne. Aber erstens bezweifelte ich, dass diese erste Ursache wirklich nicht erklärt werden könne. Und zweitens hatte diese erste Ursache des Universums doch ziemlich offensichtlich nichts mit dem Gott aus der Bibel zu tun, der mit Menschen sprach und Gebote aufstellte.

Als ich neun war, erzählte mein Vater mir vom Doppelspaltexperiment. Er sagte: "Wenn wir das verstehen, wissen wir, was Raum und Zeit sind." - Da setzte ich mir zum Ziel, zu verstehen, was Raum und Zeit sind und weshalb es ein Universum gibt.

Im Gymnasium kam ich zum Schluss, dass eine befriedigende Erklärung für das Universum irgendwie erklären musste, wie aus Nichts etwas wird. Nebenbei las ich in dieser Zeit auch die Bibel und befasste mich mit anderen Religionen. Aber ich hatte nie den Eindruck, da eine Erklärung für das Universum zu finden. Das waren vollkommen andere Ebenen. An den Religionen sieht man, wie Menschen ticken. Aber die Naturgesetze waren eben vollkommen anders als die Menschen sie sich vorstellten.

Ich las von Darwins Evolutionstheorie und von der Abiogenese und es schien mir plausibel, dass das Leben auf der Urerde von selbst entstanden war und dass sich komplexe Lebewesen aus einfachen entwickelt hatten.

Zwischen 18 und 20 lernte ich die klassische Physik und die spezielle Relativitätstheorie und ich sammelte Experimente zur Quantentheorie. Das war ein Lichtblick. Denn die Relativitätstheorie zeigte, dass unsere Vorstellung von Raum und Zeit völlig falsch war. Und die Quantentheorie zeigte, dass unsere Vorstellung von der Materie ebenso falsch war. Es schien tatsächlich möglich, dass die Zeit Anfangs überhaupt nicht lief, dass der Raum nicht existierte und dass Materie, Raum und Zeit aus diesem Nichts entstanden.

Alles, was alte Philosophen und selbst die klügsten Köpfe davor über Raum und Zeit gesagt hatten, war falsch. Die menschliche Logik und der gesunde Menschenverstand versagten, wenn wir über diese Dinge philosophierten, solange wir nichts von der Relativitätstheorie und der Quantentheorie gehört hatten.

Inspiriert von diesem Erlebnis begann ich mich mit Sinnestäuschungen zu befassen. Ich las über die Zaubertricks grosser Magier und darüber, wie Scharlatane und Okkultisten mit Täuschungen Menschen betrügen. Ich lernte viel über das Gehirn und die Wahrnehmung. Ich hatte das Spektrum der Wissenschaft und später auch das Gehirn & Geist abonniert und legte eine umfassende Kartei an, wo ich welche Dinge wieder finden konnte.

Ein wichtiges Buch war von Hoimar von Dithfurth, 'Der Geist fiel nicht vom Himmel'. Dithfurth erklärt da Schritt für Schritt, wie sich der menschliche Sehsinn entwickelt hatte. Daneben aber las ich Dutzende anderer populärwissenschaftlicher Bücher über Physik und über das bewusste und unbewusste Denken. Ich wollte einen guten Überblick haben, worüber die führenden Naturwissenschaftler nachdenken.

Nach der Matura begann ich, Physik, Mathematik und Astronomie zu studieren. Ich las weiter viele populärwissenschaftliche Bücher und versuchte, nach und nach mir ein Gesamtbild der Welt zu machen. Insbesondere ging es mir immer um die Frage: "Wie kann etwas aus nichts entstehen?"

Bis heute geht es mir um diese Frage. Ich bin heute ziemlich sicher, dass wir dies schon bald verstehen werden. Wir werden die Naturgesetze in engem Rahmen a priori herleiten können, also aus der Mathematik. Ein recht überzeugender Ansatz ist meiner Ansicht nach 'Das Universum, das Ich und der liebe Gott' von Philipp Wehrli.

Von Experte Indecisive bestätigt

Alle Menschen werden als Atheisten geboren. In der Regel erben sie als Kinder die Religion ihrer Eltern. So erging es auch mir. Ich bin mit einer sehr christlichen Mutter und einem Opa aufgewachsen, den man heute einen religiösen Fanatiker nennen würde. Mein Vater war ein unbelehrbarer Nazi, aber das ist eine andere Geschichte. Meine Mutter hat mich als Kind in die Christenlehre gezwungen. Dort wurden uns Geschichten aus der Bibel erzählt, die wir unwidersprochen glauben sollten. Für mich war das nicht nur stinklangweilig, weil ich diese Geschichten alle schon kannte. Mein Opa las jeden Abend aus der Bibel vor. Diese Geschichten waren auch schon beim ersten Mal vollkommen unglaubwürdig für mich. Nur war ich damals noch zu klein und konnte meine Zweifel nicht wirklich gut zum Ausdruck bringen. Aber in der Christenlehre ist es eines Tages aus mir heraus geplatzt. Ich habe dem Typen gesagt, dass ich seinen Blödsinn nicht glaube. Darauf musste ich die beiden restlichen Stunden mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke stehen. Ich sollte über meinen Frevel nachdenken und genau das habe ich auch gemacht. In diesen 2 Stunden bin ich darauf gekommen, dass Religion nichts für mich ist, dass sie erstunken und erlogen ist und so wurde ich mit 9 Jahren nicht nur zu einem Atheisten, sondern auch zu einem Gegner der Religion. Ich bin nie wieder zur Christenlehre gegangen und habe mich fortan dagegen gewehrt, wenn jemand mir seine Ideologie überstülpen wollte. Das erstreckte sich also nicht nur auf die christliche Religion, sondern auch auf die Ideologie meines Vaters und die Ideologie des Sozialismus, die in der Schule der DDR gelehrt wurde. Nach dem ich erst einmal begriffen hatte, wie viele Gemeinsamkeiten alle Ideologien haben und wie sie funktionieren um Menschen abhängig zu machen und sie in geistigen Fesseln zu halten, war ich immun gegen dieses Gedankengut.

Hmm- Das ist nicht sehr Kompliziert. Weil ich nicht an Gott glaube o-o Ich habe wegen meinem gläubigem Umfeld (Familie /Freunde) auch aktiv versucht gläubig zu werden aber das ging nicht.


Steven192  31.01.2024, 04:08

Darf ich 2 Fragen stellen?

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Itachi7613  14.01.2022, 19:37

Ich hab nie an gott geglaubt . Ich denke er ist nur eine antwort für dinge die wir uns menschen nicht erklären können.

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Weil ich nicht an irgendwelche Gottheiten glaube, kann meine Probleme ohne Märchenbücher und erfundene Figuren lösen.