Amerikanisches Englisch als Realschullehrer "erlaubt"?
Ich studiere aktuell Englisch Lehramt für die Realschule.
Mir stellt sich eine Frage; ich spreche selber amerikanisches Englisch (auf Britisch umzusteigen wäre inzwischen für mich als müsste ich, wenn ich eigentlich Hochdeutsch spreche, jetzt immer darauf achten Bayrisch zu sprechen, wäre also etwas umständlich). Auf meiner Reslschule damals haben aber alle Lehrer Britisch gesprochen und eine Lehrerin meinte auch mal: "Wir beschäftigen uns auch mit AE, aber wir unterrichten an der Schule das britische Englisch."
Ich würde allerdings gerne meinen Unterricht in amerikanischem Englisch abhalten, weil das eben mein "natürliches" Englisch ist.
Ist das im Unterricht bei einer Realschule denn "erlaubt"? Erlaubt ist vielleicht das falsche Wort. Mit anderen Worten also: Ist das eher unerwünscht und soll man das nicht? Weiß da jemand genaues?
7 Antworten
Meine damaligen Lehrer haben uns nur amerikanisches Englisch beigebracht, sowohl in der RS, als auch später am Gymnasium. Also sollte das durchaus möglich sein.
In Deutschland wird in der Regel Oxfordenglish unterrichtet. Was eigentlich Blödsinn ist da International English eher mit American English vergleichbar ist und in der Berufswelt braucht man eher International English.
Nichts desto trotz werden die Lehrbücher und Unterichtsmatateialien an deiner künftigen Schule höchst wahrscheinlich Oxfordenglisch vermitteln. Und du als Lehrer musst dich an den vom Kultusministerium vorgegeben Lehrplan halten. Da wird warscheinlich auch irgendwo definiert, welches Englisch zu unterrichten ist.
Außerdem wäre es unfair den Schülern gegenüber wenn du als einziger Lehrer weit und breit AE machst, während alle anderen Lehrer Oxfordenglish unterrichten. Wenn ein Schüler die Klasse wechselt oder eine Klasse eine anderen Lehrer bekommt, wäre von heute auf morgen aufeinmal manches falsch was du vorher als richtig unterrichtet hast.
dann pupe ich mal weiter. in meiner Schule wurde definitiv das der Begriff "oxford english" benutzt und das "oxford dictionary" benutzt.
Eines weiss ich aber ganz sicher, bevor man hier sich weiter an wortklauberein aufgeilst.
american english (ae) wird ganz sicher NICHT gelehrt.
Jo, dann pupe mal ruhig weiter.
American English wird z. B. in Niedersachsen durchaus im Rahmen landeskundlicher Themen vermittelt.
Aus der Tatsache, dass z. B. das Oxford Advanced Learner's Dictionary das Wort "Oxford" im Titel trägt, - weil es in Oxford erschienen ist - einen Alleinvertretungsanspruch für das sogenannte "Oxford English" abzuleiten, ist mehr als abenteuerlich.
Ist dir vielleicht aufgefallen, dass das OALD in den jeweiligen Einträgen auch American English auflistest, und zwar als "gleichberechtigt"?
zwischen "Auch vermitteln" und ausschliesslich lehren ist ja wohl noch ein unterschied. Damit ist das Thema für mich jetzt auch erledigt. Der FS wird schon wissen was er tut, und das er nur weil er aus den USA kommt hier nicht gleich Lehrer wird. Ich werde ja aucht Deutschlehrer in den USA wenn ich Badischen Schwarzwalddialekt spreche.
Euch alles Gute,
der Halbammi
Laut Lehrplan ist primär das Oxford-English zu lehren.
Jemand der Englisch beherrscht, sollte das aber hinbekommen.
PS: Die meisten Menschen, die ich kenne, sind "zweisprachig" mit Dialekt und Hochdeutsch.
Hast du dafür einen Beleg?
Die Bezeichnung "Oxford English" ist in GB nicht üblich. Dort spricht man von "British Standard English", "BBC English" oder "Queen's English".
Eine Lehrerin von mir hat Englisch immer mit einem starken hamburgischen Akzent gesprochen. Meistens ist es halt deutsches Englisch. Da ist nicht klar, ob es nun eigentlich britisches oder amerikanisches Englisch darstellen soll.
Bei der Schreibung ist es aber britisch vorgesehen, also neighbour und nicht neighbor, judgement und nicht judgment... Ob du nun cookie can oder biscuit tin sagst, ist nicht so wichtig, denke ich.
Wenn eine echte Britin in der deutschen Schule auftauchen würde, dann würde sie auch nicht unbedingt verstanden... So divven’t fret, mate.
Ich weiß nicht, ob irgendein Kultusministerium ein "AE-Verbot" oder ein "BE-Gebot"ausgesprochen hat (ich bitte die Leser um Belege, falls doch); du wirst aber nicht bei allen zukünftigen Kollegen auf Gegenliebe stoßen...
Alles Gute!
Gruß, earnest
Ich ziehe es vor, dass meine Kinder in der Schule Britisches Englisch lernen.
Und ich verstehe solche Dinge auch durchzusetzen.
Wenn es seitens des Kultusministeriums eindeutige Vorgaben gibt, - was hier leider immer noch nicht geklärt ist - dann gibt es da nichts durchzusetzen.
Warum genau ziehst du das vor? Welches Problem hast du mit amerikanischem Englisch?
AE ist nicht mehr oder weniger richtig oder falsch als BE.
Die Aussprache ist furchtbar. Ich habe Ohren.
Außerdem haben wie viele Freunde in England und sind sehr oft dort. Da macht es deutlich mehr Sinn, wenn sie eine ordentliche Aussprache lernen.
Ich habe auch Ohren - und finde die Aussprache des Standard American English keineswegs furchtbar.
Und was heißt "ordentlich"? Hast du mal einen Cockney oder einen Geordie-Accent gehört?
Hä? Nur weil ihr jetzt Freunde in England habt, soll also deswegen gleich die ganze Klasse Britisch lernen? Aus Rücksicht auf euch?
Wir sind hier in Europa. Was sollen wir mit amerikanischem Englisch?
Das kannst du aber dann auch auf jede "nicht-europäische" Sprache anwenden.
Ich sag mal so: Amerikanisches Englisch ist international relevanter...
Dass es für dich persönlich "Kauderwelsch" ist, ist leider kein Argument, dass dem Fakt, dass es international relevanter ist, widerspricht.
Die USA verlieren täglich an Bedeutung. Dein Argument damit auch.
Nein, denn es geht dabei nicht nur um die USA. Auch andere Länder kommunizieren miteinander in amerikanischem Englisch.
Und nochmal meine Frage von vorher: Du erwartest also, dass eine ganze Klasse, den Dialekt unterrichtet bekommt, den DU möchtest, und sie damit Rücksicht auf EINE Person nehmen sollen bei der "Dialektwahl"? Verstehe ich das richtig?^^
Du hast ja nicht einmal ein Argument gebracht - nur dumpfe Vorurteile verbreitet.
Britisches Englisch als Dialekt zu bezeichnen ist schon .... gewagt.
Überhaupt entbehrt es nicht einer gewissen Komik, wenn Nicht-Muttersprachler ihre eigene Aussprache einem solchen in einer Fremdsprache zuordnen wollen.
Ich sag dir mal was, was dir nicht gefallen wird: Das amerikanische Englisch ist dem "ursprünglichen Englisch" (also dem dem Englisch, was vor der Kolonisierung gesprochen wurde) tatsächlich näher als das heutige Britische Englisch. Oh mein Gott!
Der Begriff "Oxford English" ist in GB nicht üblich - siehe meinen Kommentar an anderer Stelle.