Als Christin zum Judentum wechseln?
Hallo,
ich bin katholisch und würde gerne jüdisch werden.
Schon seitdem ich in einer Synagoge war und dort etwas über die Religion erfahren, stieg mein Interesse. Sei es die Tora-Rolle oder die Regeln beim Essen, eben die gesamte Religion die dazu gehört.
Ich weiß das der Beitritt nicht leicht ist und auch oft abgelehnt wird. An wen müsste ich mich diesbezüglich wenden? Und kann ich mir bereits auch so Wissen erlangen z.B über Bücher?
Ps: ich bin gepierct und tättowiert und im Halacha, was ja verboten ist. Ist das schlimm?
7 Antworten
Was ist denn das Motiv hinter Deinem Wunsch? Interesse für das Judentum, Respekt, Wissen und Dankbarkeit für das, was wir den Juden verdanken – das gehört zum Christein sowieso dazu. Darauf baut das ganze Neue Testament.
Paulus geht so weit, die Christen sinnbildlich als eingepfropfte Zweige am Ölbaum des Judentums zu bezeichnen. Siehe Römerbrief Kapitel 11. Wer nun bereits Teil dieses Baumes ist, der braucht nichts weiter als immer fester anzuwachsen.
Wem das trotz seines Christseins bisher verborgen blieb, dem rate ich: Forsche nach, wieweit Du auf der Grundlage eines offenen oder subtilen Antijudaismus in der Glaubenslehre lückenhaft und sinnwidrig unterwiesen worden bist und vielleicht deshalb empfindest, daß Dir etwas fehlt. Das ist leider keine Ausnahme, sondern war vielmehr fast durch die gesamte Kirchengeschichte seit dem Römischen Reich weithin die Regel.
Anzeichen für die antijudaistische Gehirnwäsche der Christenheit sind zahlreich. Eines davon ist, dass über Juden immer wieder wie selbstverständlich in der Vergangenheitsform gesprochen wird: "die Juden glaubten", "die Juden feierten", usw. – als seien sie, wie Sumerer, Hethiter und Phönizier, eine untergegangene Kultur.
Deutlich genug ist Konstantins Begründung für die Verschiebung des Osterfestes weg vom jüdischen Fest der ungesäuerten Brote: "Nichts soll uns also gemein sein mit dem verhaßten Volke der Juden!"
Daß der Sabbat just zu der Zeit durch den Sonntag ersetzt wurde, als Hadrian die Juden verfolgte und die Ausübung des jüdischen Glaubens zur Straftat wurde, bleibt unter einem Flickenteppich frommer Legenden versteckt.
Wer unter Christen solche Themen anspricht, der darf immer darauf gefaßt sein, heftige Abwehrreaktionen auszulösen. Meine Konsequenz daraus ist nicht, meinen christlichen Glauben abzulegen, sondern ganz im Gegenteil seine Kontamination mit antijüdischem Ideengut aufzudecken, mich der Verwurzelung im Judentum zu erinnern, und die Unwissenheit hierüber zu bekämpfen.
"Was ist denn das Motiv hinter Deinem Wunsch?"
Der Fragesteller hat seine geliebte Großmutter verloren und stellt nun elementare Fragen an das Leben. Ich wünsche ihm elementare und lebendige Antworten.
An den zuständigen Rabbiner deiner lokalen orthodoxen jüdischen Gemeinde.
Beachte aber vorab paar Voraussetzungen wie beispielsweise, dass die Synagoge in unmittelbarem Laufweg liegen muss, denn ansonsten ist eine Konversion vollkommen ausgeschlossen. Aber auch, dass du 3x abgewiesen werden wirst.
Das mit dem 3x abgewiesen werden, war noch nie bei uns Juden Usus. Keine Ahnung, warum sich das Gerücht noch immer hält.
Du kannst ja mal zur Synagoge nach Köln fahren und mit dem Rabbiner sprechen, doch dieser wird dir vermutlich mitteilen, dass die Konversion so nicht stattfinden kann. Du müsstest nach Köln ziehen.
Bist du eine Frau?
Wenn du eine Frau bist, könnte es vielleicht schon klappen.
Als Mann wäre es nun mal wichtig, aber als Frau ist man nicht zum Gebet in der Synagoge verpflichtet. Rein theoretisch wäre die Entfernung zur Synagoge glaube ich dann nicht mehr so wichtig. Müsstest nur schauen, wie und wo du die Vorlesungen haben wirst. Heutzutage geht sowas ja aber auch online.
Noch was:
Könnte es als Frau klappen? Nein, kann für alle Geschlechter klappen. Da wird zwischen männlich und weiblich kein Unterschied gemacht.
Online wird hier nie gelehrt. Vielleicht in den USA, aber ganz sicher nicht in Deutschland.
Entfernung ist schon sehr wichtig, da man am Schabat und an Feiertagen nur zu Fuß gehen darf. Ist man zu weit entfernt, wird der Rabbiner die Giyur nicht genehmigen und erst Recht nicht das Beith Din.
Eine Jüdin ist nicht verpflichtet jeden Schabbat in die Synagoge zu gehen, das ist richtig. Aber es gibt Feiertage, da ist es für sie Pflicht.
Und während der Giyur ist es auch Pflicht in der Nähe zu wohnen und meist auch jeden Schabbat zu kommen.
Juden sind in der Regel per Geburt Juden. Nach dem jüdischen Glauben ist jemand Jude, wenn er eine Jüdische Mutter hat.
Es gibt Möglichkeiten zum Judentum zu konvertieren, aber das sind sehr aufwendige Verfahren, die ich auch nicht genau kenne.
Am besten fragst du da in der nächsten jüdischen Gemeinde nach.
Avraham war der erste Konvertit. König Davids Oma war eine von vielen Konvertiten und so auch Moses Ehefrau. Gibt viele Persönlichkeiten, die Konvertierten. Auch die Eltern von Rabbi Akiva konvertierten, sozusagen einer der Talmud-Gründer.
Abraham war weder ein Jude noch ein Christ, sondern ein Muslim
Sure 3 Ayah 67
Abraham war weder Jude noch Christ; vielmehr war er lauteren Glaubens, ein Muslim, und keiner von denen, die (Allah) Gefährten beigesellen.
Das Abraham ein Muslim ist kann ich dir mit dem alten Testament zeigen
Juden stammen ab vom ältesten Sohn von Jakob Friede sei mit ihm und sein Name war Yahudha (Judah), die die nach ihm kamen praktisch seine Nachkommen heißen Juden, das ist keine Religionsgemeinschaft sondern sie sind Nachfahren von Jakob Friede sei mit ihm
Wenn man im Neuen Testament über das Wort Jude liest, bezieht es sich in der Regel auf jemanden aus dem Haus, dem Stamm oder dem Königreich oder der Nation Juda
Auch im alten Testament
Ursprünglich bezog sich der Begriff auf Menschen aus dem Königreich Judäa oder dem Stamm Juda, einem der zwölf Stämme Israels. Andere Bezeichnungen für das jüdische Volk in der hebräischen Bibel sind Hebräer und die Kinder Israels oder Israeliten
Du kannst koscher essen, ohne gleich zum Judentum zu wechseln. Viele Christen essen vegetarisch, wodurch die "wichtigsten Hürden" der koscheren Küche (kein Schweinefleisch, nicht Milch und Fleisch zusammen) schon mal wegfallen.
Viel wichtiger ist, wie du Jesus siehst. Wenn du Ihn nicht als deinen Herrn und Heiland ansiehst, bist du im Grunde genommen kein Christ, und findest vielleicht eher im Judentum eine Beziehung zu Gott.
Juden essen nicht vegetarisch, außer vielleicht ein paar sehr wenige.
Pessach vegetarisch, keine Ahnung wie das funktionieren soll.
Ich esse sehr gerne Fleisch, aber in dem spunkt hab ich es auch viel leichter. Jeder normale Supermarkt bei mir in Haifa bietet ausschließlich koschere Waren an.
Als ich bis 2018 in Deutschland (Aachrn) lebte, mußte ich aus Kostengründen auf Fleisch meist verzichten. Bestenfalls einmal im Monat ein gegrilltes Hähnchen, weil ich nur einmal im Monat mit nach Antwerpen fahren konnte, koscher afkeisch einkaufen.
Aber koscher zu leben ist sehr wit umfangreicher als nur milchig von fleischig zu trennen.
Z.B. darf sich in Milchprodukten nicht einmal ein Minigramm irgendwas vom Tier befinden, inkl die Verpackung dessen. Oder umgekehrt, in Fleischhaltungen Produkten null Gramm irgendwas milchiges bzw allg Milchprodukten, nicht einmal Trockenmilch.
Auch sind weit mehr Tiere als nur Schwein verboten.
Will jemand konvertieren, dann sind alle christlichen Themen tabu.
Ansonsten meine Empfehlung, Buddhist werden.
Wie du sicher weißt, gibt es in Israel viele Vegetarier, als ich Israel bereist habe, habe ich mich wie im Vegetarierparadies gefühlt. Auch unter uns Adventisten gibt es viele Vegetarier, nicht nur aus Überzeugung, sondern sicher auch, weil es so viel leichter ist, sich als Vegetarier vorzustellen, statt bei einer Einladung erklären zu müssen, warum man als Christ kein Schweinefleisch isst.
"weil es so viel leichter ist, sich als Vegetarier vorzustellen, statt bei einer Einladung erklären zu müssen, warum man als Christ kein Schweinefleisch isst."
Und andere unreine Tiere eben auch nicht. Ich erinnere mich, wie ein Prediger einmal von dem Adventisten erzählter, der seinem Chef sagte, dass er kein Schweinefleisch isst - und als ihn der Chef einlud, hatte seine Gattin Kaninchen zubereitet. Der Prediger war wie die meisten Reformadventisten Veganer, und erzählte diese Geschichte auch, um für seine eigene Ernährungsform zu werben.
Wie du sicher weißt, gibt es in Israel viele Vegetarier,
Das ist zwar richtig, aber die meisten davon sind keine torahtreuen Juden.
Also ich ernähre mich seit gut 3 Monaten pescetarisch und fühle mich dadurch viel besser. Ich hatte zwar eine Kommunion und war öfter mal beim Gottesdienst mit meiner Oma aber ich habe da nie wirklich etwas gespürt. Ich bete sehr oft zum Gott da meine Oma verstorben ist und im Himmel ist. Das es ein Leben im Himmel gibt, daran glaube ich fest. Nur konnte ich mit dem christlichen nie etwas anfangen. Auch das bei mir in der Berufschule nur Muslimische und Christliche Themen vorkommen, stört mich sehr. Unser Schulpfarrer hat anscheinend kein interesse daran, auch andere Religionen oder Glaubensrichtungen zu thematisieren und das nervt.
Ich bin mir nicht sicher, ob es im Judentum üblich ist, an ein Weiterleben (direkt) nach dem Tode zu glauben, die Bibel - gerade die hebräische, das Alte Testament - sagt jedenfalls etwas anderes. Besuche doch jüdische Webseiten, und stelle dort Fragen.
https://moadim.com/Frag-den-Rabbi.html
https://de.chabad.org/asktherabbi/default_cdo/jewish/Frag-den-Rabbi.htm
Lt. TaNaCh haben Juden und Noachiden ewiges Leben, alle anderen bleiben tot.
Ich bin orthodoxer Jude.
Laut deiner Interpretation der Schrift gibt es also ganz klar zwei (geborene) Klassen von Menschen?
Wobei, von Noah stammen wir ja laut Ersten Buch Moses alle ab, andere gibt es seit der Sintflut nicht mehr.
Ich erinnere mich an dich, du durftest mal ein Special machen, wo du Fragen zum orthodoxen Judentum beantwortet hast. Ich habe bedauert, dass kein Rabbiner mit draufgeschaut hat.
Nicht meiner Interpretation, nur die des Tanachs Aussagen. Da gibts zum Thema nichts zu interpretieren.
Ich habe bedauert, dass kein Rabbiner mit draufgeschaut hat.
Doch, ich hatte vorher einen Rabbiner gebeten drauf zu schauen was ich schreibe. Er fand in meinen Aussagen keine Fehler. Ohne die Zusage hätte ich das GF-Angebot abgelehnt. Auch hab ich nicht sofort alle Fragen aus dem Stehgreif beantwortet, nur die sofort, die ich bereits in der Antwort kannte. Beim Rest hab ich nachgefragt.
Mit Noachiden sind Menschen gemeint, die sieben Gebote halten, die auf den Bund Gottes mit den Überlebenden der Sintflut zurückgehen, siehe Genesis 9.
Ruf die Synagoge einfach in Köln an ,die sind sehr Hilfsbereit und beantworten dir jede Frage.
Nur nicht am Samstag anrufen.
Habe ich auch gemacht.
Das wird zwar schwer werden aber nicht unmöglich.
bei mir in der Stadt gibt es keine, die wurde dicht gemacht. Erst in der Nachbarsstadt: Köln, gibt es eine.