ALLES wissen? Wäre es gut die ganze Wahrheit zu erfahren?
Stell dir vor du könntest wirklich alles über die Menschheit ,unser Universum und darüber hinaus erfahren . Beispielsweise die Wahrheit über Area 51 , die Antwort auf die Frage wie wir entstanden sind , was nach dem Tod kommt usw .
Aber die Frage ist : Würdest du es wirklich wissen wollen , und könntest mit den Konsequenzen leben ?
Meine Antwort lautet nein , da es vermeintlich besser ist , dass wir nicht alles wissen , und es zu unserem eigenen Schutz beiträgt .Was ist wenn die Wahrheit so schrecklich ist , und du weißt dass du nichts tun kannst ? Zudem steht mit Wissen auch unmittelbar Verantwortung in Verbindung und ein enormer Druck , Menschen aufzuklären . Aber wäre das wirklich zum Vorteil der Menschheit ?
Wie lautet deine Antwort?
8 Antworten
Alles zu wissen, ist immer ein Vorteil. Die Menschheit wäre nicht so weit gekommen, hätte ihr Wissen von sich und der Welt nicht stetig zugenommen. Wo man den Menschen absichtlich Wissen vorenthält und den Weg zur Erkenntnis versperrt, gibt es immer etwas (Interessen, Unterdrückung und Ausbeutung) was verschleiert, verheimlicht und verfälscht werden muss.
Richtig ist, dass das Wissen um die Wahrheit Konsequenzen nach sich zieht aber dem muss und kann man gerecht werden.
Bei deiner Frage muss man zwei Positionen auseinanderhalten. Da ist die eine, die sich beim Wissen auf das "mögliche Wissen" bezieht, d.h. auf das Wissen, das durch Forschung zu erlangen ist. Hier ist die Neugier des Menschen unendlich, und wie man in der Geschichte sehen kann, gibt es praktisch keine Grenzen, die sich Menschen künstlich auferlegen, um nicht alle naturwissenschaftliche Sachverhalte herauszubekommen. Man hat das bei der Klonung gesehen, die für den Menschen als unethisch verboten, dann aber doch in einigen Ländern zugelassen wurde oder heimlich durchgeführt wurde.
Die zweite Form deines erwähnten Wissens bezieht sich auf die Möglichkeit der Prophetie. Wenn es tatsächlich möglich wäre, die Entwicklung zukünftiger Ereignisse sicher vorauszusagen, dann ergäben sich erhebliche Probleme, von denen du bereits einige (Verantwortungsproblematik) in deiner Fragestellung erwähnt hast. Das logische Problem ist hierbei jedoch, dass für den Fall, wo du ein zukünftiges Ereignis voraussagen kannst, du durch Intervention (indem du die Betroffenen rechtzeitig warnst), nun eben dieses Ereignis ungeschehen machen kannst. Entweder ist dann deine Prophetie nicht mehr stimmig oder dein Eingreifen in den Ablauf der Geschehnisse bleibt wirkungslos. Ein echtes Dilemma in deiner Fragestellung.
Ihr Kommentar zum zweiten Abschnitt ist wirklich spannend, weil er das nach meinem Gefühl unlösbare Problem berührt, ob ein prophetisches Wissen (gemeint als das Voraussagen zukünftiger Ereignisse) in absoluter Form möglich ist. Sowie ein Mensch ein zukünftiges Geschehen voraussagen oder voraussehen kann, modifiziert er schon den möglichen Ablauf. Kleinste Anmerkungen oder minimale Hinweise können bereits Reaktionen bei seinen Mitmenschen auslösen, die durch Weiterverbreitung substantielle Veränderungen des Gesamtgeschehens auslösen, wodurch das vorausgesagte Ereignis nicht mehr in seiner ursprünglichen Form eintreten kann.
Prophetie widerspricht damit den Gesetzen der Kausalität, soweit wir sie für den grobstofflichen Bereich definiert haben. Dass Determinismus im subatomaren Feld nicht existiert, ist mir natürlich bewusst, doch damit öffnet sich erst recht keine Tür für die mögliche Annahme einer stimmigen Vorausschau auf zukünftige Ereignisse.
Möglich bleibt damit ausschließlich immer nur ein umfassendes Erfahrungswissen, auf Grund dessen man mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmte Aussagen zu zukünftigen Ereignissen tätigen kann. Hier denke ich z.B. an Voraussagen zu volkswirtschaftlichen Entwicklungen, die sich einstellen werden, wenn die momentan praktizierten Strategien fortgesetzt werden.
Würdest du es wirklich wissen wollen , und könntest mit den Konsequenzen leben ?
Ja.
Wenn wir alles wüssten, würden wir irr werden.
Deshalb vergessen wir zuerst mal alles, um uns neu zu erschaffen.
Die meisten bilden sich doch ohnehin ein, alles zu wissen.
Entweder sie meinen, wir sind auf dem Boden der Naturgesetze durch einen Haufen Zufälle hier, oder sie glauben an eine übergeordnete Macht gemäß ihrer Religion oder (seltener) gemäß der Logik.
Was sollte da noch an verstörenden Optionen möglich sein?
Um diese Frage zu beantworten , für den Fall das sie nicht rhetorisch ist , können Sie sich gerne den obenstehenden Kommentar von romfmengert anschauen , welcher die Frage nochmal präzisier differenziert .
Zunächst einmal vielen Dank für die facettenreiche Antwort und ebenfalls für das Hinweisen auf die Problematik , der von mir gestellten Frage . Ich bin auch der Meinung , dass man hierbei wesentlich unterscheiden muss, und die von Ihnen als ,,mögliches Wissen“ betitelte Kenntnis, die sich wenn ich richtig verstanden habe auf wissenschaftliche Kenntnisse beschränkt , meiner Meinung nach die bessere Wahl der beiden Möglichkeiten darstellt .
Die zweite Form bzw. die Prophetie , stellt nach Ihrer Definition ein Oxymoron dar, um die Frage jedoch zu differenzieren würde ich mich hierbei auf das wirkungslose Eingreifen beschränken, also darauf, dass das Ereignis nicht ,,verhinderbar“ ist .Denken Sie dass man mit dem Wissen dieser Machtlosigkeit leben könnte ? Und würden Sie in dieser Situation , Betroffene informieren oder es für sich behalten, um eine Massenpanik zu verhindern ? Die andere Frage hierbei ist jedoch , ob man mit solch einem gravierenden Wissen überhaupt alleine zurecht kommen könnte oder sich in Folge dessen metaphorisch selbst zerstören würde ?
Meine andere Frage ist , ob es nach Ihrer Differenzierung auch eine dritte Form des Wissens gibt , welches sich auf alle vergangen Ereignisse bezieht , wie beispielsweise den Urknall usw. Und wie Sie zu dieser Unterkategorie stehen .