Aktuell keine soziale Marktwirtschaft?
Hier schreibt jemand, dass er/sie die AfD wählen würde um weiter in einer sozialen MW zu leben.
Ist diese gerade in Gefahr? Bzw besteht die Gefahr, in eine zentrale Marktwirtschaft zu verfallen?
Und was hat die AfD da für Vorschläge? Will sie die soziale MW mehr behalten als andere Parteien?
5 Antworten
Der demografische Wandel, die steigenden Energiepreise und die Schulden der öffentlichen Hand machen es immer schwieriger, das System aufrechtzuerhalten. Manche befürchten, dass wir uns mehr in Richtung einer zentraleren Marktwirtschaft bewegen könnten, in der der Staat noch mehr reguliert und in die Wirtschaft eingreift, was nicht unbedingt das ist, was viele unter einer freien, sozialen Marktwirtschaft verstehen.
Was die AfD betrifft, so hat sie in ihrer Politik tatsächlich oft eine kritische Haltung gegenüber der aktuellen Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, vor allem in Bezug auf die hohe Staatsverschuldung und die Sozialausgaben. Sie ist der Meinung, dass die soziale Marktwirtschaft in ihrer jetzigen Form nicht nachhaltig ist und dass mehr Markt und weniger Staat notwendig sind. Allerdings bedeutet das nicht, dass sie die sozialen Aspekte völlig abschaffen will. Im Gegenteil, sie möchte, dass das Sozialsystem effizienter wird, aber ihre Vorstellungen davon unterscheiden sich deutlich von denjenigen der anderen Parteien. Die AfD spricht sich in vielen Bereichen für eine "wirtschaftsliberale" Ausrichtung aus, was bedeutet, dass sie den Markt stärker in den Mittelpunkt stellen möchte, um die Wirtschaft zu stärken. Dabei wird oft argumentiert, dass mehr Freiheiten für Unternehmer und weniger staatliche Eingriffe notwendig sind, um Arbeitsplätze zu schaffen und den Wohlstand zu sichern. Sie fordert auch Steuererleichterungen für Unternehmen, was nicht unbedingt im Einklang mit der sozialen Marktwirtschaft steht, wie wir sie kennen. Doch es gibt auch Stimmen innerhalb der Partei, die auf den sozialen Schutz der Bürger Wert legen.
Ob die soziale Marktwirtschaft wirklich in Gefahr ist, kann man nicht pauschal beantworten. Aber die Diskussion darüber zeigt, dass viele das Gefühl haben, dass sie nicht mehr so funktioniert wie früher.
LG aus Tel Aviv
Danke schön, dass ist wirklich sehr hilfreich. Also hat die Person eigentlich nicht Recht, weil die AfD theoretisch weniger soziale Aspekte haben möchte und mehr wirtschaftsorientiert handeln möchte?
Gerade? Sie hat nie existiert.
Wir leben in einer Monopolwirtschaft. Auch wenn es strengere Regularien gibt als in der absolut freien MW, existiert ein doch ziemlich ungleicher Markt, der von wenigen Konzernen dominiert wird.
Und so neoliberal wie die AfD ausgerichtet ist, wird das wohl erst recht nix.
Die aktuelle Politik, besonders von SPD, Grünen und teilweise auch der CDU, führt uns immer mehr in eine Planwirtschaft, in der zentrale Vorgaben und ideologische Ziele den Markt ersticken. Ob in der Energiepolitik, beim Wohnungsbau oder in der Landwirtschaft – überall greift der Staat massiv ein, mit katastrophalen Folgen für Preise, Innovationen und Arbeitsplätze.
Die AfD steht klar für den Erhalt der sozialen Marktwirtschaft, denn sie ist der Garant für Wohlstand und soziale Sicherheit. Aber dafür muss sie wieder zu ihrem Kern zurückfinden: Freiheit für Unternehmen, faire Bedingungen für Arbeitnehmer und ein Staat, der sich auf seine Kernaufgaben konzentriert, statt die Wirtschaft bis ins Detail zu kontrollieren.
Diese Person scheint voll den Durchblick zu haben.
AfD = Abgrund für Deutschland
Nein. Die AfD steht nicht für soziale Marktwirtschaft sondern eher für eine Wirtschaft nach der Pferdeapfel-Theorie.
Weiterhin spricht sich die AfD gegen Mindestlohn, die Tarifbindung von Unternehmen wird durch die AfD ebenfalls kritisch gesehen, in einer Bundestagsdebatte wurden durch einen AfD-Parlamentarier die Gewerkschaften angegriffen. Ebenso wünscht sie geringeres Rentenniveau.
Sie will also einen ungebremsten Kapitalismus und keine soziale Marktwirtschaft.