Afrikanistik! Und was dann?

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Afrikanist bedeutet, dass du dich mit afrikanischen Sprachen beschäftigst. Wenn du interesse an afrikanischen Kulturen hast würde ich mir eher was im Bereich Ethnologie oder Soziologie suchen. Ich habe in Bayreuth "Kultur und Gesellschaft Afrikas" studiert (BA) und werde demnächst meinen Master machen. Ähnliche Studiengänge gibt es auch an anderen Unis. In Bayreuth kann man außerdem afrikanische Literatur und Sprachwissenschaften studieren oder geographische Entwicklungsforschung. Was die Jobaussichten angeht: ja das Leben mit so einem Studium ist nicht leicht. Im Gegensatz zu anderen Studiengängen wird halt selten ausdrücklich jemand mit genau dem Abschluss in Afrikanistik gesucht. In Bayreuth wird jedes Jahr ein Praxistag veranstaltet, der uns zeigen soll wo wir beruflich einsteigen könnten. Da baut einen sehr auf und es zeigt, dass unsere Einsatzmöglichenkeiten echt vielfältig sind. Dies ist meiner Meinung nach auch der Vorteil eines solchen Orchiedeenfaches: man kann entweder nichts oder alles machen. :)


Laura116  19.04.2013, 19:07

hey! Ich habe gerade deinen Betrag gelesen, das ist ja schon etwas länger her.. Ich überlege auch Afrikanistik zu studieren, weil ich mich total für afrikanische Kulturen interessiere.. Ich wollte mal fragen was du heute machst und ob du es bereut hast Afrikanistik zu studieren. Alle raten mir davon ab, aber mein Herz schlägt einfach dafür. Leider kenne ich niemanden, der das studiert. Würde mich sehr über deine Hilfe freuen. Liebe Grüße!

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tanzania092004  20.04.2013, 16:07
@Laura116

Hallo Laura, ich fürchte ich bin nicht gerade eine Vorbild was diesen Studiengang angeht. Ich bin kurz nach meinem BA schwanger geworden und bin zur Zeit noch in Elternzeit. Viele meiner ehemaligen Kommilitonen haben sich nach dem BA nach einem anderen MA umgesehen, um sich zu spezialisieren (allerdings ohne den regionalen Schwerpunkt), andere sind in Bayreuth geblieben und haben dort ihren MA gemacht. Meine Freunde von damals haben heute auch alle einen Job gefunden. Ich bereue es nicht Kultur und Gesellschaft Afrikas studiert zu haben. Aber ich bereue es, dass ich keine Praktika nebenbei gemacht habe. Denn ohne Praktika (und nur mit dem BA) ist es sehr schwer Arbeit zu finden.

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Ich kann nur das schreiben, was auf alle Orchideenfächer zutrifft (also exotische Fächer): Sei dir bewusst, das dich die Leute damit schief anschauen, dass du es nicht leicht hast und dass du sehr mobil sein musst, weil die Arbeitsplätze weit auseinander liegen.

Schlecht sieht's aus, wenn du schlecht oder mittelmäßig bist. Bist du aber gut, so richtig gut - stehst voll dahinter, hast Energie und willst immer was Neues dazu lernen und machst allen Mist mit, den dir das Studium und das Fach bietet (Exkursionen, Auslandsaufenthalte, Kongresse, zusätzliche Sprachqualifikationen) und hast dazu noch ne Menge Durchhaltevermögen, dann kann was draus werden.

Dass man damit nicht unheimlich reich wird, das ist leider so. Aber Geld (viel Geld) ist nunmal nicht alles. Mit Afrikanistik kannst du entweder an der Uni, in Verlagen oder bei Nachrichtenagenturen oder internationalen Einrichtungen arbeiten. Das heißt: viel Reisen, interessante Leute, kaum geregelte Arbeitszeiten, die Welt kennen lernen usw.

Wer dafür nicht der Typ ist und lieber 40 Jahre lang 8 Stunden pro Tag im Büro sitzt und 3 Wochen in Jahr nach Teneriffa fliegt und da Schnitzel ist, der sollte sie für was 'bodenständiges' entscheiden.

Und du solltest die angewöhnen, souverän auf irgendwelche 'TaxifahrerAndeutungen' zu reagieren.