AfD-Wahl: MDR-Redakteur ruft zum Boykott von Sonneberg auf?
Nach der Wahl eines AfD-Politikers zum Landrat des Thüringer Landkreis Sonneberg hat der MDR-Redakteur Michael Voß zum Boykott von Unternehmen aus der Region aufgerufen (siehe hier). "Boykottiert den Landkreis Sonneberg im Tourismus, in der Wirtschaft und auf allen Ebenen" schrieb Voß, der beim MDR Chef vom Dienst ist, auf Twitter:
Was ist Eure Meinung dazu?
172 Stimmen
34 Antworten
Naja ehrlich gesagt egal, war da noch nie und wollte auch nie dahin mir fällt dadurch der Boykott nicht sehr schwer 😂 ich hätte vorher nicht mal gewusst wo das ist 😂😂😂 noch nie vorher was von den kaff gehört.
Was ich aber etwas ich etwas befremdlich finde das dann alle drunter leiden auch die die Afd nicht gewählt haben.
Aber geht ihr deswegen Bankrott? Da stehen dann ja auch Existenzen auf den Spiel jemand der ein Campingplatz zb unterhält würde Pleite gehen. Das geht über Frust wenn der nächste depp im weg klebt weit hinaus. Zumal ich ahne das es eher Marketing ist, dann haben rechtswähler ein neuen Zielort wenn im Urlaub fahren. Denn das polarisiert die einen sagen bloss nicht dahin und die rechten sagen sich sauber ein ganzer Ort nur für uns
Ich denke, du missverstehen meinen Kommentar. Dieser bezog sich darauf:
Was ich aber etwas ich etwas befremdlich finde das dann alle drunter leiden auch die die Afd nicht gewählt haben.
Ich denke, dass Herr Voß einen Bock geschossen hat, indem er aufruft "Unterstützt / "kauft" nicht bei Sonneberger/n" Und woher kennt man diesen Ausspruch? Wenn man dort mal tiefer einsteigen würde, wäre man sehr schnell bei der Relativierung der Judenverfolgung.
Also ein offenbarer Gutmensch in Erziehungsmission, der eine ganze Ortschaft in Mithaftung ziehen will, weil die demokratische Entscheidung lediglich eines Teils der Wähler dieser Ortschaft ihm persönlich nicht gefällt.
Dabei lehnt er seine Formulierung an genau den dunklen Teil der deutschen Geschichte an, den er mit recht verachtet und für den in seinen Augen jeder AfD-Wähler steht
Achso 😅 ja dann meinen wir ja Quasi das gleiche auch wenn ich den Boykottaufruf nur als fremdartig empfinde und auch den Sinn nicht sehe und dazu auch Nachteile sehe. Bin auch der Meinung Demokratie muss einiges aushalten können, ne Demo wäre in meinen Augen das geeignetere Mittel als die Isolierung die die Lage meiner Meinung nach verschlimmert.
Demokratie bedeutet immer auch für einen erheblichen Teil, eine bittere Pille schlucken zu müssen. Bestenfalls lernen die daraus, die diesem Wahlausgang Vorschub geleistet haben.
Ich muss die Grünen in Regierungsverantwortung auch akzeptieren. Das ist für mich (als ehemalige Grünenwählerin - lange her) mittlerweile eine sehr bittere Pille. Wenn ich in Sonneberg leben würde, müsste ich zusätzlich einen Landrat der AfD akzeptieren.
Dieser Aufruf zum Boykott wird genau das Gegenteil bewirken. Aber das hat Herr Voß wahrscheinlich nicht bedacht. Genauso kann er noch so deutlich auf seine Meinungsfreiheit hinweisen - seinem Arbeitgeber wird sein Aufruf wohl sauer aufstoßen.
Irgendwie witzig und traurig zugleich - sich auf seine eigene Meinungsfreiheit zu berufen und gleichzeitig den Sonnebergern eine Strafe für die eigene Meinung auferlegen zu wollen.
Dieser Boykott hat mich sogar im ersten Moment an ganz alte Zeiten erinnert.
...wenn Personen wie C.Lindner onder N. Faeser mit ihren Prognosen Recht behalten ("erheblicher Standortnachteil durch die AfD"), bedarf es solch überflüssiger Aufrufe ohnehin nicht. Im Gegenteil: wenn es denn eintrifft, wird man nicht die AfD/das eigene Wahlverhalten als Auslöser dafür verantwortlich machen, sondern eben solche unqualifizierten Aufrufe.
...ich korrigiere mich: nicht "unqualifiziert". Das Wort "überflüssig" trifft es eher. Denn selbstverständlich bin ich tatsächlich nicht in der Situation, über die Qualifikation des Herrn Voß zu urteilen!
Aber kann so ein Boykott nicht auch ein legitumes demokratisches Mittel zivilgesellschaftlicher Auseinandersetzung sein?
Ein Boykott ist genauso demokratisch, wie ein Zujubeln. Es steht nirgendwo geschrieben, dass man jeden lieben muss.
Umgekehrt boykottiert die AfD doch schon ewig alles, was sich neben ihrer eigenen Blase befindet und redet doch auch ständig überall jedem ihrer Anhänger ein, was zu boykottieren ist. Oder wie war das, als sie aufgerufen haben, türkische Geschäfte zu boykottieren? Da war es plötzlich OK.
Nein - vor allem nicht vor dem Hintergrund des Boykotts jüdischer Geschäfte,, Banken, Arztpraxen ... etc. Das hätte Herrn Voß eigentlich selbst auffallen müssen bzw. sollte er sich mit seinem Boykottaufruf bewusst an diesen Sprech von damals angelehnt haben, dann wäre Geschmacklosigkeit noch das Harmloseste, das man ihm vorwerfen könnte. Von Dummheit, als gekennzeichneter MDR Redakteur, bezahlt von Stuergeldern (auch der AfD Wähler ...) noch von "privater Meinung" zu sprechen, anderen aber ihre "private Meinung" nicht zuzugestehen, darf hier auch gesprochen werden.
In einer zivilisierten Gesellschaft, in der die Staatsform die Demokratie ist, hat ein Boykottaufruf mit der Gießkanne keinen Raum. Das ist öffentliche Hetzjagd auf Bürger und ein verkappter Angriff auf die Demokratie.
Ich habe dir deine erneute Frage oben beantwortet, warum ich das anders sehe.
Nein, ich lese da keine Begründung, inwiefern ein Boykott eine "Hetzjagd" ist, und habe eher den Eindruck, dass du den NS-Vergleich hernimmst, weil der Nazi-Vorwurf halt immer irgendwie funktioniert, quasi als Geschmacksverstärker politischer Polemik. Das machen die Gegner der AfD ja auch bei jeder Gelegenheit.
Das ist Quatsch.
Alles steht da, so, wie es dasteht. Was du hineininterpretierst, ist deine Sache. Du kannst es gerne so lange drehen, bis es dir passt - oder auch nicht. Aber unterlasse bitte jegliche Unterstellung. Dankeschön.
Ui ui ui ... Da denkt wohl jemand,, sie dürfte anderen ihre eigene, nicht argumentierte Sichtweise aufdrücken?
Nein, das kannst du nicht. Du darfst deinen eigenen Eindruck hegen und pflegen und denken, was du möchtest. Da hört es dann aber auch schon auf.
Das ist ja noch dilettantischer, als ich dachte...
Ich möchte überhaupt niemandem was aufdrücken und halte den Boykottaufruf für keine gute Idee, aber dieses reflexhafte hervorzaubern eines Nazi-Vergleichs, wie du es eben oben machst, garniert noch mit "Hetzjagd" und der ganzen Aufregungssemantik, halte ich eben für ziemlich billig. Ich finde es einfach ganz gut, dass es in einer Demokratie verschiedene Meinungen gibt, und halte nicht so viel davon, wenn die Leute sich gegenseitig als Nazis beschimpfen. Aber mach ruhig...
Dieser Vergleich drückt sich regelrecht auf, muss sich aufgrund der Wortwalhl aufdrücken. Das ist an Nazisprech angelehntes Gesabbel von Herrn Voß. Du könntest deinen Protest gern an ihn adressieren.
Ansonsten steht es dir frei, Dinge billig zu finden. Mich beeinflusst deine Denke nicht. Aber zum Wesen der Demokratie gehört auch, Dinge einfach mal anzunehmen, auch wenn die eigene ideologische Brille auf der Nase zwickt.
Ob Bedenken vorliegen sollte vor der Aufstellung der zu wählenden Kandidaten geprüft werden.
Nun ist er gewählt und man sollte die Ursachen suchen und abstellen, statt das Wahlergebnis zu leugnen und zu bekämpfen.
Mit dem Aufruf zum Boykott rennt Herr Voß bei mir offene Türen ein.
Seit Jahren schon boykottiere ich den MDR und folge damit seiner Absicht, die Demokratie zu schützen.
Später soll es nicht wieder heißen, wir konnten nichts dagegen machen.
Finde es keine gute Idee, aber kann es verstehen. Irgendwie ist es ja die logische Folge der Volksverhetzung, dass man gemieden wird.
So ist das in einer Demokratie - Ich (und keiner meines bunt grmischten privaten Umfeldes) hat Die Grünen gewählt. Und wir leiden alle darunter. 😃