Ärger wegen Ritzen - Was tun?

12 Antworten

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Naja... nichts? Mit ihr darüber reden? Dir unabhängig von der Familie Hilfe suchen?

Sorry, wenn ich das so offen sage, aber wenn du deswegen ärger bekommst würde ich eher Extern nach Hilfe suchen, also in der Schule oder auf eigene Faust bei einem Psychologen etc. Mit deiner Mutter intensiv darüber zu sprechen wäre im Moment für euch beide eine große Belastung, es würde vermutlich enorm emotional werden und euch beide unter Druck setzen bzw. euer Verhältnis nahchaltig belasten, wenn es jetzt zu den klassischen 'es ist doch deine Schuld' Vorwürfen kommt.

Besser ist da wirklich einen Dritten zu Rate zu ziehen, der euch dabei helfen kann euch diesbezüglich auszusprechen. Das kann allerdings auch eine Vertrauensperson deinerseits sein, wie ein Lehrer oder eine Tante... idealerweise halt jemand erwachsenes, der die Spannung aus der Situation nehmen kann.

Falls ud wirklich mit deiner Mutter alleine sprechen willst: Warte ein wenig ab. Lasse dich heute nicht mehr auf ein Gespräch ein, denn da ist die Stimmung relativ gereizt und angespannt, sondern warte ein wenig und suche dir eine ruhige Minute, in der ihr das alles besprechen könnt und in der du ihr dann deine Gründe erläuterst, also warum du dich ritzt. Wichtig hierbei wäre: Gib nciht IHR die Schuld, sondern bestimmten Handlungen oder Erwartungshaltungen. Eine Person kann durch ihre bloße Existenz nicht an sowas schuld sein... eher dadurch wie sie sich dir gegenüber verhält


Hallo Darknight086432,

Meine Mutter hat gerade bemerkt das ich mich ritze, und habe danach Ärger bekommen.

das finde ich aber eine seltsame Reaktion auf ein solches Ereignis. Sollte man nicht eher schockiert sein bei sowas? Und versuchen Verständnis aufzubringen bei sowas? Sowas regt mich ehrlich gesagt auch auf, warum wird auf Menschen eingeprügelt die am Boden liegen? Ich verstehe das nicht.

Nur ist sie einer der Gründe weshalb ich mich ritze. Was soll ich jetzt tun?

Also dann stellt sich für mich die Frage, will sie überhaupt mit dir reden? Wenn du ohne Angst den Grund offen ansprechen kannst, tja dann sehe ich keinen Grund zur Besorgnis, ansonsten würde ich dir die Psychologin empfehlen.

Das Problem beim "totschweigen", ist ja da hört's nicht auf. Es wird von Zeit zu Zeit immer schlimmer, mit anderen Worten, wenn die Ursache nicht angegangen wird, im Gegenteil sogar ein Tabuthema, dann wäre es vielleicht besser, dass das Jugendamt sonst vorbeischaut.

Klingt vielleicht hart, aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

MfG Dhalwim numero zwo!

Woher ich das weiß:Hobby – Habe mich oft damit befasst, lerne regelmäßig dazu.

Dhalwim2  09.07.2019, 22:46

Ein kleiner Nachtrag zu meiner Antwort, da die Zeit abgelaufen ist in der ich meinen Beitrag noch bearbeiten konnte.

Vielleicht bin's ja nur ich, aber seit meinem letzten Konto hier auf GuteFrage ist ein halbes Jahr vergangen bis ich dieses angefangen habe. Hier herrscht ziemlich dicke Luft, die zudem noch angespannt ist.

DAS missfällt mir total, warum verrohen hier soviele Menschen in ihren Antworten? Sind die alle krank? Ist vielleicht die ganze Gesellschaft irgendwie krank?

Was ist los mit euch Leute?

MfG Dhalwim zwei,

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BeviBaby  09.07.2019, 22:43

Sagen wirs so: Ich kann deinen Rat nachvollziehen, finde aber gerade das Einschalten des Jugendamtes etwas übertrieben.

Und ich würde dir auch gerne erklären wieso bzw. hoffen, dass ich etwas Licht in die Dunkelheit des 'warum hat die Mutter so reagiert, wie sie reagiert hat' zu bringen:

Erstmal: Die Reaktion der Mutter war auf jeden Fall nicht ideal... ich würde sogar von falsch reden. Aber ob man ihr dies wirklich vollends anlasten kann ist in meinen Augen eine etwas andere Sache, denn ich vermute es liege eher folgender Fall vor, der auch vollkommen normal ist bzw. den die meisten Eltern unbewusst einschlagen würden:

Die Mutter steht erstmal unter Schock... sie sieht durch Zufall, dass das Kind sich ritzt... jetzt wäre die Frage was das auslöst. Ggf. bestand schon eine gewisse ANgst davor, weil einem eine Verhaltensänderung aufgefallen ist etc... nur neigt der Mensch dazu Probleme, besonders wenn sie in der eigenen Familie sind bzw. etwas betreffen, wo man wirklich keine Probleme sehen und haben möchte, nämlich das eigene Kind, erstmal auszublenden. Es ist kein direktes Totschweigen, mehr ein unterbewusstes Ausblenden des entsprechenden Faktors... er ist enorm unangenehm und man hat in der Regel auch anderes zu tun, das Kind ist in der Pubertät... Ausreden über Ausreden.

Nun hat die Mutter den Beweis... ihr Kind ritzt sich. Sie weiß vermutlich auch, was das bedeutet und dass es enorm gefährlich ist. Ggf. schwingt hier auch schon ein Stück weit selbstanschuldigung mit, auf jeden Fall aber diese Überlegung 'mein Kind tut die, mein Kind ist krank'. Das jetzt niht falsch verstehen,.. es ist kein aktives Verachten oder abwerten des Kindes, man sieht einfach nur die VErhaltensweise und dann legt sich sowas wie ein Schalter um.

Und dann natürlich Schock. man weiß, dass man was zu tun hat, was tun muss und man weiß auch, dass dieses Verhalten... falsch ist. Es ist halt einfach falsch, wenn man es in simple Kategorien einteilen muss (und genau solche EInteilungen sind halt das Minimum und dementsprechend im Schock ratsam, wo man einfach schnell kategorisieren muss).

Wenn man das Kind anschreit paart sich hier nund er Gedanke des 'falschen Verhaltens' mit der eigenen Angst udn Hilflosigkeit... das ist genauso wie wenn man jemand Magersüchtigem beim Sterben zuschaut, wo früher oder später auch der Punkt kommen wird, an dem man nicht mehr verständnisvoll sein kann, sondern einfach verzweifelt... und das ist der MOmnet, in dem man meist erkennt, dass man es selbst nicht mehr FÜR den anderen im Griff hat... sprich dass die eigene Position, die eigene Stellung unnötig ist bzw. dass man persönlich eben einfach versagt hat... so sieht es ggf. auch die Mutter, denn dadurch dass ihre Tochter sich jetzt ritzt hat sie in gewisser Weise 'versagt' und so ein eklatantes Versagen möchte man im ersten Moment eben meist nicht wahrhaben, auch wenn es per se kein eigenes Versagen ist, sondern auch andere Gründe haben kann...

Dies mixt sich alles... dementsprechend ist es im Schock auch NICHT immer möglich ruhig und sachlich zu bleiben, vor allem wenn es um das eigene Kind geht. Sprich: Ob die Mutter hinter dem Fragesteller steht ist noch gar nicht draußen...dass sie oder er jetzt Ärger bekommen hat war höchstwahrscheinlich eher eine Kurzschlussreaktion, die ich, auch wenn sie natürlich enorm kontraproduktiv war, irgendwie auch verstehen kann

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Dhalwim2  09.07.2019, 22:58
@BeviBaby

@BeviBaby,

ok das bringt mehr Licht in's Dunkel als ich erwartet hatte. Dann sage ich erstmal Respekt für deine lange und doch kompetente Antwort. Und danke dafür, dass du mir ein paar wertvolle Denkanstöße gegeben hast, gleichzeitig aber die andere Partei (also meine Position) nicht vernachlässigt hat.

Gelingt nicht jedem, das heißt also vieles spielt sich hier unterbewusst ab? Das heißt so wie die Mutter reagiert hat, muss es nicht einmal bewusst passiert sein?

Gut vielleicht war ich etwas vorschnell mit meiner Frage und meinem Unverständnis, ich bitte um Verzeihung. Es leuchtete mir vorher nur nicht ganz ein, warum auf jemanden eingetreten wird der "symbolisch", bereits am Boden liegt, so ist es jetzt bei mir angekommen.

Ein Beispiel (der Fairness halber nenne ich keine Namen), ich habe jemand in meiner Klasse, der mir die ganze Zeit sagt ich solle "den Rand halten". Ich persönlich fühle mich nicht einmal angegriffen von ihm, weil ich weiß er meint es nicht so und ich kann ihn auch nicht ganz ernst nehmen.

An einem Tag hat er am Vortag zu viel "über den Durst", getrunken wenn du verstehst was ich meine. Er war verkatert und ihm ging's schlecht, und da habe ich gedacht "Ich setze ihm nicht nochmal einen drauf, der arme Kerl hat eh genug".

Kannst du mir folgen?

MfG Dhalwim zwei,

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Darknight086432 
Beitragsersteller
 09.07.2019, 22:59
@BeviBaby

Danke für die 2. Antwort von ihnen, nur bin ich nicht weiblich, sondern männlich...

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BeviBaby  09.07.2019, 23:17
@Dhalwim2

Merci... ich versuche halt einfach nur ein paar Positionen zu verteidigen... ich schreibe hobbymäßig, unter anderem eben solche Problemdramen und wenn man sich mit sowas befasst, dann bekommt man so ein Stück weit einen Blick auf die Dinge und beginnt Verständnis zu entwickeln, denn jede Seite hat in der Regel ihren Grund (das kommt halt immer auf den Einzelfall an)

Mit 'gelingt nicht jedem' meine ich nicht, dass das Verhalten an sich unbewusst ist. Ich weiß schon, dass ich mein Kind anschreie... ich halte es im Schrecken nur für das Richtige bzw. mache es ggf. auch ohne es wirklich zu wollen. Wenn man unter Druck steht wird die Stimme oftmals lauter etc. Die Mutter weiß also wie sie reagiert hat, sie hat diese Reaktion nur nicht aktiv geplant... es ging nicht darum das Kind fertig zu machen wegen des Ritzens etc.

Du musst mich nicht um Verzeihung bitten... wir wissen beide nicht genau was geschehen ist, insofern war deine Antwort nicht falscher oder richtiger als meine. ich fand halt nur den Tipp mit dem Jugendamt etwas heftig, bei dem einen Mal... so ist ja kein Schaden entstanden, ich habe erklärt wie ich die Situation bewerten würde und damit hat sich die Sache... Dieses 'audiatur et altera pars', also auch die andere Seite irgendwie mit reinzubringen ist nicht leicht... grade bei solchen Sachen neigt man dazu zu urteile und Partei ergreift man früher oder später immer... ob bewusst oder unbewusst.

Ich verstehe dein Beispiel... allerdings kannst du halt in dem Moment aktiv entscheiden zu sagen 'ich sage jetzt nichts unüberlegtes etc.'... die Mutter in der Frage ist wesentlich mitgenommener... da geht es nicht um den Klassenkamerad, der einen ab und an mal irgendwie ein bisschen nervt oder den man per se schonmal nicht 100 Pro ernst nimmt, sondern um das eigene Kind, das auch noch krank ist bzw. dem es auf jeden Fall nicht gut geht und es ist ggf. die eigene Schuld... sowas nimmt halt psychisch enorm mit.

Auf deinen Nachtrag... sagen wirs so: Manche Leute sind halt idioten... ich gebe mir Mühe, aber gerade so emotionale Fragen würde ich nicht unbedingt auf einer solchen Seite stellen... da muss man halt eben mit dummen Antworten rechnen.... ich persönlich bmühe mich, grade bei solchen Themen, immer eher sensibel und empathisch zu sein, scheue mich aber auch nciht davor Probleme anzusprechen bzw. eigene Lösungen anzubieten, wenn es nötig ist.

Alles Liebe:-)

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Dhalwim2  09.07.2019, 23:35
@BeviBaby

@BeviBaby,

ich versuche halt einfach nur ein paar Positionen zu verteidigen

Finde ich gut. Weiter so! So dürftest du auch weniger das Risiko haben dem "Bestätigungsfehler", zu verfallen und nur deine eigene Position für richtig halten.

Mit 'gelingt nicht jedem' meine ich nicht, dass das Verhalten an sich unbewusst ist.

Ich fürchte ich kann da nicht ganz folgen, wie ist es dann? Meinst du die Mutter ist vielleicht überfordert mit der Situation?

ich fand halt nur den Tipp mit dem Jugendamt etwas heftig,

Jaja, das meinte ich ja vielleicht war ich etwas vorschnell mit meinem Unverständnis. Und deswegen habe ich auch um Verzeihung gebeten, dass ich jetzt vielleicht so vorschnell geurteilt habe. Das war unbedacht von mir.

allerdings kannst du halt in dem Moment aktiv entscheiden zu sagen 'ich sage jetzt nichts unüberlegtes etc.'... die Mutter in der Frage ist wesentlich mitgenommener...

Hmm... ja stimmt kein guter Vergleich gewesen.

Auf deinen Nachtrag... sagen wirs so: Manche Leute sind halt idioten...

Ach dieser Nachtrag betrifft unsere Diskussion eigentlich nicht, den habe ich geschrieben bevor ich deinen ersten Kommentar auf meiner Antwort gesehen habe. Aber diesen Diskussionsgegenstand können wir auch behandeln wenn du möchtest.

Wo ich mein altes Konto von GF gelöscht habe (zumindest glaube ich das, ich habe es beantragt), und mein neues jetzt gestartet habe, beschloss ich dass ich hier auf GF mit meinem 2en Konto mich etwas "Erwachsener", verhalten werde wenn du verstehst was ich meine.

Aber ich werd das Gefühl nicht los, dass seit meinem halben Jahr Inaktivität auf GF sich die Stimmung hier ziemlich angespannt hat. Weiter unten hat jemand vorgeschlagen, dass sich der FS "schämen", sollte. Ich meine was zum Teufel? Das zeugt von keinem adäquaten Umgang mit Menschen untereinander.

Und meine erste Frage habe ich gestellt, da meinte jemand antworten zu müssen "dann ist dir nicht mehr zu helfen" (war übrigens die erste Antwort, aber die hab ich gemeldet die ist nicht mehr da). Aber weshalb? Weil ich der Meinung bin dass Tokio Hotel und Justin Bieber Musik machen, die sich sogar hören lassen kann?

MfG Dhalwim zwei,

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deine Mutter war vielleicht selber überfordert und hatte selber Angst.

such dir Hilfe bei einem Psycholgen, das solltest du soweiso tun, wenn du ritzt, unabhängig von der Reaktion deiner Mutter. ihr solltet dann beide mit einem Familientherapeuten sprechen, anders geht das nur noch mehr in die Hose. auf jeden Fall solltet ihr in Therapie.


Darknight086432 
Beitragsersteller
 09.07.2019, 20:02

Sie hatte defenitiv selber keinen Angst, sie hat es irgendwie mit meinem Fingernägel abknuppern (weiß gerade nicht wie es heißt) verbunden

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Darknight086432 
Beitragsersteller
 09.07.2019, 20:05
@faltse

Nein, aber sie findet es irgendwie nervig mit dem Fingernagelkauen, und irgendwie hat sie das ritzen mit dem Fingernagelkauen verbunden und war dann böse auf mich

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faltse  09.07.2019, 20:07
@Darknight086432

ich versteh nicht, was du damit  meinst "das ritzen mit dem Fingernagelkauen verbunden" wie denn genau, magst erklären? ist sie wegen dem kauen augerastet oder was?

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Darknight086432 
Beitragsersteller
 09.07.2019, 20:13
@faltse

Ja, so ähnlich, sie regt das Fingernagelkauen schon SEHR auf

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Hey,

Also erstmal, brauch ich dir ja nicht zu sagen, das es nicht gut ist, wenn du dich selbst verletzt, das weißt du sicher, aber ich kenne das, man kann nicht einfach aufhören damit, es ist eine Sucht, ein Teufelskreis, ich habe selbst sehr lange damit gekämpft, bei mir führte es auf meine schwere Depression zurück und ich hatte/habe auch noch andere psychische krankheiten, war auch vier Monate in einer Klinik, aber genug zu mir.

Deine Mutter sollte dich auf keinen Fall dafür beschimpfen, an deiner Stelle würde ich mich darum kümmern, eine Therapie anzufangen. Vielleicht könntest du auch versuchen mit deiner Mutter zu sprechen aber wenn du denkst, dass es nichts bringen würde und sie es sowieso nicht versteht, dann würde ich es lieber lassen. In einer Therapie solltest du ehrlich über deine Gefühle sprechen und warum du dich selbst verletzt. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück und Erfolg, du schaffst das schon!

Lg:)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du kannst dich ja nicht dein Leben lang ritzen und das wird auch Gründe haben ich würde mit ihr offen reden und dann kann sie dir auch helfen!


faltse  09.07.2019, 20:04

nicht unbedingt. die wenigsten Eltern sind da einsichtig, sofern das ritzen etwas mit ihnen zu tun hat. oft haben sie selber Angst und wehren deshalb alle Schuld ab, manchmal auch unbewusst.

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