Ab wann schlechtes Fachabitur?

4 Antworten

Schlecht ist das in meinen Augen (für den betreffenden Schüler), wenn er damit wegen des N.C.s sich nirgends in ein Studium einschreiben kann und auch nur Ausbildungsstellen für Haupt- und Realschüler damit findet, wenn überhaupt.

Das ist also sehr relativ!

Wenn es aber keinerlei N.C. gibt, ist das für den Betreffenden immer noch Gold wert, auch wenn eine Gesamtnote von z.B. 4,0 nicht gerade schön ist.

Ansehnlich und "Gut gemacht!" bis 2,0. Immer noch voll okay bis zu einem Schnitt von 2,5. Darunter mittelmäßig bzw. so naja bis ca. 3,0. Alles, was noch niedriger liegt, würde ich als eher schlecht betrachten.

Und wenn ich einen Azubi aussuchen müsste, würde ich jederzeit den Mittelschüler mit 2,0 oder besser dem Fachabiturienten mit schlechterem Schnitt vorziehen.


Question180 
Beitragsersteller
 25.10.2019, 13:57

Neija den Stoff von der Mittelschule kann man ja wohl kaum mit einem Fachabi vergleichen

HappyMe1984  25.10.2019, 20:25
@Question180

Das, was Schüler in der Schule lernen, wird nur zu einem Bruchteil im späteren Beruf wirklich benötigt. Das bedeutet keineswegs, dass Schulstoff deshalb unnütz wäre oder so! Schließlich besteht das Leben allgemein ja auch aus sehr viel mehr als dem Beruf ;). Aber für den zukünftigen Ausbilder kommt es eben nur am Rande darauf an, was Schüler rein inhaltlich in der Schule gelernt haben.

Was da für den potentiellen Ausbilder viel wichtiger ist, ist zum Beispiel die Lernfähigkeit oder auch Auffassungsgabe. Oder auch sowas wie eine gesunde, realistische Einschätzung des eigenen Könnens. Oder auch die Motivation, das Durchhaltevermögen und der Wille, sich durchzubeißen.

Über diese Faktoren geben die Durchschnittsnoten der Zeugnisse durchaus Aufschluss. Der Schüler mit dem schlechten Fachabi lässt bei mir da insbesondere rund um Durchhaltevermögen, Durchbeißen und auch die Selbsteinschätzung schon sehr viele Fragezeichen aufploppen. Warum hat diese Person das Fachabitur überhaupt gemacht? Warum wurde es so schlecht? Fehlte es an Motivation, an Durchhaltevermögen oder eben der realistischen Selbsteinschätzung? An mindestens einem dieser Punkte MUSS es bei einem schlechten Endresultat gemangelt haben, denn sonst wäre die Note, die sich aus sehr vielen Einzelleistungen über Jahre hinweg ergibt, ja nicht so schlecht.

Und übrigens, damals beim (normalen, allgemeinen) Abi haben meine Mitschüler und ich mal berechnet, wie sehr man die zwei Jahre davor rumschludern muss, um am Ende wirklich durchzurasseln. Dabei kamen wir zu der Erkenntnis, dass ein mieser Schnitt quasi "leichter" zu schaffen ist als ein wirkliches Durchfallen. Eben weil man zwei Jahre lang Punkte sammelt und nun mal nicht alles von dieser einen einzigen, letzten Prüfung abhängt. Beziehungsweise das nur der Fall ist, wenn man die zwei Jahre vorher schon massivst überfordert und/oder stinkend faul und/oder komplett körperlich abwesend war...

Freitagf0Friday  26.10.2019, 10:23
@HappyMe1984

auch wenn ich wünschte das das Schulsystem so funktionieren würde wie im zweiten Absatz muss ich leider beobachten das die in diesem System erfolg haben, die beinahe schon hirnlos alles auswendig lernen was ihn in den weg geworfen wird.

Die Absurdität zeigte sich dann in ein Realitätscheck. Lernstandserhebung (nationaler Vergleich) 8. Klasse.

1.0er Schüler: schrieb eine 3. 4.5er Schüler (Ich), schrieb eine 1. Weil mein Können echt war.

Ich selber gehe momentan zum Fachabi, da die Bildungsinflation mich nicht in Jobs arbeiten lässt wo ich halbwegs gut bin. Ich flog aus einem Praktikum bei REWE nach 3 Tagen, weil ich eben nicht gut mit dem Körper und Händen bin. Doch mit einem Realschulabschluss kriegst du heutzutage nur noch so welche Jobs größtenteils, außer du lebst in der Stadt und hast bekannte.

Und ich habe echt 0 Motivation Dinge wie das Punktesystem zu befolgen. 10 von 70 Punkten der mündlichen Note zu bekommen indem ich jemanden Nachhilfe geben. Bullshit. Ich sehe ihn nach den 2 Jahren nie wieder UND habe nichts von der Nachhilfe. Zwar unterstütze ich Kapitalismus jetzt nicht unbedingt, aber wenn ich schon in diesem System bin gebe ich meine Leistung bestimmt nicht umsonst.

Und genau das ist es, wenn man nur einen Berechtigung zu einem Job hat, weil man 1-2 Jahre auswendig gelernt hat (und den Stoff schon gar nicht mehr weiß)

Es regt mich auf, ganz ehrlich

HappyMe1984  26.10.2019, 10:26
@Freitagf0Friday

Dein Kommentar zeigt eigentlich recht deutlich, warum Noten eben doch aussagekräftig sind ;). Das liest sich ja wie eine einzige Weigerung, sich mal auch nur ein kleines bisschen mehr als zwingend nötig anzustrengen, Einsatz zu zeigen oder auch sich durchzubeißen, selbst wenn's einem mal keinen Spaß macht. Sowas als Azubi? Danke, nee, würde meinen Blutdruck gefährden ;).

Freitagf0Friday  26.10.2019, 11:33
@HappyMe1984

Ich habe mich noch nicht so sehr in den bestimmten Themengebieten eingelesen, aber es ist fürchterlich wie sehr ich das dann doch überall sehe.

Ein Azubi der kritisches Denkvermögen hat? Nein, der wird Problematisch werden. Ich möchte jemand der für wenig Geld viel Leistung bringt.

Noten sind 0 aussagekräftig. Es gibt verschiedene Arten von Schülern und auch das Schwerpunkt des Faches ist entscheidend.

Obwohl ich in Englisch viel besser bin, habe ich eine 2 und jemand eine 1 weil er eben nur auswendig lernt.

Doch bringt Fleiß 0 was, wenn der, der mit weniger "Fleiß" mehr kann.

Ich werde jetzt wahrscheinlich ein bisschen durcheinander bringen da ich nicht immer alles auf dem Schirm habe.

Was ich beobachten kann ist das die Noten so gut wie 0 Fleiß zeigen können.

Da sind so viele Aufgaben bei machen Lehrern zu erledigen, wodurch du durch 0 Können mit Fleiß eine bessere Note bekommen kannst als jemand mit echten Fähigkeiten. Mir ging das System auch richtig auf dem Sack seit der 7. Klasse.

Ich habe die Zusammenhänge Moderne Sklaverei dann endgültig verstanden.

Ich habe verstanden, warum ich nicht plötzlich als ich von der Haupt- zur Realschule wechselte, mehr sinnvolles lernte, sondern man nur mehr Fleiß wollte für die selbe Note.

Man möchte jemanden einen braven, profitablen, wenig-kostenden Arbeiter in diesem System manchen mit Schule.

Da ich viele Bücher und Serien schaue (mit philosophischen Inhalt, etc.) kommt mir auch immer mehr klar wie Absurd das System von heute ist.

Jemand kam vor 30-40 Jahren mit einem Hauptschulabschluss in einem Job herein, wofür man heute mind. ein Fachabi braucht.

Man schreit heute nach Fachkräftemangel, nur ist es so, das Arbeitgeber damit eher meinen, dass die nicht jemanden finden, der dafür bereit ist, für wenig Geld seine Gesundheit zu gefährden und ihn dem Profit zu geben.

Ich selber habe mich im Sozialismus oder Werke wie "Das Kapital", nicht wirklich eingelesen, aber anscheinend sollen die Leute die sowas geschrieben haben ähnliches bemerkt haben und haben versucht ein Lösungsweg zu finden. Wobei ich ein bisschen skeptisch darüber bin, da es ja schon sonst als neues System benutzt werden würde, wenn der größte Teil der Menschheit es so sehen würde.

auch sich durchzubeißen, selbst wenn's einem mal keinen Spaß macht. 

Wie gesagt, dass habe ich in der Schule gemacht. Doch dieser Satz liest sich so als müsste man das jede Zeit machen. Mit jedem Jahr nach der 7. Klasse habe ich immer weniger Lust gehabt. Ich musste 40+ Stunden meiner Lebenzeit pro Woche verschwenden, unbezahlt, damit ich programmiert werde um einen Arbeitsgeber Profit zu geben.

Es ist eine pure Dystopie und es wird immer füchterlicher, je mehr ich mich in dem Thema einlese. Und dann schreiben diskutieren Leute über Bücher wie 1982 oder Brave New World, wenn doch heute schon genau ähnliches passiert.

Klar, wenn man auf der anderen Seite dieser Meinung steht, wird wahrscheinlich dieser Text mit einem Augenbrauenzucken gelesen. Aber sie können sich mal bei old.reddit.com/r/antiwork einlesen.

HappyMe1984  26.10.2019, 14:56
@Freitagf0Friday

Dein Text ist lang, aber wirr. Zudem sind deine Sätze grammatisch teilweise unsauber bzw. nicht konsequent von Anfang bis Ende durchdacht. Deine Argumentation ist auch alles andere als gut aufgebaut und nachvollziehbar.

Jetzt ganz unabhängig vom Inhalt und der Aussagekraft - dieser Text allein zeigt mir schon recht deutlich, dass du eben nicht nur mangels Fleiß an Schule und Beruf gescheitert bist, sondern zum Beispiel auch durch die fehlende, anfangs bereits erwähnte Selbstkritik bzw. realistische Selbsteinschätzung deines Könnens! Du suchst krampfhaft nach der Schuld an deinem eigenen Scheitern an externen Faktoren, nur nicht bei dir selbst.

Ich bin übrigens das absolute Gegenteil von einem Hardcore-Kapitalisten ;). Und ich bin ein großer Fan davon, Menschen, die es nicht so leicht im Leben hatten oder die hier und da Schwächen haben, dabei zu unterstützen, trotzdem ihren Weg zu finden und zu gehen.

Müsste ich mir einen Azubi aussuchen, würde ich deswegen jederzeit auch sehr gerne den mit dem etwas "krummen" Lebenslauf oder der etwas mieseren Note hier und da nehmen - sofern dahinter ein Mensch steckt, der wirklich realistisch erkannt hat, wo seine Schwächen liegen und bereit ist, daran zu arbeiten, anstatt alle anderen und "das System" dafür verantwortlich zu machen!

Und übrigens, ich zumindest arbeite keineswegs für irgendein "System" und mache mich dafür irgendwie kaputt oder so. Ich arbeite viel eher für Faktoren wie Anerkennung, zwischenmenschliche Kontakte und das gute Gefühl, etwas sinnvolles zum Wohle der Gemeinschaft mit meiner Zeit angefangen zu haben. Dass ich dadurch noch Geld bekomme und dadurch mein Leben bequemer, lustiger, angenehmer und einfacher zu gestalten, ist eher ein positiver Nebeneffekt.

gut = Note 2 oder besser      eine 3 ist ok aber nicht mehr als gut zu bewerten

viel Glück!

Bestanden: gut. Nicht bestanden: halbgut. Abba ich hab kein Abi, deshalb kann ich gar nicht mitreden.


Question180 
Beitragsersteller
 25.10.2019, 06:59

Würdest du also ein bestandenes Fachabi mit 4,1 auch als gut bewerten?😁

Plaritma  25.10.2019, 07:01
@Question180

Nicht unbedingt, aber Hauptsache geschafft!

Danach könntest du auch eine Ausbildung machen.

HappyMe1984  25.10.2019, 07:11
@Question180

Mit 4,1 hat man doch gar nicht mehr bestanden, oder? Meines Wissens liegt die Grenze da bei 4,0!

Question180 
Beitragsersteller
 25.10.2019, 13:56
@HappyMe1984

Doch wenn du in jedem Fach eine 4 hast darfst du eine 5 haben