3 Schuko-Steckdosen über 3 Sicherungen an einem 5x1,5-Kabel (3 Phasen, gemeinsamer Null) anschließen
Hallo liebe Wissenden,
ich bin neu hier und habe eine Frage zur Elektroinstallation. In unserem Haus sind grundsätzlich Kabel NYM 5x1,5 verlegt. Diese laufen vom Schaltschrank über Reihenklemmen (WAGO Typ 777-641NT/L/PE und 777-642L/L) direkt und ohne Unterbrechung zur Steckdose (oder Schalter, Taster, Lampenauslass ...).
Im Schaltschrank ist die Situation wie folgt: Wir haben ein TN-C-S-Netz, die Aufteilung des PEN erfolgt also in unserem Hausanschlußkasten. Vom Zähler jede Phase (L1 bis L3) über eine Vorsicherung (35A Schmelzsicherung) zum FI-Schalter (4 polig, 40 A Belastbarkeit, 0,3 A Auslösestrom, Typ A). Vom FI-Schalter dann jede Phase (L1 bis L3) zum Sicherungsblock (12 LS-Schalter 1polig, B-16A, jeweils 4 Stück pro Phase (L1 bis L3) über Schiene gebrückt.
Ich möchte eine in der Wand verbaute 3er-Steckdosenkombination (drei einzelne Steckdosen in einem gemeinsamen Abdeckrahmen) so anschließen, dass jede Steckdose über eine Sicherung, die wiederum je einer verschiedenen Phase (L1 bis L3) zugehörig ist, absichern. Hintergrund: 1 Steckdose für Waschmaschine, 1 Steckdose für den Trockner und eine Steckdose für das Bügeleisen meiner Frau. 5x1,5 Kabel kommt also in der Steckdosenkombination an, jede Phase an eine Steckdose, Null- und PE-Leiter durchgeschliffen.
An den Reihenklemmen im Schaltschrank kommen die drei Phasen übersichtlich in den drei Farben von den Sicherungen ausgehend an den Reihenklemmen an. Der Null-Leiter ist vom FI-Schalter auf eine Cu-Schiene geführt und die Klemme an der Schiene kontaktiert (WAGO-System TopJob). Der PE-Leiter ist von der Potentialausgleichschiene über eine spezielle WAGO-Klemme auf die Hutschiene geführt und die Klemme an der Schiene kontaktiert (WAGO-System TopJob)
Nun zur eigentlichen Frage: Ich habe hier schon ein paar Sachen zu Themen in ähnlicher Richtung gefunden, aber eben nicht so richtig passend. Technisch sollte mein Vorhaben funktionieren denke ich. Jeder Baustromverteiler der aus einer CEE-Steckdose drei Schukosteckdosen macht müsste so aufgebaut sein. Der Null-Leiter dürfte auch nicht überlastet werden, da die drei Sicherungen den drei verschiedenen Phasen zugeordent sind.
Anbei noch ein "Bild" zur Verdeutlichung (der "Strang" links außen ist hier beschrieben, der Rest sind Varianten).
Aber darf mann das, oder habe ich noch etwas übersehen? Über ein paar helfende Antworte würde ich mich sehr freuen.
![Systembild zu 3 Schuko-Steckdosen über 3 Sicherungen an einem 5x1,5-Kabel - (Elektrik, Installation, Steckdose)](https://images.gutefrage.net/media/fragen/bilder/3-schuko-steckdosen-ueber-3-sicherungen-an-einem-5x15-kabel-3-phasen-gemeinsamer-null-anschliessen/0_big.jpg?v=1343587183000)
3 Antworten
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Peppie85/1444744873_nmmslarge.jpg?v=1444744873000)
was du vor hast, kannst du bedenkenlos duchziehen. mit 2 kleinen einschränkungen...
a.) du musst entweder auf 5 X 2,5mm² ausweichen oder die Nennstromstärke der Leitungsschutzschalter auf maximal 13 Ampere reduzieren
b.) du musst einen 3polig schaltenden Sicherungsautomaten verwenden, da getrennte stromkreise in einer zusammenhängenden Steckdosenkombination nicht zulässig sind.
wenn es dir also darum geht, dass du 3 Steckdosen haben willst, von denen 2 weiter funzen, wenn bei einer die Sicherung fliegt, wird dir nichts anderes über bleiben, als 3 einzelene dosen mit einem kleinen Abstand zu setzen und 3 Leitungen von Je 3 x 2,5 zu legen und mit den 16 Ampere sicherungen zu verbinden. alternativ 3 x 3 x 1,5 mm² und 13 Ampere sicherungen...
lg, anna
PS: wir bauen unsere sicherungskästen nur noch so. allerdings verwenden wir nicht die TopJob Klemmen, sondern Schraub oder Käfigklemmen von Weidmüller. das ist auch alleine schon bei der Aufteilung der Neutralleiter, wenn mehrere RCD in einer Verteilung verbaut sind, deutlich übersichtlicher. das aktuelle regelwerk sieht zwar einen deraritgen verteileraufbau derzeit nur für öffentliche Bauten vor, jedoch hat das ganze auch im Privathaushalt signifikante vorteile. alleine schon die Zeitersparnis bei der Installation.
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Das war zwar vor gut einem Jahr eine hilfreichste Antwort, aber ich muss klar und deutlich widersprechen, weil sie eindeutig gegen die damaligen heutigen DIN Regeln verstößt.
Gemäß DIN VDE 0100-520:2003-06 Abschnitt 528.1.2 (Unterpunkt von „Anordnung von Stromkreisen“)* ist die Zuordnung eines gemeinsamen Neutralleiters für mehrere Hauptstromkreise nicht zulässig*.
Wenn die drei Außenleiter an einzelnen Steckdosen landen, dann sind das ganz einfach DREI Stromkreise und jeder einzelne davon braucht ZWINGEND seinen eigenen Neutralleiter.
Gleiches gilt sinngemäß nach DIN VDE 0100-540:2012-03 Abschnitt 543.8 für den Schutzleiter.
Es kann zwar gemäß Aussage in DIN VDE 0100-520:2003-06 Abschnitt 528.1.2
… Aber aus einem Drehstromkreis mit nur einem Neutralleiter dürfen Einphasen-Wechselstromkreise, bestehend aus je einem (unterschiedlichen) Außenleiter und dem gemeinsamen Neutralleiter gebildet werden.
Hierbei muss die Zugehörigkeit der einzelnen Stromkreise durch ihre Anordnung erkennbar bleiben. Außerdem müssen diese, aus dem Drehstromkreis gebildeten, Stromkreise durch einen Schalter »freigeschaltet« werden können, mit dem alle aktiven Leiter gleichzeitig abschaltet werden…..
… eine Unterverteilung gebildet werden, die muss dann aber praktisch direkt vor Ort an den Steckdosen erfolgen und scheitert zu 99,9 % an der erforderlichen Selektivität.
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hey, was sollte denn dagegen sprechen? in den verteilerdosen kommen ja auch mehrere Neutralleiter zusammen. Das einzigste was du noch berücksichtigen könntest wäre der LS. Weiss nicht wie bei dir die Temperaturen, Häufung, etc. sind.
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Hallo, danke für die schnelle Antwort. ich hatte hier mal folgenden Hinweis zu einer ähnlichen Frage gefunden:
... in der VDE 0100 Teil 520 ist dieser Sachverhalt beschrieben. Zitat: "Es ist nicht zulässig, mehrere Hauptstromkreisen nur einen gemeinsamen Neutralleiter zuzuordnen. Dagegen dürfen jedoch Einphasen-Wechselstromkreise aus je einem Außenleiter und dem Neutralleiter eines Drehstromkreises gebildet werden. Voraussetzung ist, daß die Zugehörigkeit der Stromkreise durch ihre Anordnung erkennbar bleibt und der Drehstromkreis zur Vermeidung und Verwechslung durch einen Schalter freigeschaltet werden kann, der alle nichtgeerdeten Leiter gleichzeitig abschaltet."
Und da war ich unsicher, ob mein "Fallbeispiel" denn wohl der VDE entspricht.
![](https://images.gutefrage.net/media/user/Peppie85/1444744873_nmmslarge.jpg?v=1444744873000)
der gemeinsam genutzte Neutralleiter ist bei einem 3phasigen Netz maximal der Stromstärke EINER außenleitersicherung ausgeliefert, von daher muss er nicht dicker bemessen sein, als der Querschnitt der außenleiter....
bei größeren Leitungen wird sogar der PEN kleiner bemessen, als die Phasen um Material zu sparen. dann ist allerdings ein Potentialausgleich erforderlich...
lg, anna
![](https://images.gutefrage.net/media/default/user/10_nmmslarge.png?v=1551279448000)
Hallo Abraxas441, Die Antworten waren fast richtig, getrennte Absicherung als 3poliger Gruppenschalter. Das Problem bleibt der Neutrallleiter N. Da über die Wechselsrtom-Steckdosen auch "Wechselstromverbraucher" angeschlossen werden, belasten diese alle den Rückleiter N mit ihrem Betriebsstrom. Die Phasenverschiebung wirkt hier auch nicht in jedem Fall, da die Geräte zu unterschiedlichen Zeiten oder zeitgleich verwendet werden, unterschiedliche Ströme haben und der cos phi auch nicht einheitlich ist. Es treten in der Praxis immer wieder bei der unsymmetrischen Belastung Problem mit dem N auf. Das Beste wäre: 3 Leitungen
In einer Verteilerdose kommt ein Neutralleiter an der dann verteilt wird.