11 Semester Vorklinik?
Hallo,
aus persönlichen Gründen, musste ich meine Vorklinik sehr lange verschieben. Bin gerade im 11. Semester und will jetzt mein Physikum schreiben.
Habe ich noch Chancen zu bestehen? Werde ich in der Zukunft von Chefärzten schlecht betrachtet?
Ergibt es Sinn überhaupt noch Sinn es zu versuchen?
Ich werde sehr deprimiert und total unmotiviert wenn ich daran denke....😭😭😭
2 Antworten
Nach deinem Studium zählt nur noch, ob du ein fleißiger Kollege bist oder nicht. Der Rest ist uninteressant.
Du kannst dich jederzeit hocharbeiten. Außerdem hast du nur 4 Jahre verloren, die sind wirklich egal.
Viel Erfolg!
Werde ich in der Zukunft von Chefärzten schlecht betrachtet?
Das interessiert den Chefarzt nicht. Eine Stelle für die Facharztausbildung zu finden ist kein Problem. Schließlich sind die Arbeitsbedingungen hier katastrophal und du bist quasi ein Sklave mit Mindestlohn. Nachdem du deinen Facharzt hast, interessiert sich niemand mehr dafür, was in deinem Studium los war. Hier zählt für künftige Beförderungen nur noch, was man leistet und vorallem zu wem man gute Beziehungen hat. Im Übrigen entscheidet der Chefarzt vergleichsweise wenig über Personalbesetzungen. Letztlich hat die nicht ärztliche Direktion viel mehr zu sagen.
Schließlich sind die Arbeitsbedingungen hier katastrophal und du bist quasi ein Sklave mit Mindestlohn
??
Wenn das DEINE Erfahrungen sein sollten, solltest du den Job wechseln.
Solche Verhältnisse läßt sich seit Jahren eigentlich niemand mehr bieten - und hat reichlich alternativen.
BTDT
Wenn das DEINE Erfahrungen sein sollten, solltest du den Job wechseln.
Meine Erfahrungen sind das nicht. Ich bin kein Arzt. Aber ich stelle Ärzte ein. Bei uns gelten diese Arbeitsbedingungen nicht, diejenigen, die aber ihre Facharztausbildung abbrechen und zu uns kommen wollen, berichten genau davon.
Der Lohn während der Facharztausbildung fällt - gemessen an den Arbeitsstunden -sehr gering aus. Innerhalb dieser eigentlich Arbeitszeit sind die meisten Ärzte in Ausbildung mit "Drecksarbeit" wie Blutabnahmen etc. beschäftigt. Die Dinge, die für den Facharzttitel erforderlich sind (beispielsweise bestimmte OPs) liegen dann - natürlich rein zufällig - außerhalb der Arbeitszeit. Entweder macht der Arzt in Ausbildung das dann einfach ohne Bezahlung mit - schließlich ist er mehr oder weniger dazu gezwungen - oder er hat Pech gehabt.
Das ist leider die Norm. Es gibt einfach zu viele junge Ärzte, die das mit sich machen lassen.
Solche Verhältnisse läßt sich seit Jahren eigentlich niemand mehr bieten - und hat reichlich alternativen.
Tatsächlich wird es immer schlimmer. Der Mangel an Pflegekräften wird immer größer. Und das zwingt man nunmal gerne den Auszubildenden auf.
Das ist leider die Norm.
Nein, das ist sicherlich nicht die "Norm"...
Ich habe Assistenten ausgebildet und arbeite u.a. mit einer großen Klinik zusammen - mit entsprechendem Kontakt zu zahlreichen Kollegen.
Und sowohl bei uns (Praxis) als auch in der Klinik wird z.B. die Arbeitszeit elektronisch erfasst und Überstunden ausgeglichen -und nein, da wird - entgegen allfälliger Unterstellungen - nicht getrickst (mag es ja tatsächlich gelegentlich noch geben, aber dagegen kann man sich erfolgreich wehren)
Und wegen Personalmangel (v.a. Pflege) wurde dann eben eine Station mal für längere Zeit geschlossen.
Die Bezahlung nach Tarif (Klinik) ist nun auch kein Hungerlohn (mehr) und die Zeiten eines AIP sind glücklicherweise vorbei.
Und eine Klinik, die z.B. keine Phlebotomisten oder ähnliche Funktionskräfte (u.a. Stationssekretärinnen) bereithält, muss sich nicht wundern, wenn ihre Assistenzärzte sich anderweitig umsehen.
Es muss sich tatsächlich kein Arzt so "ausbeuten" lassen, wie du das beschreibst.
Kann sein, dass jemand, der unbedingt an einer bestimmten Klinik bei einem bestimmten Prof. "Karriere" machen möchte, bewußt schlechtere Arbeitsbedingungen toleriert - bei "uns" ist das weder nötig noch erwünscht - macht einen viel besseren Teamgeist - und übrigens auch bessere Arbeit möglich.
Danke für deine Antwort! Bist du auch Arzt?