11-jähriger will oder kann nicht lernen
Mein 11 jähriger Sohn besucht derzeit die 5.Klasse am Gymnasium. Die erforderlichen Noten hat er gerade mal so geschafft. Es war ausdrücklich sein Wunsch aufs Gym zu gehen ! Mittlerweile schreibt er dort eine 5 nach der anderen und zwar in allen Fächern ! Das Problem ist, dass wir ihn nicht zum Lernen bewegen können. Das heisst, er setzt sich schon hin, wenn wir es anschaffen, aber er schaut halt dann ins Buch oder in die Luft oder schreibt bei Übungsaufgaben schnell irgendwas hin, überlegt nicht dabei und lernt somit auch nichts dabei. Laut seiner Aussage gefällt es ihm aber super auf der Schule und er will unbedingt dort bleiben. Seine Rechtschreibung ist miserabel, auch da macht er sich nicht die Mühe zu überlegen, wie man etwas schreibt. Auch Arbeitsanweisungen bei Schulaufgaben liest er anscheinend oft nicht. Momentan läuft es darauf hinaus, dass er die 5. nicht schaft. Aber was dann ? Er hat übrigens neben Hausaufgaben und Lernen noch genügend Freizeit ! Im Sport ist es übrigens ähnlich. Er spielt z.B. seit 2 Jahren Tennis. Dort ist in seiner Spielweise auch keine Verbesserung zu sein. Auch dort ist er zu faul? sich anzustrengen. Sobald Anstregungen in Sicht ist gibt er auf und verzweifelt. Hat jemand einen Tipp für uns ??
21 Antworten
Ich denke, die Frage, was dein 11-Jähriger "will" stellt sich bald nicht mehr, wenn er so weiter macht.
Wenn er die erforderlichen Noten "gerade mal so geschafft hat" hättet ihr bei dem Lernverhalten, das er an den Tag legt, das Gymnasium gar nicht wählen "dürfen".
Wenn er in der 5.ten schon derart abrutscht (und die 5. Klasse Gym ist eigentlich noch ein "Spaziergang") solltet ihr in Erwägung ziehen, in freiwillig runter zu nehmen - BEVOR er runter MUSS.
Schaut für ihn besser aus, wenn er sagen kann, er hat freiwillig zur Realschule gewechselt...
Parallel würde ich noch einen Termin bei einer schulpsychologischen Beratungsstelle machen - vlt. kann man ergründen, WO genau das Problem liegt: Mangelnde Begabung?, mangelende Konzentrationsfähigkeit, fehlendes Durchhaltevermögen, möglicherweise ADS??
Das sollte abgeklärt werden, sonst wird sich die Problematik möglicherweise fortsetzen, sogar nach einem evlt. Wechsel an die Realschule...
Ich sehe das ganz ähnlich. Warum soll er nicht die Schule wechseln dürfen? Dann seid ihr das Problem endgültig los und eurer Sohn wird euch später mal dankbar dafür sein. Nicht alle Kinder lernen gern und viele Kinder sind auch nicht ehrgeizig. Die meisten Kinder sind stinkfaul was Schule angeht. Ein Kind, das die Schule wechselt, wird schnell wieder neue Freunde finden und sich in der neuen Schule einleben. Aber der 7. Klasse ist das Gymnasium die Hölle! Ich weiß das von meinem Sohn, der kein Wochenende mehr frei hat und bei den Aufgaben trödelt ohne Ende.
Als Anregung möchte ich Dir raten, doch die Geschichte des Problems näher zu betrachten. Die Sache kam ja nicht völlig überraschend, wenn Du sagst, er hat die erforderlichen Noten gerade eben erreicht. Das Unvermögen zu Lernen oder das Nichtlernenwollen hat offenbar schon eine längere Vorgeschichte, die möglicherweise keine oder zu wenig Beachtung gefunden hat. Vielleicht will Dir Dein Sohn mit dieser Lernverweigerung etwas mitteilen, zu dem er die sprachliche Möglichkeit nicht mehr zur Verfügung hat. Was das sein könnte, kannst Du nur mit ihm zusammen herausfinden und am besten, indem Du Fachpersonal hinzuziehst. Es ist keine Schande, Familienhilfe oder Beratung in Anspruch zu nehmen, blamabel ist es viel eher, sich um solche Probleme gar nicht zu kümmern und sie zu lösen versuchen, indem man Drohungen und andere Sanktionen einsetzt. Schau Dir an, wie das von der ersten Klasse an war mit den Hausaufgaben, mit dem Lernen und soweiter. Rede mal mit den ehemaligen Lehrern, mit dem Schulpsychologen, falls einer da ist. Schau Dir die Situation im Kindergarten nochmal an. Guck drauf, wie das zuhause so läuft und früher gelaufen ist. Normalerweise wollen Kinder lernen, es sei denn, man läßt sie damit allein und ohne Anregung und Förderung. Wenn die Hormone in der Pubertät zuschlagen, kann auch so eine Phase kommen, aber wenn da vorher ein gutes Fundament gelegt wurde, berappeln sich die Kinder schnell wieder. Wenn da so ein eklatanter Widerspruch bei Deinem Buben ist zwischen Wollen und Können, dann ist da was los, was näheres Hinsehen braucht. Viel Glück! q.
Also meine ehemaligen Schulkollegen wollten nach der 4ten auch alle unbedingt auf das Gymnasium... mir war das egal und bin auf die Hauptschule, so wie es die Lehrer empfohlen haben.
Es kam dann so dass einige die sofort aufs Gym sind am Ende nur einen Hauptschulabschluss geschafft haben während ich mich von Haupt, zu Werkreal, von Werkreal zu Gymnasium hochgearbeitet habe und da meine ordentliche 2,0 im Abi geschrieben habe. Jetzt studiere ich Maschinenbau.
Also vll ist es dem kleinen einfach zu viel stress und es wäre momentan besser ihn auf die Realschule zu schicken (das ist ja wirklich absolut nichts Schlimmes), vll wird er durch die entlastung ja wieder etwas motivierter... was möglicherweiße auch hilfreich wär ihn in eine LErngruppe zu schicken... das hat mir während der 7ten und 8ten enorm geholfen wieder motivierter zu sein.
Zum Tennis... vll ist er nicht der Typ für so einen Einzelsport und sachen wie Fußbal oder Handball würden ihm mehr spaß machen weil er da mit Gleichgesonnenen rumtollen kann und nicht nur auf den Gegner fixiert ist ^^.
Frage Deinen Sohn, warum er unbedingt aufs Gymnasium wollte - offenbar fehlen ihm ja die Voraussetzungen dafür! Wenn er schon im ersten Gymnasialjahr versagt, fliegt er spätestens im 7. Schuljahr endgültig raus! Das ist kompletter Unsinn.
Da er die Aufgaben offenbar auf die leichte Schulter nimmt (nicht genau liest), scheint er unter Selbstüberschätzung zu leiden. Es genügt nicht, dass er sich toll vorkommt, ins Gymnasium zu gehen - er muss dort auch die entsprechende Leistung bringen.
Es ist für seinen Bildungsweg viel besser, wenn er auf der Realschule oder Hauptschule gute Noten hat, oder sich in einer Gesamtschule frei entwickeln kann.
Sprich mit ihm über seine Interessen und findet gemeinsam eine mögliche Berufswahl, die auch mit Quali oder Mittlerer Reife erreicht werden kann.
Sich im Gymnasium nur zu blamieren ist reine Zeitverschwendung.
Nachtrag: Warum lernt er Tennis? Aus einem Statusdenken heraus?
Wenn er da keine Fortschritte macht, hat er dafür offenbar weder Talent noch Bock. Also warum zahlst Du ihm dann noch weitere Tennis-Stunden?
Ich würde ihm nur das geben, was er zum Leben und Lernen braucht und besondere Extras muss er sich verdienen - das hat noch keinem geschadet!
Na dann muss er das lernen! Dann hat er ab jetzt KEINE Freizeit mehr, bis er ordentlich lernt. Oder er wechselt auf die Realschule. Der muss eben lernen, dass man ohne Anstrengung rein gar nichts erreicht. Ich würde dem gar nichts mehr geben oder erlauben, bis er etwas Motivation und Leidenschaft zeigt.
Hör auf, ihn zu schützen und zu unterstützen, wenn es nichts zum unterstützen gibt.
Das klingt total nach mittelalterlichen Erziehungsmethoden. Bist du schonmal auf die Idee gekommen, dass der Junge seelisch total blockiert ist? Seit der dritten Klasse kämpft er mit dem Leistungsdruck, in Schule und Sport. Der steht sowas von unter Zwang, der kann garnicht mehr lernen. Der Junge sollte dringend ärztlich und psychologisch untersucht werden, damit man weiß, was ihn so sehr unter Druck setzt, und womit man dagegen angehen kann. Mit noch mehr Druck sicher nicht!
Richtig - und für jede " 5 " zehn Stockschläge