Was hälst du davon, dass Muslime auf Schweinefleisch verzichten?
Sie sind nicht unrein, das ist ein Mythos.
Schweine sind tatsächlich sehr reinliche Tiere, wenn man ihnen die Möglichkeit dazu gibt. Sie trennen ihre Schlaf- und Toilettenbereiche und nehmen Schlammbäder, um sich abzukühlen und vor Insekten zu schützen. Ihre Vorliebe für Schlammbäder hat ihnen fälschlicherweise den Ruf eingebracht, schmutzig zu sein. In Wirklichkeit sind sie sehr darauf bedacht, ihre Umgebung sauber zu halten, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
20 Antworten
Das ist deren Glauben.
Und nein, Schweine sind „unrein“ und kaum genießbar, wenn sie nicht, wie hier in Deutschland, grundsätzlich veterinärmedizinisch untersuch würden. Mett und Rohwurst dürfte man dann nicht essen, nur durchgegart.
Sollte man wissen, wenn man solche Behauptungen aufstellt. Das hat mit der Reinlichkeit der Tiere nichts zu tun, sondern mit Trichinen.
Wenn Trichinen Ursache für das Verbot wären, dann müsste wegen der Finnengefahr auch analog RIndfleisch verboten sein. Befallenenes Fleisch kann bei genauer Betrachtung frei Auge erkannt werden. Durcherhitzen tötet die Schädlinge.
Es geht hier um Analogie mit Finnen. Dieser logische Zusammenhang schließt aus, dass Trichinen beim Schwein der Grund sind. Es gab bei den Nachbarn der Juden durchaus Schweinehaltung. Davon wird im NT berichtet.
Der Grund ist ideologische Ablehnung der Kombination Paarhufer und kein Wiederkäuer. Bei Meerestieren dürfen auch nur echte Fische gegessen werden und keine Meeresfrüchte, wie Seesterne, Tintenfischringe oder Muscheln.
Warum willst du das nicht erkennen?
Ist eben eine Regel ihrer Religion.
Wie bei allen anderen Religionen gibt es gewisse Regeln über die man streiten kann. Aber warum sollte man?
Wenn das deren Glauben ist bitteschön.
Bleibt eben mehr Schweinefleisch für mich.
Ja, ansich stört es ja auch niemanden. Nur ich finde daran sieht man auch, wie widersprüchlich vieles ist. Allgemein an Religionen.
Naja ist halt ne Regel.
Machen denn alle gesetze immer sinn? Ich bezweifel es stark. Da gibts sicherlich genug wo man genauso diskutieren könnte.
Nur ich finde daran sieht man auch, wie widersprüchlich vieles ist.
Widersprüchlich sind die menschlichen Vorstellungen und Interpretationen dessen, was wir mit dem Wort «Gott» bezeichnen. Dazu zählen auch die Religionen. Bei ihnen handelt es es sich eher um Gesellschaftsmodelle als um die Wirklichkeit oder natürliche Verhaltensweisen, wie beispielsweise die Grundlagen der Ernährung.
In wiefern ist es widersprüchlich (wogegen widersprüchlich), wenn Muslime und Juden kein Schweinefleisch essen oder Hindus kein Rindfleisch?
Wer sagt das? Im übrigen geht es hier um die rituelle Unreinheit. Und wenn im Quran steht, dass schweinefleisch haram ist, dann ist das so. Wo soll da en Widerspruch liegen. Ein Widerspruch wäre es, wenn der Quran Haram sagt, ein Hadith aber halal. DAS wär ein Widerspruch, bei dem allerdings der Quran in jedem Falle der Maßstab bliebe. Es ist allenfalls für Dich ein Widerspruch, da Du eine bestimmte Art des Verstehens dazu hast. Das ist okay. Aber dadurch wird es nicht zum allgemeingültigen Widerspruch.
Diskutieren wir ernsthaft darüber, dass Muslime auf Schweinefleisch verzichten? Haben wir nicht bessere Diskussionsthemen, vor allem in dieser Zeit?
Es ist nicht unbedingt "unrein" im Sinne von Sauberkeit, es ist eher ein gesundheitliches Problem.
Und so gut gehalten werden Schweine auch nicht in der Regel.
Diskutieren wir ernsthaft darüber, dass Muslime auf Schweinefleisch verzichten?
Ja, sieht so aus.
Das hat weniger mit anderen von Dir angesprochenen Themen zu tun, mit der Zeit schon eher: Es wandern Millionen Menschen muslimischen Glaubens in unsere Gesellschaft ein, die eine Reihe anderer Vorstellungen vom “richtigen Leben“ mitbringen und die von unseren Vorstellungen abweichen. Dazu zählt auch das Essen. Und wenn deren Vorstellung in den Alltag der angestammten Bevölkerung einen größer werdenden Einfluss nimmt - siehe Schulessen - dann darf man schon mal fragen, was sich die Zugewanderten bei ihren Essgewohnheiten gedacht haben.
Andere Essgewohnheiten sind nach aller Erfahrung eine Bereicherung für die Gesellschaft. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Seit ich aus dem Innenstadtgebiet einer Großstadt an die Stadtgrenze gezogen bin, fehlen mir die kurzen Wege zu dieser Vielfalt des Speiseangebotes.
Wenn aber beispielsweise das Schulessen der Art beschnitten werden soll, dass es zwar den Bedürfnissen der Zugewanderten entspricht, aber nicht mehr denen der anderen, muss man darüber diskutieren dürfen.
Das war jetzt nur mal ein Grund dafür, warum man über Essgewohnheiten in anderen Kulturen diskutieren dürfen sollte.
Wieso verknüpfst du die Debatte um gesunde Ernährung mit Zuwanderung?
Wieso verknüpfst du die Debatte um gesunde Ernährung mit Zuwanderung?
Tue ich das? Von gesunder Ernährung war an keiner Stelle meines Kommentars die Rede. Wir wollen doch nicht vom Thema abkommen, oder?
Wenn es kein Schweinefleisch mehr geben soll, geht es doch nicht um Gesundheit. Abgesehen davon, war das nur ein Beispiel und eine Reaktion auf die Frage, ob wir jetzt ernsthaft darüber diskutieren, dass Muslime auf Schweinefleisch verzichten. Und die Frage zu den dbzgl. Gründen ist doch durchaus nachvollziehbar. Bei uns ein Grundnahrungsmittel, in anderen Kulturen untersagt zu essen. Wie kommt das?
Man kann mal darüber nachdenken, ob der Verzehr von Schweinefleisch und der zugehörigen grausamen Massenproduktion überhaupt zu rechtfertigen ist.
Dass Schweinefleisch , besonders in den dargebotenen Mengen, gesumdheitsgefährdend ist, ist nicht abzutreten.
Ich warte immer noch auf den Protest gegen den fleischlosen Freitag der kulturfremden Katholiken.
Man kann mal darüber nachdenken, ob der Verzehr von Schweinefleisch und der zugehörigen grausamen Massenproduktion überhaupt zu rechtfertigen ist.
Da gebe ich Dir absolut recht und gehe noch einen Schritt weiter: Über das Nachdenken in Bezug auf die industrielle Tiervermehrung sollten wir längst hinaus sein. Vor einigen Jahren sagte die Statistik, in Deutschland wird mehr Fleisch produziert, als im Land verbraucht wird. Wir züchten demnach Tiere, nicht um die Versorgung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen, sondern um sie ins Ausland zu verkaufen.
Auch was Deinen zweiten Absatz betrifft, kann ich aus eigener Erfahrung zustimmen. Allerdings betrifft das nicht nur Fleisch vom Schwein.
Das alles ist jedoch ein anderes Thema und mir ging es um das, was ich bereits zwei Mal erwähnt habe: Die Frage nämlich, ob wir tatsächlich über die Essgewohnheiten der Muslime diskutieren; und von mir aus auch über die anderer Kulturen. Und schon gar nicht ging es mir um eine Verurteilung dieser Gewohnheiten.
Zu wissen, warum Muslime kein Schweinefleisch essen, ist doch eine Bereicherung. Und ebenso, was mit «unrein» gemeint ist. Was macht ein Lamm rein und ein Ferkel unrein? Das war - etwas verkürzt - die oben gestellte Frage.
In dieser Fragestellung gebe ich dir Recht. Mich stört aber die gerne verbreitete Erzählung, wir würden islamisiert und das an deutschen Kantinen.
Ist deren Sache ; sollen sie machen, was sie wollen, so lange sie sich friedlich gegenüber ihren Mitmenschen verhalten .
Das ist mir - wenn wir schon beim Thema Schwein sind - völlig Wurst!
Die Rinder werden auf Finnen untersucht.